Bald schon entwickelt sich so etwas wie eine Angst vor dem Bett. Kann ich heute einschlafen? Werde ich wieder ständig wach? Wie soll ich den morgigen Tag bloß schaffen wenn ich wieder nur vier Stunden zur Ruhe kommen. Der Schlaf steht auf Grund unserer heutigen Lebensweise, um es etwas salopp auszudrücken, auf der Liste der »gefährdeten Arten«. Immer mehr Menschen klagen über Schlafstörungen. Immer häufiger werden hierbei Schlafmittel verschrieben. Einige helfen, andere nicht – fast immer ist es Chemie, die zum Einsatz kommt, um einen natürlichen Zustand herbeizuführen. Der Schlaf mit Hilfe von Schlafmitteln ist in den meisten Fällen nicht so erholsam wie der natürliche Schlaf und einige Mittel sind so stark, dass Menschen auch am nächsten Tag noch müde sind.
Doch was passiert eigentlich genau im Schlaf, warum ist er so wichtig für uns? Bis heute ist das nicht zu 100 Prozent geklärt. Wovon man jedoch ausgeht ist, dass es der wichtigste Regenerationsmechanismus unseres Körpers ist. Im Schlaf erholen wir uns von Prozessen, die während des Wachseins ablaufen. Neurotransmitter (Botenstoffe im Gehirn) sollen sich regenerieren. Weiterhin soll der Schlaf der Reizverarbeitung dienen. Im Schlaf sollen die Eindrücke des Tages sortiert, das heißt Wichtiges gespeichert, Unwichtiges gelöscht und emotional verarbeitet werden. Kein Wunder, dass vieles besser zu beurteilen ist, wenn man eine Nacht darüber geschlafen hat. Ähnliches gilt für Lernerfolg: Nach einem Nickerchen bleibt Gelerntes besser haften. Was ist die Ursache das immer weniger von uns zur Ruhe finden und noch viel wichtiger, wie finden wir zurück zu einem tiefen und erholsamen Schlaf? In der Praxis von Jens Keisinger widmet man sich schon einige Jahre diesem immer wieder diesem Thema. Häufig mit Erfolg. »Der Ansatz in unserer Praxis ist ganzheitlich«, erklärt Jens Keisinger, der gerade von einer Fortbildung zum Thema Schlafen lernen zurückgekehrt ist. Dass das Schlafen überhaupt wieder gelernt werden muss, ist sehr schade, aber da wir alle immer mehr arbeiten müssen, mehr Stress haben, und ständig und überall erreichbar sind, wird es immer schwieriger, zur Ruhe zu kommen.
Häufig ist es mangelnde Schlafhygiene, die uns daran hindert, überhaupt zur Ruhe zu finden. Haben wir aber erst mal eine Zeit wenig oder nicht richtig geschlafen, geht der Körper in bestimmten Bereichen in einen Mangelzustand. Diesen gilt es auszugleichen. »Schlafstörungen behandeln wir ganzheitlich und nur mit natürlichen oder direkt mit körpereigenen Stoffen«, so Jens Keisinger, »die Homöopathie ist dabei nur ein Bereich mit dem wir gute Erfolge erzielen können. Häufig findet sich aber auch eine Störung des Hormonsystems oder Störungen im Bereich anderer Stoffwechselprozesse. Eins ist jedoch klar: Auf die Dauer wenig oder schlecht schlafen ist ungesund und birgt große Risiken«.
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