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Miele baut weiter

Miele investiert einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in mehrere Bauprojekte an seinem Hauptsitz. So ergänzt der Hausgerätehersteller sein neues Verwaltungsgebäude um einen dritten Bauabschnitt für 200 Mitarbeiter, hat gerade neue Mitarbeiterwohnungen und ein Gästehaus fertig gestellt und baut darüber hinaus den Logistik-Standort Gütersloh weiter aus. Frisch renoviert ist außerdem der Wasserturm auf dem Firmengelände.

»Mit den aktuellen Maßnahmen investieren wir in die Erweiterung und Modernisierung des Standortes Gütersloh«, sagt Olaf Bartsch, Geschäftsführer Finanzen und Hauptverwaltung. Neben einer zeitgemäßen Arbeitsumgebung beinhalte dies auch modern ausgestattete Werkwohnungen sowie komfortable Unterbringungsmöglichkeiten etwa für auswärtige Beschäftigte oder Praktikanten, die sich nur vorübergehend in Gütersloh aufhalten.

Aktuell laufen die 2012 begonnenen Arbeiten am neuen Verwaltungsgebäude planmäßig weiter. Bisher haben 220 Mitarbeiter ihre neuen Büros bezogen, weitere 100 folgen Ende März. Der vor kurzem gestartete dritte Bauabschnitt bietet Platz für noch einmal 200 Mitarbeiter. Die Gesamtinvestitionen für den Verwaltungsneubau belaufen sich auf rund 22 Millionen Euro. Dieser Komplex ersetzt Teile des über 100 Jahre alten Verwaltungsgebäudes, für dessen energetische und brandschutzmäßige Modernisierung andernfalls unverhältnismäßig hohe Kosten angefallen wären.

Hier ziehen ab Herbst auch diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, die infolge der Neustrukturierung der Vertriebsgesellschaft Deutschland nach Gütersloh wechseln. Im vergangenen September hatte die Miele-Geschäftsleitung die Absicht verkündet, den Innendienst von Vertrieb und Service am Hauptsitz zu bündeln und im Gegenzug seine regionalen Vertriebs- und Servicezentren (VSZ) nicht weiter zu betreiben. Wie bereits berichtet, haben alle Mitarbeiter, die von der schrittweisen Schließung der VSZ betroffen sind, die Zusicherung, ihre Tätigkeit für Miele in Gütersloh fortsetzen zu können. »Die Geschäftsleitung hofft, dass möglichst viele von dieser Möglichkeit Gebrauch machen«, sagt Bartsch.

Wasserturm im neuen Gewand

Nur einige Meter weiter erstrahlt ein vergleichsweise altes Bauwerk in neuem Glanz. Der 1915 erbaute »Miele-Wasserturm« gehörte ursprünglich zum in der Nähe des Werkgeländes gelegenen Bahnbetriebswerk. Hier wurden Dampflokomotiven gewartet und aufgetankt. Als diese nach und nach durch modernere Züge ersetzt wurden, pachtete Miele den Turm im Jahr 1959 von der Deutschen Bahn. 2013 erwarb ihn das Unternehmen für einen symbolischen Betrag und beseitigte für rund 250.000 Euro Schäden an der Betonstruktur. Als deutlich sichtbares Zeichen für die gründliche Sanierung erhielt das Bauwerk auch ein neues Farbkleid. »Mit seinem rot-weißen Anstrich fügt sich der Wasserturm jetzt harmonisch in das Ensemble der umstehenden Gebäude ein und behält zugleich seinen Symbolcharakter«, erklärt Hans-Martin Bräkling, Leiter der Miele Bauabteilung/Hochbau.

Moderne Häuser für Mitarbeiter und Gäste in Betrieb

Zwei weitere Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft des Firmengeländes sind in diesen Tagen ebenfalls fertiggestellt worden. An der Westheermannstraße ist ein Neubau mit 17 Werkwohnungen entstanden. Das modern gestaltete Mehrfamilienhaus besteht aus zwei Flügeln, verbunden durch ein in der Mitte gelegenes Treppenhaus. Die Wohnungen haben zwei bis vier Zimmer und sind zwischen 67 und 122 Quadratmeter groß. Alle verfügen über eine hochwertige Einbauküche mit Miele-Geräten, komplett ausgestattete Bäder, individuell regelbare Fußbodenheizung, Terrasse oder Balkon sowie Carport. „Die Wohnungen sind mittlerweile vermietet“, berichtet Christoph Kirschner, Leiter der Miele Grundstücksverwaltung, »und zwar fast alle an Miele-Mitarbeiter, die bei der Vergabe natürlich bevorzugt werden«. Die Mieter seien bereits eingezogen.

