Freuen sich auf die ersten Bewohnerinnen und Bewohner der Pflege-WGs im neu errichteten Lackhütter-Plaßmann-Haus: Björn Neßler, Vorstand der Diakonie Gütersloh, und Marion Birkenhake, Geschäftsbereichsleitung Ambulante Pflege und Pflege-Wohngemeinschaften. Foto: Diakonie Gütersloh, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Diakonie gründet Intensivpflege-WG
Das neu gebaute Lackhütter-Plaßmann-Haus der Diakonie Gütersloh in Avenwedde füllt sich mit Leben. Anfang März ziehen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner im Erdgeschoss ein. Genauer: in eine Pflege-WG für 18 Menschen mit Demenz. Im Obergeschoss soll zeitgleich eine zweite spezialisierte Wohngemeinschaft entstehen. Bis zu sechs Menschen mit »außerklinischem Intensivpflegebedarf« finden dort ein neues Zuhause.
Ob chronisch-obstruktive Erkrankungen der Lunge, fortgeschrittene Multiple Sklerose oder Muskelschwund: Manche Menschen, die aus dem Krankenhaus entlassen werden, benötigen Betreuung rund um die Uhr und an sieben Tagen pro Woche. Das wird im Lackhütter-Plaßmann-Haus an der Straße Auf der Horst/Ecke Sundernstraße angeboten.
So selbstbestimmt wie möglich leben
Zwei feste Zusagen für die WG gebe es bereits. »Bei uns sollen die Menschen trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen so selbstbestimmt wie möglich leben können«, betont Artur Popp, Geschäftsbereichsleiter Ambulante Pflege und Pflege-Wohngemeinschaften. Er hat den Intensivpflegebereich bei der Diakonie Gütersloh aufgebaut.
Mit dem Pflegebett auf die Dachterrasse
Die Räume der Intensivpflege-WG sind optimal auf die besonderen Herausforderungen zugeschnitten: Zimmer, Flure sowie der schwellenlose Zugang zur Dachterrasse sind so großzügig gestaltet, dass Bewohner mit ihren Pflegebetten dorthin gefahren werden können. In den Zimmern selbst gibt es fest montierte Deckenlifter. »Mit ihnen können wir Bettlägerige sicher, sanft, würdevoll und für die Pflegekräfte rückenschonend mobilisieren«, erklärt Rita Beste, Pflegedienstleitung für den Bereich Intensivpflege.
Festes Team übernimmt die Versorgung
Die Pflegekräfte sind entsprechend ausgebildet: Zum Beatmungsbereich gehört eine speziell qualifizierte, examinierte Fachkraft als Fachbereichsleitung. Sie übernimmt neben der fachlichen Aufsicht auch die Verantwortung für die außerklinische Versorgung und die Qualifikation des Teams. Alle Pflegekräfte, die selbstständig und eigenverantwortlich am Beatmungsgerät abhängiger Patienten tätig sind, müssen zusätzlich zu einer dreijährigen Ausbildung ebenfalls eine spezielle Qualifikation vorweisen. »Wir haben hier ein festes Team, das die Versorgung übernimmt«, sagt Rita Beste. Denn Bezugspflege spiele auch hier eine große Rolle.
»Eine logische Entwicklung«
Wie es dazu kam, ein Wohn- und Versorgungskonzept eigens für Menschen mit Intensivpflegebedarf zu entwickeln? »Nach insgesamt sechs Kunden in der Eins-zu-eins-Versorgung in der ambulanten Pflege war das eine logische Entwicklung«, begründet Artur Popp den Schritt.
Demenz-WG: Bewohnerinnen und Bewohner ziehen nach und nach ein
Die Plätze in der Demenz-WG im Lackhütter-Plaßmann-Haus sind fast vollständig vergeben. Die Aufnahmen ab März sind so getaktet, dass in Ruhe alle Informationen über das jeweilige WG-Mitglied erfasst werden können. Dabei geht es auch um die Biografien der neuen Mitbewohner*innen, durch die sich persönliche Vorlieben und Bedürfnisse ermittelt lassen: »Schließlich sind die Menschen hier nicht zu Gast, sondern sie ziehen in ein Zuhause«, so Marion Birkenhake, die ebenfalls zur Geschäftsbereichsleitung Ambulante Pflege und Pflege-Wohngemeinschaften zählt.
Mehrere Single-Wohnungen, die sich außerdem im Haus befinden, sind bereits vermietet.
Wer Interesse an einem Platz in der Intensivpflege-WG hat, kann sich direkt an Artur Popp und Marion Birkenhake wenden, und zwar unter Telefon (05241) 9876-2010 oder per E-Mai.
Es ist bereits die elfte ihrer Art, die von der Diakonie Gütersloh in Eigenregie betrieben wird. Hinzu kommen zwei weitere in Paderborn über die Diakovita GmbH.
Gebäudedaten
· KFW Effizienzgebäude 55 (EnEV 2014)
· Umbauter Raum:9 9.059,89 m³
· Nutzfläche gesamt: 2.476,48 m²
· Bauart: Massiv
· Gebäudeart: freistehendes Gebäude
· Energieträger: Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnung
· Nachhaltiges und naturnahes Entwässerungssystem für das Regenwasser. Es wird über Versickerungsmulden wieder direkt in den Kreislauf der Natur zurückgeführt.
· Stufenlose Erreichbarkeit aller Eingänge
· Alle Wohngruppen und Wohnungen können über einen Aufzug barrierefrei erreicht werden.
· Für Wohnungen und Wohngruppen stehen 32 Stellplätze zur Verfügung.
Wohngemeinschaft im Erdgeschoss:
· Großzügige Terrasse im Innenhofbereich
· Nutzfläche der Wohngruppe insgesamt 844,61 m²
· 18 Einzelzimmer mit einer Größe von je ca. 17,20 m² und angeschlossenem Bad mit 3,8 m²
· Aufenthaltsraum :111,26 m² ; mit großer Wohnküche und schwellenlosem Zugang zur Terrasse im Innenhof.
· Weiterer kleinerer Gemeinschaftsraum mit ca. 49,0 m² Fläche, nutzbar z. B. als Fernsehzimmer oder für Geburtstage.
Intensivpflege Wohngemeinschaft im 1.OG
· Nutzfläche insgesamt 403,13 m²
· Sechs Einzelzimmer-Appartements mit einer Größe von ca. 27,8 m², Vorflur (4,11 m²), eigener Abstellraum (3,92 m²) vom Vorflur erreichbar, rollstuhlgerechtes Bad (7,17 m²), eigener Balkon (5,45 m²), schwellenlos erreichbar
· Besonderheit: Deckenlifter über dem Bettbereich ist vorinstalliert.
· Zusätzliches Pflegebad für besondere Wohlfühlmomente für alle Bewohner
· Gemeinschaftsraum mit Wohnküche, insgesamt 52,47 m² groß
· Direkter, schwellenloser Übergang zur großen Dachterrasse (87,88 m²)
Barrierefreie Wohnungen 1. und 2. OG
· Im Gebäude sind im Dachgeschoss insgesamt 11 Mietwohnungen untergebracht mit einer Wohnfläche zwischen 33,5 m² und 45,8 m².
· Jedes Appartement ist mit einer kleinen Pantryküche ausgestattet. Herd, Spüle, Mikrowelle mit Grillfunktion und Spülmaschine gehören zur Einrichtung.
· Achr Wohnungen verfügen über einen eigenen Balkon oder den Zugang zu einer Dachterrasse.