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Škoda Octavia Touring Sport (1960): erfolgreiche Rückkehr auf internationale Rallye-PistenZoom Button

Der Škoda Octavia TS 1200: Der Škoda Octavia Touring Sport fuhr zu Beginn der 1960er-Jahre bei internationalen Rallyes zu zahlreichen Erfolgen und schrieb die Motorsporttradition des Automobilherstellers aus Mladá Boleslav fort., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Škoda Octavia Touring Sport (1960): erfolgreiche Rückkehr auf internationale Rallye-Pisten

Nach einer leichten Entspannung der politischen Lage Ende der 1950er-Jahre kehrte Škoda in den internationalen Motorsport zurück und startete 1956 erstmals seit 1949 wieder bei der prestigeträchtigen Rallye Monte Carlo. Der Škoda Octavia Touring Sport (TS) fuhr zu Beginn der 1960er-Jahre auch bei internationalen Rallyes zu zahlreichen Erfolgen und schrieb die Motorsporttradition des Automobilherstellers aus Mladá Boleslav fort.

Die Tradition dynamisch gestalteter und gleichzeitig alltagstauglicher Škoda Fahrzeuge begann Mitte der 1930er-Jahre mit dem Rapid. Er war etwas größer als der Popular, außerdem unterschieden sich die Antriebsstränge der beiden Modellreihen. 1960 setzte diese Tradition sportlicher Modelle aus Mladá Boleslav der Octavia Touring Sport (TS) fort.

Škoda kehrt auf die internationale Motorsportbühne zurück

Die 1960er-Jahre waren ein politisch ereignisreiches Jahrzehnt: Die vorsichtige Öffnung der Tschechoslowakei wollte auch der Automobilhersteller aus Mladá Boleslav für sich nutzen. Erfolge im Motorsport eigneten sich seit jeher, um neue Modelle zu bewerben und so schickte Škoda seine Fahrzeuge bei prestigeträchtigen internationalen Rallyes an den Start. Lange Marathon-Rallyes waren Belastungsproben für Mensch und Maschine, und die immer leistungsstärkeren und schnelleren Rallye-Fahrzeuge sorgten für attraktive Rennen. Die Teilnahme an den Motorsportevents war zu dieser Zeit nur mit wenig Aufwand verbunden und viele Teams modifizierten ihre Autos selbst. Ein solides und zuverlässiges Basismodell wie der Škoda Octavia TS genügte, um im Teilnehmerfeld bis ganz nach vorne zu fahren.

Škoda Octavia TS: Gezielte Modifikationen sorgen für mehr Leistung

Den Octavia TS gab es in zwei Hubraum- und damit auch Leistungsvarianten. Die Ausgangsversion mit 1.089 ccm Hubraum verfügte im Gegensatz zur Basisvariante des Octavia über zwei Fallstromvergaser vom Typ Jikov 32 SOPb. Später erhielt der Motor ein neues Ansaugrohr und verdichtete dank der Deflektoren an den Kolben im Verhältnis 8,4:1. Die Leistung stieg durch diese Modifikationen auf 50 PS bei 5.500 U/min, das maximale Drehmoment von 74,5 Nm lag bei 3.500 U/min an.

Octavia TS 1200 ab 1962

1960 begann die Produktion des modernisierten OCTAVIA und des FELICIA, die ŠKODA beide auch als SUPER-Version anbot. Bei diesen Modellen vergrößerte der Automobilhersteller die Bohrung des Motors auf 72 Millimeter, so stieg der Hubraum auf 1.221 ccm. Die SUPER-Variante verdichtete im Verhältnis 7,5:1 und leistete 47 PS. Dank einer nochmals höheren Verdichtung von 8,4:1 verfügte der im Januar 1962 vorgestellte OCTAVIA TS 1200 über 55 PS bei 5.100 U/min. Der Motor entwickelte ein maximales Drehmoment von 86,2 Nm bei 3.500 U/min. Unter Privatkunden war das Modell ein beliebtes Tuning-Objekt: Durch entsprechende technische Modifikationen und mit der nötigen Erfahrung gelang es, die Leistung des Motors auf knapp 100 PS zu steigern. Insgesamt rollten in Mladá Boleslav von 1960 bis 1964 insgesamt mehr als 2.270 Einheiten des OCTAVIA TS und des OCTAVIA 1200 TS vom Band.

