Der Staat macht das Wohnen teurer – nicht die Vermieter
»Wir brauchen keine Mietpreisbremse, sondern die Rückerstattung des Kohlendioxydpreises als Kopfpauschale an alle Bürger«, forderte »Haus & Grund«-Präsident Kai Warnecke heute in Berlin und verwies auf jüngste Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Preisentwicklung. Die Zahlen zeigten deutlich, dass der Staat mit Steuern und der Kohlendioxyd-Bepreisung die Energiekosten rapide nach oben treibe: Im Juli verteuerten sich die Haushaltsenergie und Kraftstoffe um 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, die Nettokaltmieten jedoch nur um 1,3 Prozent.
Ähnliche Werte stellte das Statistikamt bereits in den Vormonaten fest. »Hier zeigt sich, dass die Bundesregierung mit der Einführung der Kohlendioxyd-Bepreisung krachend gescheitert ist. Es fehlt die Entlastung der Bürger. Mit ihrer Gier setzt die Regierung die Akzeptanz für die Energiewende leichtfertig aufs Spiel«, sagte Warnecke. Für die Lenkungswirkung des Kohlendioxyd-Preises sei keine finanzielle Belastung der Bürger nötig. Die neue Regierung müsse schnell diesen eklatanten Fehler korrigieren.
»Haus & Grund« ist mit rund 900.000 Mitgliedern der mit Abstand größte Vertreter der privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer in Deutschland. Den Zentralverband mit Sitz in Berlin tragen 22 Landesverbände und 867 Ortsvereine. Die privaten Immobilieneigentümer verfügen über 80,6 Prozent aller Wohnungen in Deutschland. Sie bieten 66 Prozent der Mietwohnungen und knapp 30 Prozent aller Sozialwohnungen an. Sie stehen zudem für 76 Prozent des Neubaus von Mehrfamilienhäusern.
Kommentare
Christian Schröter: Das ist natürlich Nonsens. Der Staat macht das Mieten nur mittelbar teurer. Unmittelbar machen es eben doch die Vermieter teurer. Und wenn eine »Entlastung der Bürger« stattfinden soll (am Ende landet es nun einmal immer beim »Bürger«), dann wäre das Ganze ja absolut sinnlos. Du lieber Gott!, 30. Juli 2021, 10.34 Uhr