Beste Nachwuchsaugenoptikerin aus Nordrhein-Westfalen stammt aus Gütersloh
Marie Kahlert aus Gütersloh wird ihr Bundesland Nordrhein-Westfalen beim diesjährigen Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks in der Augenoptik vertreten. Zuvor hatte sie sich beim Landes-Vorentscheid als beste Gesellin ihres Jahrgangs qualifiziert. Am 29. Mai 2021 wird in Dortmund der Bundessieger ermittelt.
Marie Kahlert fand den Weg in die Augenoptik über ein Praktikum in der zehnten Klasse in den Sommerferien beim Optik-Studio Großewinkelmann in Gütersloh, wo auch ihre Tante arbeitete. Schon damals haben ihr die Arbeiten in der Werkstatt, wie etwa das Herstellen einer Lupe, so gut gefallen, dass sie nach dem Abitur im selben Betrieb ihre Ausbildung begann und schnell viele neue Tätigkeitsfelder kennenlernte: »Im Berufsschulunterricht haben mir vor allem die Anatomie-Stunden gefallen. Zum Beispiel den anatomischen Aufbau des Auges, die Funktionen der einzelnen Bulbusbestandteile und pathologische Veränderungen am Auge finde ich nach wie vor einfach spannend und den Unterricht sehr realitätsnah«, sagt Marie Kahlert, die am Beruf des Augenoptikers die Vielfalt schätzt: »Auch im Betrieb konnte ich immer mehr andere Tätigkeiten übernehmen, wie zum Beispiel die Kundenberatung, oder ich konnte meiner Tante bei der Kontaktlinsenanpassung über die Schulter schauen.«
Auf dem Fachgebiet Kontaktlinse liegt nun auch ein Interessenschwerpunkt der Gesellin, die momentan die Höhere Fachschule für Augenoptik in Köln besucht – coronabedingt zum Teil in Form von Online-Unterricht. Marie Kahlerts Ziel ist der Abschluss zur staatlich geprüften Augenoptikerin, sie möchte den Meisterabschluss machen und zusätzlich die Prüfung zur Optometristin ablegen. Wohin die Reise weiter geht, weiß sie noch nicht genau: »Ob ich danach wieder ins Augenoptikfachgeschäft einsteige oder mich in eine andere Richtung in der Branche orientiere, kann ich noch nicht sagen.«
Den Praktischen Leistungswettbewerb, der aufgrund der Pandemie verschoben werden musste und nun unter besonders strengen Hygieneauflagen stattfindet, kannte sie vom Hörensagen. Aber mit ihrer Teilnahme habe sie nicht gerechnet, sagt Marie Kahlert. »Natürlich bin ich auch ein bisschen aufgeregt, aber ich freue mich einfach, dabei zu sein und die anderen Teilnehmer kennenzulernen – ich stelle mir den Wettbewerb auf jeden Fall entspannter vor als die Gesellenprüfung. Obwohl ich mit der Hilfe und Motivation meiner Kolleginnen die Vorbereitung und die Prüfung gelassener angehen konnte.«
Über den Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks PLW (»Profis leisten was«): In Europas größtem Berufswettbewerb treten seit 1951 junge Handwerker aus dem gesamten Bundesgebiet jährlich gegeneinander an, um die besten Gesellen eines Jahrgangs in rund 120 Wettbewerbsberufen zu ermitteln. Sie haben sich vorab auf Länderebene im »Halbfinale« durchgesetzt, das von den zuständigen Handwerkskammern organisiert wird, bevor es zum «Finale« auf Bundesebene geht. Im Augenoptikerhandwerk wird dies vom Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen durchgeführt.