»KOKO.G« – dahinter verbirgt sich das »Kommunale Kompetenzzentrum für sonderpädagogische Förderung Gütersloh« mit Sitz in der Hundertwasserschule an der Gütersloher Oststraße. Der pädagogisch wertvolle Name lässt gleich auf Bündelung und Vernetzung schließen – und genauso ist es gemeint. KOKO.G ist inzwischen eines von 20 Pilotprojekten der NRW Landesregierung, dessen Ziel die Umwandlung der Förderschulen in Kompetenzzentren ist . Grund genug für Schulministerin Barbara Sommer und Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl sich bei einem intensiven Besuch an der Hundertwasserschule sich ausführlich über den Stand des Projektes und die Erfahrungen der Lehrer zu informieren. Gut zwei Stunden hatten sich die Damen für den Meinungsaustausch Zeit genommen, an dem für die Stadt Gütersloh auch Bürgermeisterin Maria Unger und Dezernent Joachim Martensmeier teilnahmen.
Unger machte deutlich, warum sich die Stadt für die Teilnahme an dem Pilotprojekt stark gemacht hat: »Die Stadt Gütersloh sieht darin einen weiteren Baustein individueller Förderung. Bei all ihren Überlegungen zur weiteren Entwicklung der Gütersloher Schullandschaft lässt sie sich davon leiten, dass jeder Schüler und jede Schülerin nur einmal die Chance einer schulischen Ausbildung hat.«
Deshalb sollten alle Schülerinnen und Schüler in allen Schulformen bestmögliche Voraussetzungen finden, ihre Schullaufbahn mit einem möglichst hoch qualifizierten Abschluss zu beschließen – die entscheidende Voraussetzung für einen Ausbildungsplatz.
Das KOKO.G kommt diesem Ziel entgegen, indem es den Versuch unternimmt, möglichst viele Schüler und Schülerinnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf an allgemein bildenden Schulen zu integrieren. Gleichzeitig bündelt es die Kompetenzen von allgemeinbildenden und Förderschulen, vernetzt sie und sichert einen intensiven Austausch.
Den Besuch von Ministerin und Regierungspräsidentin nahm das KOKO.G, das einem 2007 gegründeten Arbeitskreis heraus gewachsen ist, zum Anlass, seine Angebote vorzustellen, mit dem es im übrigen allen allgemeinbildenden Schulen der Stadt im Bereich Primar- und Sekundarstufe 1 zur Verfügung steht. Zukunftsperspektive ist es, auch außerschulische Partner in das Kompetenzzentrum mit einzubeziehen – so etwa die Schul- und Bildungsberatung, das Gesundheitsamt oder Anbieter therapeutischer Maßnahmen. Aus diesem Grunde baue die Stadt Gütersloh gerade die ehemalige Lehrerwohnung im alten Gebäudeteil der Hundertwasser-Schule aus, erläuterte Bürgermeisterin Maria Unger den Besucherinnen aus Düsseldorf und Detmold.
Schulministerin Barbara Sommer sieht in KOKO.G zukunftsweisendes Potenzial für die individuelle Förderung von Schülern und Schülerinnen . Wie auch die Regierungspräsidentin dankte sie für die »Offenheit und Bereitschaft der Stadt«, neue Wege zu gehen und zu unterstützen. Sie selbst sprach auch den persönlichen Abschied vom Amt an, der über diesem Besuch lag und beantwortete von sich aus die Frage, die wohl manchem der Gesprächsteilnehmer am Herzen lag: »Meine Nachfolgerin wird eine Person sein, die ein Herz für Pädagogik und für Schule hat, weil sie selbst Lehrerin war. Sie wird das aufgreifen, was im Land an guter Entwicklung gibt und Gütersloh gehört dazu«, ist sich Sommer »ganz sicher« und versicherte auch, dass ihre Nachfolgerin gerade auch die Bezirke außerhalb der Ballungszentren Düsseldorf und Köln »im Auge behalten« werde. »Da habe ich überhaupt keine Sorge.«
Für sie sei – und das habe der Vormittag einmal mehr beweisen - KOKO.G. schon jetzt ein Erfolgsmodell, von dem andere lernen können: »Seien Sie also nicht erstaunt, wenn in Kürze wieder ein ministerieller Besuch ansteht«, prognostizierte eine sehr entspannt und zufrieden wirkende Barbara Sommer.
Foto: Erfolgreiches Pilotprojekt – Siegfried Lieske, Dezernent für Förderschulen bei der Bezirksregierung in Detmold, Bürgermeisterin Maria Unger, schulmistierin Barbara sommer, Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl und KOKO.G-Leiter Gerhard Dickers zogen eine positive Zwischenbilanz.