28. Noventi-Open in Halle (Westfalen): Raseneinbringung in die OWL-Arena
Exakt 703 Tage sind vergangen, seitdem das letzte Tennismatch in der ostwestfälischen OWL-Arena gespielt wurde und Rekordchampion Roger Federer im Finalmatch gegen den Belgier David Goffin seinen geschichtsträchtigen zehnten Turniertitel bei Deutschlands bedeutendstem ATP 500er-Rasenevent erringen konnte. Nun, fast zwei Jahre später, hat das Greenkeeper-Team der »Noventi-Open« um Jan Rzeha, Phil Thorn und David Hayden mit der Einbringung des insgesamt 800 Quadratmeter großen, transportablen Centre Court-Rasens für die 28. Turnierauflage vom 12. bis 20. Juni 2021 in HalleWestfalen begonnen. »Es ist unser höchster Anspruch, den Profis im Kampf um den Siegerpokal die besten Rahmenbedingungen zu bieten. Dazu gehört selbstverständlich ein perfekt gepflegter Rasen«, sagt Turnierdirektor Ralf Weber.
Damit die ganzjährlich als Veranstaltungsstätte genutzte Arena sich in ein Tennisstadion verwandelt, werden derzeit insgesamt 400 Rasenplatten mit einem Gewicht von je 800 Kilogramm per Gabelstapler in den Innenraum gefahren. Dabei wird jede der zwei mal einen Meter großen Platten exakt so angeordnet, wie sie den Rest des Jahres auf dem Außengelände gelegen hat. Anschließend wird mittels eines eigens für das Turnier entwickelten Belüftungssystems die oberste Rasenschicht bis zu einer Tiefe von einem Zentimeter ausgehärtet und die Feuchtigkeit minimiert. Dieser »Rasenföhn« sorgt mit 2.400 parallel zum Spielfeld unter der Bande angebrachten Düsen dafür, dass die Luft zunächst trocknet, kühlt und anschließend wieder nacherwärmt. »Somit wird die Luftfeuchtigkeit gebunden und der Rasen kann unter perfekten Bedingungen zusammenwachsen«, erläutert Jan Rzeha (Leitung Greenkeeper) und Turnierdirektor Weber ergänzt: »Das Feedback der Spieler zeigt, dass unser Team in jedem Jahr hervorragende Arbeit leistet.«
»Da die Noventi Open ein beliebtes Vorbereitungsevent auf das Grand Slam-Turnier in Wimbledon sind, möchten wir den dortigen Bedingungen möglichst nahe kommen und befinden uns im steten Austausch mit den englischen Kollegen«, erklärt Jan Rzeha. So setzten er und sein Team neben den technischen Innovationen bereits seit einigen Jahren auf eine spezielle Lolium-Mischung, deren Saat sich als besonders strapazierfähig erwiesen hat, um Verschleißerscheinungen zu verhindern: »Das ist durch die Erhöhung der Teilnehmerfelder in der Qualifikation sowie im Doppel und die damit verbundene Mehrbelastung für den Rasen in diesem Jahr besonders wichtig.« Der Trainingsbetrieb startet am 09. Juni, drei Tage später beginnt die Qualifikation für das Hauptfeld der 28. »Noventi-Open«.