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Zum Tag der Organspende am 5. Juni: Gegen den Tod Couture – eine Modekollektion, die Leben retten kannZoom Button

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Zum Tag der Organspende am 5. Juni: Gegen den Tod Couture – eine Modekollektion, die Leben retten kann

In Deutschland gibt es nicht genug Organspender. Rund 9.000 Patienten warten derzeit auf eine Organspende. Lediglich 913 Menschen haben im Jahr 2020 hierzulande Organe gespendet. Auf eine Million Einwohner kommen damit statistisch gesehen rund zehn Organspenden. Weil Spender fehlen, warten viele Patienten noch immer vergeblich auf eine Organspende und sterben. Das will der Verein Gegen den Tod auf der Organ-Wartliste ändern und bringt gemeinsam mit acht angesagten Streetwear-Designern die Modekollektion »Gegen den Tod Couture« auf den Markt.

Das Besondere: Alle Kleidungsstücke der Capsule-Kollektion »Gegen den Tod Couture« dienen auch als Organspendeausweise. Die Trägerinnen und Träger der Klamotten erklären so offen ihre Absicht, nach ihrem Tod Organspender:innen zu werden. Die Kampagne »Gegen den Tod Couture« will so das Thema Organspende wieder öffentlich sichtbar machen und plädiert für einen neuen, offenen Umgang mit der eigenen Sterblichkeit – insbesondere bei jungen Menschen. Die Kampagne hat ihren Schwerpunkt in den sozialen Medien unter dem Hashtag #GegenDenTod.

Die Kollektion von »Gegen den Tod Couture« umfasst mehr als 70 Einzelteile, darunter T- Shirts, Hoodies, Jacken und Accessoires. Entworfen haben sie die angesagten und allesamt nachhaltig arbeitenden Fashion-Labels Anchorable, Ablüh Clothing, Andy Shop, Norvine, Kleinigkeit, Per Fines, The Dudes und Wemoto. Auf jedem Einzelteil der Kollektion ist der Text zur Organspendeabsicht integriert. Das Projekt macht sich dabei zunutze, dass es in Deutschland keine gesetzlichen Vorgaben gibt, wie ein Organspendeausweis formal auszusehen hat. Somit können auch T-Shirts, Hoodies, Jacken und andere Kleidungsstücke Organspendeausweise zum Anziehen werden. Wichtig ist lediglich, dass die Trägerinnen und Träger die Organspendeabsicht auf ihren Fashionstücke unterschreiben.

Die Kollektion »Gegen den Tod Couture« will ein lautes und buntes Statement gegen den Tod setzen. Zu den Gesichtern der Kampagne gehören Betroffene wie Sarah Schott (Instagramhandle: Pinguinkuh), die vor einem Jahr selbst eine Organspende erhalten hat und Hendrik Verst, der auf eine Organspende wartet. Influcencer:innen wie Annika Teller und Kindakiri unterstützen die Kampagne ebenfalls. Alle Kollektionsteile sind vom 5. Juni an – dem Tag der Organspende – auf gegendentodcouture.de und in den Onlineshops der beteiligten Designer erhältlich.

»Noch immer ist Deutschland eins der wenigen verbliebenen Ländern, in denen Organspende eine aktive Zustimmung benötigt. Gegen den Tod Couture setzt ein breit sichtbares und wichtiges Zeichen für die Organspende. Wir stoßen damit eine Diskussion an, die Deutschland dringend braucht. Vor allem diejenigen, die tagtäglich auf ein Organ warten«, sagt Susanne Reitmaier, Vorsitzende des Vereins gegen den Tod auf der Organ- Warteliste.

Entschließt sich ein Mensch dazu, Organspender:in zu werden und nach seinem Tod alle Organe zu spenden, kann er damit potentiell sieben Leben retten. Jedes Kleidungsstück der Kollektion hat somit Kraft, bis zu sieben Menschenleben zu retten.

»Pro Pro Tag sterben drei Menschen auf der Warteliste. Jede Wartepatientin und jeder Wartepatient hat es verdient, dass sich ein Mensch mit dem Thema Organspende einmal auseinandersetzt«, sagt Sarah Schott. Die 25-jährige Bloggerin ist eines der Gesichter der Kampagne und hat vor rund einem Jahr selbst eine Spenderlunge erhalten.

Ebenfalls zu den Gesichtern der Kampagne zählt der 35-jährige Hendrik Verst. Der Fitnessblogger und Vater von fünf Kindern steht selbst auf der Organ-Warteliste und braucht eine Organspende. »Sogar ein T-Shirt ist ausreichend, um zu zeigen, wie einfach es ist, seine Meinung zu äußern. Für alle, die auf der Warteliste stehen und für mein Leben wünsche ich mir die notwendige Aufmerksamkeit, um die Diskussion erneut zu entfachen.«

»Das Thema Organspende ist in der Öffentlichkeit durch das dominierende Thema Corona- Pandemie aus dem Fokus geraten«, sagt Prof. Matthias Anthuber, Leiter der Transplationschirurgie am Universitätsklinikum Augsburg. »Unser Ziel ist es weiterhin, dass sich Bürgerinnen und Bürger nach umfassender Information und Aufklärung mit dem Thema und der Möglichkeit der Organspende beschäftigen. Aufklärung über die Organspende sollte künftig obligatorischer Lehrinhalt in höheren Jahrgangsstufen im Schulunterricht sein, um frühzeitig junge Erwachsene bei diesem so wichtigen Thema abzuholen. Nur so kann Deutschland die hintersten Plätze im Vergleich der europäischen Staaten verlassen.«
 
Gütsel
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