Direkt um die Ecke, in einem kernsanierten Gebäude aus den 1930er-Jahren an der Viktoriastraße 4 bis 6, hat ein neues Gästehaus mit 16 Zimmern sowie zwei größeren Appartements den Betrieb aufgenommen. Als modern gestalteter Anbau kam ein Kubus hinzu, der durch einen Glasgang mit dem Haus verbunden ist. Hier befinden sich die Gemeinschaftsküche und ein Aufenthaltsbereich mit 30 Sitzplätzen. Die Zimmer sind für Beschäftigte anderer Standorte sowie für Auszubildende, Studenten und Praktikanten gedacht, die zwei Wochen oder länger in Gütersloh eingesetzt sind. Für kürzere Aufenthalte, etwa im Zuge von Schulungen, nutzt Miele weiterhin die Hotels in der Umgebung. Gästeappartements habe es auch vorher schon gegeben, erklärt Christoph Kirschner, allerdings seien diese auf mehrere Gebäude verteilt gewesen. Ein weiterer Vorteil des neuen Gästehauses, das über eine große Außenterrasse, Garten, Fahrradkeller und Stellplätze verfügt, sei die günstige Lage direkt gegenüber dem Stammwerk. Für beide Gebäude – Werkwohnungen und Gästehaus – investierte das Unternehmen insgesamt etwa fünf Millionen Euro.

Mehr Bedeutung auch für den Logistik-Standort Gütersloh

Gebaut wird auch im nördlichen Bereich des Werkgeländes am Stadtring Nordhorn. Hier befindet sich mit dem 1994 erbauten Warenverteilzentrum das Herzstück der weltweiten Fertigwarenlogistik des Unternehmens. Von dort werden Hausgeräte an die deutschen Vertriebspartner und in die Vertriebsgesellschaften versendet. In Deutschland werden die Kunden in der Regel im „Nachtsprung“ beliefert, also innerhalb von 24 Stunden.

Aufgrund der Absatzentwicklung der letzten Jahre stieß das Lager für Waschmaschinen, Trockner, Geschirrspüler, Herde und Backöfen aber an seine Kapazitätsgrenzen. Auch gewinnt die direkte Belieferung großer Kunden im benachbarten Ausland weiter an Bedeutung. Deshalb erweitert Miele das bestehende Lager um 75 Prozent. Die hinzugewonnene Fläche umfasst 
77 mal 62 Meter bei einer Höhe von 36 Metern. So entsteht zusätzlicher Lagerplatz für bis zu 80.000 Hausgeräte. Insgesamt finden nach Fertigstellung etwa 188.000 Geräte Platz. Zurzeit laufen die Arbeiten an der Regal- und Aufzugstechnik im Inneren des Lagers. Parallel wird die elektro- und steuerungstechnische Ausrüstung installiert. Im Sommer 2015 soll das erweiterte Warenverteilzentrum seinen Betrieb aufnehmen 
(Investition: 23 Millionen Euro).

Nur etwa einen Kilometer entfernt beginnt in Kürze der Bau eines weiteren Lagers: An der Edisonstraße wird Miele ab April ein neues zentrales Lager für Ersatzteile und Zubehör errichten. Ebenso wie für die Fertigwarenlogistik ist Gütersloh auch der zentrale Standort für den weltweiten Versand von Ersatzteilen und Zubehör. Die Ausweitung der Sortimente und der Ausbau der Direktbelieferung ohne Zwischenlager machen auch hier zusätzliche Kapazität und den Einsatz moderner Materialflusstechnik erforderlich. Der Neubau entsteht auf einem fünf Hektar großen, firmeneigenen Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft des Werkgeländes. Die Fläche des Ersatzteillagers wird 12.000 Quadratmeter betragen (Investition: 
rund 30 Millionen Euro). Eine spätere Erweiterung um 7.500 Quadratmeter ist möglich.
 
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