»Die Ideen sind da, wir müssen nur wieder mutiger werden«, meint Marco Diethelm, Bürgermeister der Gemeinde Herzebrock-Clarholz, in seiner Begrüßung zum diesjährigen Gründerforum, das von der pro Wirtschaft GT auf Schloss Möhler veranstaltet wurde.
Unter dem Motto »Jein – soll ich’s wirklich machen oder lass ich’s lieber sein?« erzählt im Anschluss der bekannte Autor der Buchreihe »Pölter, Plörre und Pinöckel« ,Matthias Borner, humorvoll von seinen anfangs unsortierten Gedanken zum Sprung in die Selbständigkeit. »Ich habe aus Versehen einen Bestseller veröffentlicht«, beschreibt Borner seinen Start. Ausprobiert hat er vieles, um seine Bücher zu vermarkten und ist schließlich beim Aufbau eines eigenen Verlags gelandet. Mit diesem Verlag hat er bereits den ersten Gütersloh-Krimi von Jan Bobe veröffentlicht, der sich sehr gut verkauft. »Ich habe keine Marktnische gesucht, aber gefunden«, sagt Matthias Borner zufrieden.
Auch Ingrid Schrader und Claudia Zumbansen haben schon länger den Traum gehabt, etwas Großes aufzubauen. Ingrid Schrader »hatte da so ein Schloss« und Claudia Zumbansen war gelernte Event-Managerin. Durch einen Zufall haben sich beide kennengelernt und erst vor kurzem die Eventagentur Location Schloss Möhler gegründet. »Claudia ist einfach fantastisch, wenn sie mit Leuten Events ausarbeitet«, schwärmt Schrader von ihrer Geschäftspartnerin. Mittlerweile wächst und gedeiht die Event-Location rasend schnell. Auf die Frage von Volker Ervens, Vorsitzender der Wirtschaftsinitiative Kreis Gütersloh e.V. und Moderator des Gründerforums, was für die beiden am Überraschendsten war, antwortet Claudia Zumbansen: »Dass alles so schnell wächst und wir so tolle Partner an der Seite haben, die uns bei alle neuen Vorhaben unterstützen.«
Ein weiterer Teilnehmer der Podiumsdiskussion war Arne Farwick. »Ihr habt das Problem, wir haben die Lösung«, sagt er bei der Vorstellung seines Unternehmens scanin.de, welches er mit seinen beiden Schwestern Lara und Lena Farwick in Herzebrock-Clarholz gegründet hat. Sie entwickelten das Tool Enra, ein Lead- und Kontakterfassungssystem für Messen, welches gleichzeitig die Produkte aussagekräftig präsentiert. »Am überraschendsten ist wirklich, wie schnell man persönlich wachsen kann«, meint der Student. Das junge Geschwistertrio hat das Unternehmen in den letzten Jahren neben dem Studium aufgebaut.
»Bei der nächsten Gründerin merkt man schon auf der Homepage, mit wie viel Emotion dort gearbeitet wird«, beschreibt Volker Ervens die Werbeagentur Foss & Haas in Rheda-Wiedenbrück. Auf die Frage, was ihre Agentur denn so besonders macht, antwortet die Unternehmerin Janina Plum ohne zu Zögern: »Der Kunde ist bei uns Teil des Unternehmens, es sind quasi neue Kollegen, die wir dazu gewinnen. Trotzdem nehmen wir uns die Freiheit, auch mal einen Auftrag abzulehnen, wenn wir nicht mit Herzblut dahinter stehen können.« Es gibt aber auch etwas, das Plum an der Selbstständigkeit stört: »Man hat endlich ein tolles Unternehmen, mit super Mitarbeitern, kann eigentlich den ganzen Tag kreativ sein, und dann hängt man in so etwas wie der Buchhaltung fest. Das muss man abgeben. Denn zum Glück gibt es Leute, die daran Spaß haben.«
Der vierte Teilnehmer der Podiumsdiskussion ist der Unternehmer Dirk Rüschoff, der sein Hobby und seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Er stellt sein in Marienfeld ansässiges Unternehmen »Exklusive Automobile« vor. »Ich verkaufe und handele mit schönen Autos, die eigentlich niemand braucht, aber so viel Spaß machen, dass sie jeder haben will«, beschreibt Rüschoff sein Konzept. Er berichtet aber auch von der Kehrseite des Unternehmertums: »Die Bürokratie macht einen manchmal fertig und man versteht nicht, warum das alles so sein muss.« Besonders überrascht hat Dirk Rüschoff an der Selbstständigkeit, wie schnell sich die Wahrnehmung verändert, wenn man erkennt, dass es ein Leben außerhalb von Sicherheit gibt.
Das Gründerforum bildete für dieses Jahr den Abschluss der Veranstaltungsreihe »Gründungs.Kreis.GT« der pro Wirtschaft GT. »Wir planen jetzt schon spannende, neue Themen für das nächste Jahr«, verspricht Gründungsberaterin Aleksandra Blagojevi&
#263;.