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Nach 127-Jahren barrierefrei zugänglich. Christopher Rascher-Friesenhausen (rechts) von »Zigarren Friesenhausen« bekam von Mareike Scholz (links) eine mobile Rampe für das Traditionsgeschäft., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Barrierefreiheit der Innenstadt wächst

Im Rahmen der Aktion »Barrierefreier Einzelhandel« des Aktionsbündnisses Inklusion Kreis Gütersloh waren am Montag, 29. April, Menschen mit unterschiedlichen Mobilitätseinschränkungen mit dem Stadtmarketing in der Gütersloher Innenstadt unterwegs, um den Einzelhändlern den Sinn und Nutzen mobiler Rampen am Beispiel vorzuführen.

Mit E-Rollstuhl, Handrollstuhl, Rollator und Kinderwagen zeigten die Beteiligten, wie sich Stufen mittels der leichten, klappbaren und robusten Rampen leicht überwinden lassen. Eine offensichtlich effektvolle Vorführung, denn drei Geschäfte erklärten sich spontan bereit, die Rampen zu nutzen.

Am gestrigen Donnerstag, 16. Mai 2019, wurden die Rampen an »Marc O’Polo«, »Magic« und »Zigarren Friesenhausen« geliefert. »Apollo Optik« bekommt zudem noch eine Klingel und einen entsprechenden Aufkleber mit der Information, dass es hier bereits eine mobile Rampe gibt. »Insgesamt sind es nun sieben Geschäfte, die diesen Service nutzen,« weiß Mareike Scholz vom Stadtmarketing.

»Wir freuen uns natürlich sehr, dass die Aktion des Bündnis‘ etwas gebracht hat. Mit jedem barrierefrei zugänglichen Geschäft wachsen auch die Möglichkeiten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Es wäre natürlich toll, wenn sich hier noch mehr Ladner anschließen,« hofft Steffen Gerz, Sprecher von wertkreis Gütersloh. »Wir haben bei der Aktion vor allem wieder gemerkt, dass die grundsätzliche Bereitschaft wirklich sehr groß ist, das Angebot zu nutzen. Niemand möchte ja, das Leute nicht in sein Geschäft können,« man müsse die Information, dass es die Rampen gibt und jeder sie umsonst für seine Geschäftsräume bekommen kann, so lange die Spendenmittel reichen, einfach weiter offensiv an die Einzelhändler herantragen, erklärt Mesut Can vom Behindertenbeirat der Stadt Gütersloh.

»Innenstadtnahe Geschäfte sind also ausdrücklich weiter dazu aufgerufen, sich an diesem Projekt zu beteiligen und ihren Teil dazu beizutragen, die Innenstadt ein Stück barrierefreier zu machen,« erklärt Mareike Scholz. Eine Rampe zu bekommen ist dabei recht einfach: Interessierte Inhaber melden sich beim Stadtmarketing. Das prüft in Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeirat der Stadt Gütersloh die Möglichkeiten vor Ort und bestellt das passende Rampenpaket. Kosten entstehen für die teilnehmenden Geschäfte nicht. Das gemeinsam vom Behindertenbeirat der Stadt Gütersloh und dem Stadtmarketing betreute Projekt »Mobile Rampen für Gütersloh« wurde durch den mittlerweile verstorbenen Gütersloher Hans Diestelkamp und seine Dr.-Salk-Gedächtnis-Stiftung für Behinderte ermöglicht.

Das Modehaus Wörmann war im April 2018 das erste Geschäft in Gütersloh, das dieses Projekt bei sich umsetzte. Die mobilen Rampen sind klappbar und bestehen aus robust verarbeitetem Aluminium. Die Oberfläche besteht aus einem speziellen perforierten und damit rutschhemmenden Material. Sie eignen sich sowohl für Elektrorollstühle, als auch für Menschen mit Kinderwagen und Personen mit Rollator. Durch klingeln wird signalisiert, dass die Rampe benötigt wird. Das Ladenpersonal wird dann die mobile Rampe auslegen und – wenn nötig – Hilfestellung leisten. Nach der Nutzung der Rampe wird diese wieder entfernt, damit keine Stolpergefahr im öffentlichen Raum besteht. Aktionsbündnis Inklusion Kreis Gütersloh 2009 fanden sich Interessensvertreter sowie Träger der Behindertenhilfe aus dem ganzen Kreis Gütersloh zum »Aktionsbündnis Inklusion Kreis Gütersloh« zusammen.

Ihr Ziel: In Gütersloh gemeinsam jährlich einen Aktionstag anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung zu organisieren. Seit 2010 hat das Bündnis in jedem Jahr einen solchen Aktionstag immer um den 5. Mai herum durchgeführt. Mit einer solchen zentralen Veranstaltung aller Mitglieder will das Aktionsbündnis auf die Bedarfe und Anliegen von Menschen mit Behinderung hinweisen und eine Plattform für Begegnung, Information und Diskussion schaffen. Dem Aktionsbündnis gehören an: Bethel.regional Gütersloh, Lebenshilfe Kreisvereinigung Gütersloh, Diakonische Stiftung Ummeln, Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte, Netzwerk Hörgeschädigte im Kreis Gütersloh, Wertkreis Gütersloh, Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung Kreis Gütersloh und der Behindertenbeirat der Stadt Gütersloh.

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