Forderungen des TK-Verwaltungsrats: Sektorengrenzen in der Krankenhauslandschaft aufbrechen
Die Neuordnung der Krankenhauslandschaft und eine konsequente Digitalisierung in der Pflege sind zwei zentrale Forderungen des Verwaltungsrats der Techniker Krankenkasse (TK). In Form einer aktuellen Resolution wendet sich das höchste Entscheidungsgremium der TK im Vorfeld der Bundestagswahl an die Politik: Die müsse in der nächsten Legislaturperiode das Gesundheitssystem stetig weiterentwickeln und digitalisieren. Dazu gehört zum Beispiel die Übermittlung von Echtzeit-Daten im Gesundheitswesen.
Darüber hinaus thematisiert die Resolution die Neuordnung der Krankenhauslandschaft. Dominik Kruchen, alternierender Vorsitzender des TK-Verwaltungsrats und Arbeitgebervertreter: »Die Gesundheitspolitik muss in der nächsten Legislaturperiode durch konkrete Reformen die Gesundheitsversorgung verbessern und effizienter gestalten. Wir brauchen eine bessere Vernetzung zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor.«
Auch bei dem Thema Arzneimittelversorgung sei der Handlungsbedarf deutlich geworden. Dieter F. Märtens, alternierender Vorsitzender des TK-Verwaltungsrats und Versichertenvertreter: »Wir Verwaltungsräte setzen uns dafür ein, Lehren aus der Pandemie zu ziehen. Dazu gehört beispielsweise auch, Lieferengpässen für Arzneimittel durch eine lückenlose Transparenz des Liefer- und Marktgeschehens vorzubeugen, um eine reibungslose Versorgung der Versicherten sicherzustellen.«
Pflege sichern
Der TK-Verwaltungsrat fordert darüber hinaus als Vertreter der Beitragszahlenden einen verbindlichen Steuerzuschuss zur Pflegeversicherung, um Pflegebedürftige zu entlasten. Zudem ist aus Sicht der Ehrenamtlichen ein Finanzausgleich zwischen der sozialen Pflegeversicherung (SPV) und der privaten Pflegeversicherung (PPV) nötig, um Ungleichheiten bei den Pflegerisiken zu kompensieren. Und auch in der Pflege müssen die Chancen der Digitalisierung stärker genutzt und die Arbeitsbedingungen verbessert werden.
Selbstverwaltungskompetenzen stärken
Zudem betonten die ehrenamtlichen Mitglieder des TK-Verwaltungsrats, dass die Handlungsfähigkeit der Selbstverwaltung erhalten bleiben müsse. Dieter F. Märtens: »Nicht zuletzt die Pandemie hat gezeigt, dass auf uns Selbstverwalterinnen und Selbstverwalter Verlass ist und das selbstverwaltete Gesundheitswesen gut funktioniert. Eine staatliche Aufgabenzentrierung führt in die völlig falsche Richtung. Stattdessen erwarten wir in der kommenden Legislaturperiode eine Stärkung der Kompetenzen der Selbstverwaltung.«
Geschäftsbericht 2020 veröffentlicht
Der TK-Verwaltungsrat hat außerdem die Jahresrechnung für das Jahr 2020 abgenommen. Dem Vorstand wurde Entlastung erteilt. Alle Zahlen zur Jahresrechnung und zum Versichertenwachstum sind dem aktuellen Geschäftsbericht der TK zu entnehmen, der heute erschienen ist. Der Bericht steht dieses Mal unter dem Motto »Gesundheit. Was zählt.« und bietet in Berichten, Interviews und Grafiken unter anderem Informationen über die vielfältigen Digitalisierungsprojekte der TK, wie beispielsweise zur elektronischen Patientenakte oder zur Fernbehandlung, genauso wie zu den gesundheitspolitischen Forderungen der TK zur Bundestagswahl. Zudem gibt es ein Interview mit dem Pflegebeauftragten der Bundesregierung zur Zukunft der Pflege. Dominik Kruchen: »In dem außergewöhnlichen Jahr 2020 hat die TK viel bewegt. Das besondere Engagement aller Beteiligten wird im Geschäftsbericht deutlich.« Der Geschäftsbericht 2020 ist online verfügbar.