OCTAVIA TS: 920 Kilogramm, Vierganggetriebe und Einzelradaufhängung rundum

Obwohl der OCTAVIA TS 1200 mit einem Leergewicht von 920 Kilogramm um 20 Kilogramm schwerer war als das Cabriolet FELICIA, gab der Hersteller identische Fahrleistungen bei gleichem Kraftstoffverbrauch an. Der Wagen erreichte eine Geschwindigkeit von bis zu 130 km/h und benötigte im Durchschnitt 9,1 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Der zweite bis vierte Gang des Vierganggetriebes waren synchronisiert, der Schalthebel befand sich auf dem Mitteltunnel. Die vier Räder waren einzeln am Zentralrohrrahmen aufgehängt.

Erste Erfolge der nur leicht modifizierten Rallye-Fahrzeuge gegen die internationale Konkurrenz

Die für den Rallye-Einsatz modifizierten Fahrzeuge verfügten über 15-Zoll-Felgen mit Barum-Reifen, bei Wertungsprüfungen auf Schnee und Eis kamen Michelin-Reifen mit Spikes zum Einsatz. Schon bei den ersten Rallyes bewährte sich der OCTAVIA als starker Konkurrent in der Kategorie unter 1.300 ccm. Das bemerkten neben skandinavischen Teams auch Teilnehmer aus Österreich, Polen oder Griechenland. Deren Entscheidung für das vergleichsweise günstige Fahrzeug aus Mladá Boleslav erwies sich als gute Wahl.

Esko Keinänen und Rainer Eklund dominieren im OCTAVIA TS ihre Klasse bei der ,Monte‘

Seine größten Erfolge fuhr der OCTAVIA TS in den Händen von Privatfahrern bei der Rallye Monte Carlo sowie der finnischen Tausend-Seen-Rallye ein. 1961 belegte das finnische Duo Esko Keinänen/Rainer Eklund in Monaco den sechsten Platz in der Gesamtwertung und den ersten Platz in seiner Klasse. Ein Jahr später nahmen bereits 16 Fahrerteams aus acht Ländern mit dem OCTAVIA an der Rallye Monte Carlo teil. Wie bereits im Vorjahr dominierte der Finne Esko Keinänen seine Klasse und gewann vor vier Fahrzeugen von Alfa Romeo.

Die Fahrzeuge des Werksteams waren bei dieser Auflage der Rallye Monte Carlo nur leicht modifiziert – das Verdichtungsverhältnis blieb gegenüber der Serienversion unverändert, zudem wurde eine Ölwanne aus Aluminium verbaut. Insgesamt homologierte man zwei Gesamtübersetzungen und setzte schließlich auf das Verhältnis 4,78. Bei den Rallyes sorgten geschnittene Reifen vom Typ Barum OS 11 5,60x15 und Michelin Valiart mit Spikes für die nötige Haftung auf jedem Untergrund.

OCTAVIA TS schreibt Erfolgsstory bei der Tausend-Seen-Rallye in Finnland und der Tour d’Europe fort

Bei der Tausend-Seen-Rallye ließ Esko Keinänen nahezu alle Konkurrenten hinter sich – mit Ausnahme von Pauli Toivonen im Citroën DS 19. Keinänen dominierte seine Klasse und belegte den zweiten Platz in der Gesamtwertung. 1963 konnte der OCTAVIA TS seine Erfolgsserie fortsetzen. So siegte er in Monaco zum dritten Mal in seiner Klasse, diesmal mit dem norwegischen Duo Gjölberg/Karlan an Bord. Zu einem großen Erfolg fuhr er auch in Finnland: Auf Eis und Schnee steuerte Esko Keinänen das Fahrzeug auf den vierten Platz in der Gesamtwertung. Darüber hinaus belegten Josef Vidner und Bohuslav Staněk bei der Tour d’Europe 1963 den ersten Platz in der Klasse bis 1.300 ccm und fuhren auf einen hervorragenden fünften Gesamtrang.

Auch in den folgenden Jahren konnte sich der leichte und wendige OCTAVIA TS immer wieder gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen. Zu den bekanntesten tschechischen Fahrern des OCTAVIA TOURING SPORT und des TS 1200 gehörten unter anderem die Brüder Jaroslav und Václav Bobek, Miroslav Fousek, Vladimír Hubáček, Zdeněk Mráz, Leopold Lancman und Jiří Srnský.
 

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