Freuen sich über den gelungenen Aktionstag im Reckenberg-Berufskolleg (von rechts): Sven Kersten (EnergieAgentur.NRW), Vera Ewerd (wertkreis Gütersloh), Dr. Norbert Claus und Elke Brost (Reckenberg-Berufskolleg), Ursula Thering (Kreis Gütersloh) sowie einige teilnehmende Schüler., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Abschluss der Infotour mit Schulaktion und Radtour
Ein Jahr lang tourten Energieexperten des Kreises und der EnergieAgentur.NRW mit den Themen Photovoltaik, Wärmepumpe und Elektromobilität durch den Kreis Gütersloh. Zum Abschluss der Infotour hatten sich der Kreis und die EnergieAgentur.NRW mit ihren Kooperationspartner noch einiges überlegt: Mit einem Aktionstag für Lehrer und Schüler des Reckenberg-Berufskollegs (Rheda-Wiedenbrück) sowie einer Radtour von Verl nach Rietberg machten sie auf konkrete Projekte aufmerksam. »Bei den beiden Abschlussveranstaltungen wollten wir die Zukunftstechnologien durch praktische Beispiele erlebbar machen. Das Konzept ging auf«, erklärt Ursula Thering, Projektleiterin beim Kreis.
»Sowohl beim Aktionstag im Berufskolleg als auch bei der Radtour sind wir auf sehr interessiertes Publikum gestoßen«, freut sich Sven Kersten, Energieexperte der EnergieAgentur.NRW aus Düsseldorf. »Direkt im Anschluss an die Fachvorträge in der Schule diskutierten Schüler und Lehrer über die mögliche Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schule sowie über Ladesäulen zum Betanken von Elektroautos und -fahrrädern auf dem Schulgelände«, so Kersten weiter.
Den Höhepunkt des Aktionstages bildeten für Lehrer und Schüler die Testfahrten mit den vom Kreis und dem wertkreis bereitgestellten Elektrofahrzeugen. »Die starke Beschleunigung und das geräuschlose Fahren begeisterte die Meisten sofort«, stellt Dr. Norbert Claus vom Reckenberg-Berufskolleg als Hauptorganisator der Veranstaltung rückblickend fest. Vera Ewerd vom Wertkreis und Ursula Thering vom Kreis waren am Ende froh, ihre Dienstfahrzeuge unbeschadet wieder beim Arbeitgeber abstellen zu können.
»Bei der vierstündigen Radtour zu Photovoltaik- und Wärmepumpen-Beispielen im Verler und Rietberger Raum nahmen über 20 Personen teil. Nach einer kurzen Begrüßung durch Franziska Monkenbusch, Klimaschutzmanagerin der Stadt Verl, sowie durch Wilhelm Gröver, Leiter der Abteilung Umwelt beim Kreis, ging es in den Keller des Verler Rathauses. Wärmepumpen-Spezialist Sven Kersten stellte dort das Herzstück – die Erdwärmeheizung – vor und ging dabei auf Fragen der Teilnehmer zum Einbau einer Wärmepumpe im Privathaus ein.
Die nächste Etappe führte die Radler zu Familie Haase in Verl, die vor zwei Jahren eine Photovoltaikanlage errichtet und einen Solarstromspeicher angeschafft hatten. Durch die Optimierung des Eigenverbrauchs und Verkauf eines Teils des regenerativ erzeugten Stroms an die Mieter des Dreifamilienhauses geht die Rechnung für Hausbesitzer und Mieter auf.
Eine rege Diskussion entstand über mögliche Renditen der solaren Stromgewinnung, die von einigen Teilnehmern in Zeiten niedriger Zinsen als gute Geldanlage gesehen wurde. »Das Beispiel der Familie Haase zeigt, dass die pauschale Aussage – eine Photovoltaikanlage rechnet sich nicht mehr – längst überholt ist«, stellt Energieexperte Kersten fest. »Das gilt ebenso für die Aussage, dass nur ein Süddach für die Installation einer Photovoltaikanlage geeignet ist.« Der Besuch der Firma Stükerjürgen in Rietberg, die Erdbohrungen für Erdwärmeheizungen durchführt, sowie ein kurzer Aufenthalt im Klimapark in Rietberg rundeten die Radtour ab.
Bei der Infotour Photovoltaik und Wärmepumpe stand die kostenlose, neutrale Beratung an Aktions- und Messetagen im Vordergrund. »Die Nachfrage und die Intensität der Gespräche übertrafen an den meisten Standorten die Erwartungen«, sagt Ursula Thering. Am Ende zieht sie Fazit: »Es empfiehlt sich, bei der Planung von Photovoltaik- und Wärmepumpenanlagen einen neutralen Energieberater einzuschalten. Das gilt sowohl für Projekte in Wohn- als auch in Nichtwohngebäuden.« Kersten ergänzt: »Die Praxis hat gezeigt, dass es keine Standardlösungen gibt, sondern individuell abgestimmte Konzepte erarbeitet werden müssen. Es sollten nur Fachfirmen beauftragt werden, die ausreichend praktische Erfahrungen mit dem Einbau der Technologien haben.«
Weitere Informationen zu den erneuerbaren Energien, Kosten und Fördermöglichkeiten sowie geeigneten Fachleuten in der Region sind im Internetportal des Kreises Gütersloh unter www.alt-bau-neu.de/kreis-guetersloh abrufbar. Fragen beantwortet die Koordinierungsstelle Energie und Klima des Kreises unter Telefon (05241) 85-2762 oder per E-Mail.