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Lebensmittelausgabe unter Schutzfolie bei der Tafel Schweinfurt, Foto: Thomas Lohnes, Getty Images, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Tag der Lebensmittelverschwendung

Von drei Äpfeln am Baum schaffen es zwei auf den Teller, einer kommt in die Tonne. Von dreißig Grillwürstchen werden zwanzig gegessen, zehn landen im Müll. So gehen wir statistisch mit all unseren Lebensmitteln um. Weltweit wird jedes dritte produzierte Lebensmittel nicht verzehrt, sondern vernichtet. Mit den UN-Nachhaltigkeitszielen hat Deutschland sich verpflichtet, die immense Verschwendung bis 2030 zu halbieren. Tafel Deutschland fordert von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft jetzt mehr Anstrengungen, um das Ziel innerhalb der nächsten neun Jahre zu erreichen.

»Lebensmittelverschwendung ist teuer und ein riesiger Klimakiller. Sie ist auch deshalb nicht hinnehmbar, weil sich immer mehr Menschen nicht aus eigener Kraft gesund ernähren können. Das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung ist seit einigen Jahren in der öffentlichen Diskussion angekommen, das ist ein guter Anfang. Aber Reden allein reicht nicht, um die Verschwendung bis 2030 zu halbieren. Jetzt brauchen wir dringend mehr Tempo mit konkreten Maßnahmen und radikalem Umdenken entlang der gesamten Wertschöpfungskette, sonst werden wir das Ziel verfehlen«, fordert Jochen Brühl, Vorsitzender Tafel Deutschland.

Über fünfzig Prozent der Verschwendung findet in den Privathaushalten statt. Aufklärung und Bildung darüber, wo unsere Lebensmittel herkommen, wie viele Ressourcen für deren Produktion benötigt werden und wie wir sie verwenden und frisch halten können, ist deshalb dringend notwendig. „Schon lange plädieren wir dafür, ein entsprechendes Schulfach zu etablieren“, sagt Jochen Brühl. Die Tafeln bieten bereits Projekte für Kinder und Erwachsene an, in denen dieses Wissen vermittelt und selbst gegärtnert oder geerntet wird.

Auch bei den Lebensmittelproduzenten fallen Überschüsse an – deutlich mehr als im Handel. Tafeln retten Lebensmittel deshalb nicht mehr nur bei den örtlichen Supermärkten, sondern zunehmend direkt von Herstellern. Das kostet Geld und benötigt eine enorme Infrastruktur, denn es fallen große Mengen Lebensmittel an, die auf mehrere Tafeln verteilt werden müssen. „Obwohl die Tafeln die größten Lebensmittelretter in Deutschland sind, können wir diese Mengen mit unserer Infrastruktur aus Zwischenlagern und großen Kühltransportern nicht bewältigen. Das ist besonders dramatisch, wenn man bedenkt, dass unsere Kundenzahlen in den letzten Wochen stetig steigen“, sagt Jochen Brühl, Vorsitzender Tafel Deutschland e.V. Seit Jahren fordern die Tafeln deshalb finanzielle Hilfen vom Staat, um mehr Lebensmittel retten zu können. In nahezu allen anderen europäischen Ländern erhalten Tafeln und Lebensmittelbanken staatliche Zuschüsse.

Den Tag der Lebensmittelverschwendung hat der WWF ins Leben gerufen. Statistisch gesehen werden alle Nahrungsmittel, die bis zum 2. Mai eines Jahres produziert werden, vernichtet. In neun Jahren müsste dieser Tag theoretisch auf den 2. März fallen, wenn das UN-Nachhaltigkeitsziel erreicht wird und Deutschland die Lebensmittelverschwendung halbiert.

Tafel Deutschland: Lebensmittel retten. Klima schützen. Menschen helfen.

Die über 950 gemeinnützigen Tafeln in Deutschland sammeln einwandfreie überschüssige Lebensmittel von Händlern und Herstellern und verteilen diese regelmäßig an mehr als 1,6 Millionen arme Menschen im ganzen Land. Damit schaffen sie einen Ausgleich zwischen Verschwendung und Armut. Mit rund 60.000 Ehrenamtlichen, die sich bei den Tafeln engagieren, sind die Tafeln eine der größten sozial-ökologischen Bewegungen in Deutschland. Organisiert sind die Tafeln im Dachverband Tafel Deutschland.

https://www.gueterslohertafel.de
 
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