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Die NRW Kultursekretariate aus Gütersloh und Wuppertal fordern in der Corona-Krise ausreichende Unterstützung von Kunst und Kultur. Das Foto ist beim Jubiläumsempfang des Kultursekretariats NRW Gütersloh Anfang des Jahres entstanden und zeigt (von rechts) Dr. Christian Esch, Geschäftsführer des NRW KULTURsekretariats (Wuppertal), Antje Nöhren, Geschäftsführerin des Kultursekretariats NRW Gütersloh, Cigdem Bern, Beigeorndete aus Viersen, Andreas Kimpel, Erster Vorsitzender des Kultursekretariats NRW Gütersloh, und Simone Schmidt-Apel, Kulturreferentin aus Bergkamen. Foto: Kultursekretariat NRW Gütersloh, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Umfrage in den Mitgliedsstädten

Die Auswirkungen der Corona-Krise bedrohen in besonderer Weise unser gesellschaftliches Miteinander in allen privaten und öffentlichen Bereichen. Solches Miteinander als kreative Keimzelle macht die gesellschaftliche Kultur des Landes aus. Diese Kultur findet mit den Menschen vor Ort statt, und das heißt: in den Städten und Gemeinden.

Auch und gerade die Kunst- und Kulturszene wird von der Krise hart getroffen. Für freie, solo-selbständige Künstler gibt es zu wenig Unterstützung, die Kulturinstitutionen in den Städten sind mit ungewissen Aussichten geschlossen, lediglich die Bibliotheken und Archive öffnen unter Auflagen in Kürze.

Die beiden NRW Kultursekretariate als Zusammenschlüsse von fast 100 großen, mittleren und kleinen Mitgliedskommunen sowie der beiden Landschaftsverbände stehen für die Förderung und Entwicklung kommunaler Kultur in NRW. Sie rufen gemeinsam dazu auf, den Städten und ihren Kulturszenen verstärkt zu Hilfe zu kommen. Denn klar ist: Die Kommunen sind das Rückgrat der Kultur in Nordrhein-Westfalen. Hier findet das kulturelle Leben statt, hier sind die Theater, Museen und Orchester sowie eine reiche, kreative Szene freischaffender Künstler.

Um die Situation in den Kommunen besser einschätzen zu können, haben die NRW Kultursekretariate gemeinsam mit dem Städtetag NRW eine Umfrage zu Programmen und Maßnahmen in den Städten und Gemeinden abgehalten. Zwischen dem 2. und 14. April 2020 haben 67 Kommunen diese Umfrage beantwortet.

Die Auswertung ergab: Es wird zwar viel getan, um die schlimmsten Auswirkungen abzumildern. Häufig werden Zahlungen gestundet, Honorierungen für besondere Maßnahmen ermöglicht, Förderzeiträume erweitert, Fristen flexibilisiert und in einem Fall auch ein umfangreicher Nothilfefonds aufgelegt. Besonders ausgeprägt sind umfangreiche und kostenfreie digitale Ersatz- und Zusatzangebote – eine Entwicklung, die auch für die Zukunft der Kultur einen wichtigen Innovationsschub darstellt. Und dennoch ist die Lage für die kommunale Kultur äußerst kritisch.

Trotz des in den letzten Jahren erheblich gewachsenen Kulturetats des Landes NRW wird weiterhin der bei weitem größte Teil der Kulturfinanzierung von den Städten und Gemeinden aufgebracht. Nachdem kürzlich die Soforthilfe des Kulturministeriums NRW eingestellt wurde, ist die Lage für soloselbständige Künstler äußerst prekär, können sie doch ihre existenziellen Einnahmeausfälle nicht ausgleichen.

Zusammen mit dem Kulturrat NRW fordern wir: Dieser Nothilfefonds muss schnell wieder aufgelegt werden.

Gemeinsam und ausdrücklich schließen sich das NRW KULTURsekretariat (Wuppertal) und das Kultursekretariat NRW Gütersloh den Forderungen des Kulturausschusses des Städtetags NRW vom 8. April 2020 an: Wir rufen Land und Bund auf, einen kommunalen Rettungsschirm aufzuspannen. Die kulturelle Infrastruktur muss bewahrt werden. Es muss verhindert werden, dass Haushaltssperren die Kultur in die Knie gehen lassen: Existenzen von Kulturschaffenden dürfen nicht zusätzlich gefährdet, die Theater, Orchester und Museen vor Ort nicht nachhaltig beschädigt und die kulturelle Bildung nicht auf lange Zeit ausgesetzt werden.

Die Kultur in den Kommunen zu unterstützen, ist eine zentrale Aufgabe der öffentlichen Hand, um unser kreatives Miteinander und kritisches Denken als tragende Säulen des demokratischen Gemeinwesens aufrecht zu erhalten und zu entwickeln.
 

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