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Foto: F. Siegert, WWF, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

WWF-Bericht: Megabrände bedrohen Südeuropas Wälder

Sommerliche Waldbrände im Mittelmeerraum sind seit der Antike bekannt. Doch in Zeiten der Klimakrise erreicht das Ausmaß der Feuer eine neue Dimension. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Report des WWF Italien. Die Wälder in der Mittelmeerregion werden von einer neuen Generation von Bränden heimgesucht, die in immer kürzerer Zeit immer größere Flächen zerstören. Der WWF befürchtet, dass im gesamten Mittelmeerraum in diesem Jahr erneut mehr als eine halbe Million Hektar Wald in Flammen aufgehen werden.

In Südeuropa werden seit 2017 immer häufiger so genannten Megabrände beobachtet, die wahre Feuerstürme erzeugen, wobei sich die Flammen mit bisher unbekannten Geschwindigkeiten ausbreiten. „Hitze, Wind und Trockenheit wirken wie ein Katalysator und verursachen  wahre Feuerstürme, die oft nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden können. Sie enden erst, wenn sich die Wetterbedingungen ändern oder dem Feuer die Nahrung ausgeht“, erläutert Dr. Susanne Winter vom WWF Deutschland. „Lange heiße Sommer fast ohne Regen sorgen für einen knochentrockenen Waldboden. Ein Funke genügt, um einen gewaltigen Flächenbrand zu entfachen.“

Besonders stark betroffen sind in diesem Jahr Griechenland, die Türkei und Italien. Vom 1. Januar bis zum 14. Juli verzeichnete das Europäische Waldbrandinformationssystem (EFFIS) allein in Italien 157 größere Brände, während es im Jahresdurchschnitt zwischen 2008 und 2020 nur 66 waren. In diesem Sommer lodern erneut gewaltige Brände. Italien ist kein Einzelfall: Im gesamten Mittelmeerraum werden oft eine Million Hektar Wald- und Buschland im Jahr ein Opfer der Flammen.  Auf Sardinien verwüsteten die Feuer dieser Tage eine Fläche von mehr als 20.000 Hektar Wald und Olivenhaine und zwangen 1.500 Menschen zur Flucht. Weitere verheerende Brände folgten in Sizilien, Kalabrien und den Abruzzen.

In Griechenland versuchen die Feuerwehrleute immer noch, zwei große Brände zu löschen, einen auf der Insel Rhodos und den anderen im Nordwesten des Peloponnes. Erschwert werden die Löscharbeiten von Temperaturen von über 40 Grad, die die Brände immer wieder anfachen.

Auch in der Türkei läuten die Alarmglocken: Seit Ende Juli sind an der Ägäis- und Mittelmeerküste sowie im Landesinneren mehr als 100 Brände ausgebrochen, die nicht nur die Wälder vernichten, sondern auch Menschenleben fordern.

Der WWF weist daraufhin, dass die meisten Feuer auf Brandstiftung oder Fahrlässigkeit zurückzuführen sind. »Außer Kontrolle geratene Lagerfeuer, weggeworfene Kippen oder Brandstiftung, weit über 90 Prozent der Brände ist auf menschliche Dummheit zurückzuführen«, betont Susanne Winter vom WWF. Nur vier Prozent gehen auf natürliche Ursachen wie etwa Blitzeinschläge zurück. Begünstigt werden die Brände durch die zunehmende Nutzung des ländlichen Raums für Erholung, Verkehr, Urlaub und die Urbanisierung. Auch die tief verwurzelte »Feuerkultur« im gesamten Mittelmeerraum, bei der das Feuer zur Bewirtschaftung von Feldern genutzt wird, sei laut WWF noch immer ein immenser Risikofaktor.

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