»Unsere Partner in Kolumbien berichten uns von unhaltbaren Zuständen«, sagt Vorstandssprecher Sid Peruvemba. »Wir erhalten Nachrichten, dass die Grundversorgung der Menschen mit Lebensmitteln, Medikamenten und medizinischem Material inzwischen nicht mehr gesichert ist, weil die Lieferwege gesperrt wurden«, so Sid Johann Peruvemba, Vorstandssprecher der Action Medeor. Die Menschen müssten nun Hunger leiden.
Hinzu komme die offene Gewalt auf den Straßen. »Wir hören von unseren Partnern, dass junge Menschen auf offener Straße erschossen werden oder einfach verschwinden. Diese Gewalt muss aufhören«, fordert Peruvemba. Das Medikamentenhilfswerk organisiert mit lokalen Partnerorganisationen seit Jahren Hilfsprojekte zur Gesundheitsversorgung, Ernährungssicherung und Gewaltprävention. »Aus unseren Projekten wissen wir, dass die Menschen in Kolumbien ein hohes Bedürfnis haben, selbstbestimmt und gewaltfrei leben zu dürfen«, sagt Peruvemba. »Wir unterstützen alle, die mit friedlichen Mitteln dazu beitragen.«
In den Hilfsprojekten von action medeor werden nun Maßnahmen getroffen, die Menschen vor den schlimmsten Folgen der Versorgungsknappheit zu bewahren. »Das sind existenzielle Nöte«, sagt Peruvemba, »denn viele Menschen sind täglich neu auf der Suche nach Arbeit, immer mehr leben unter der Armutsgrenze.« Der Generalstreik und landesweiten Ausschreitungen nehmen diesen Menschen nun die Existenzgrundlage. Hinzu kommen die Folgen der Corona-Pandemie, der in Kolumbien rund 78.000 Menschen zum Opfer gefallen sind, vorwiegend aus den ärmeren Bevölkerungsschichten.
»Unsere Solidarität gilt den Menschen in Kolumbien, die sich friedlich für bessere Lebensbedingungen einsetzen. Als erstes muss nun die Gewalt ein Ende haben«, fordert Peruvemba.