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Upcycling statt Recycling – wenn aus Abfall Kunst wird

Unsere Gesellschaft ist mit zahlreichen Problemen konfrontiert: Plastikmüll in den Ozeanen, ungeheure Mengen an Kohlendioxydausstoß, Klimawandel. Recycling ist daher wichtiger denn je. Der Trend geht auf jeden Fall in Richtung alte Dinge zu reparieren oder zu einem anderen Zweck wiederzuverwenden.
 
Neben Recycling gibt es allerdings auch noch Upcycling. Wenn aus altem Kram nicht nur ein neues Produkt, sondern etwas von wesentlich höherem Wert bis hin zur Kunst entsteht, spricht man von Upcycling. Aus Abfall kann auch Schönes entstehen – das beweisen zahlreiche kinetische Künstler aus dem deutschsprachigen Raum. So auch der internationale Smartphone-Artist Rocco Indovina. Aufgrund von Nachhaltigkeit entstehen seine Kunstwerke auf dem Smartphone, denn so gut wie jeder ist im Besitz von einem. Anschließend wird das Bild auf Graspapier gedruckt. Im heutigen Beitrag zeigt Ihnen Rocco fünf Tipps um den eigenen Kunstherstellungsprozess nachhaltiger zu gestalten.
 
Upcycling mit Plastikmüll
 
Wir sind von Bergen an Plastikmüll umgeben. Obwohl viele Marken inzwischen darauf achten, ihre Produkte in Gläser oder in 100 Prozent recyceltes Plastik zu verpacken, haben wir immer noch ein immenses Plastikproblem in den Weltmeeren. Mit zahlreichen negativen Auswirkungen auf die Meerestierwelt und schlussendlich auf uns selbst. Mikroplastik landet immer häufiger in unserem Essen und schadet unserer Gesundheit. Wie Sie diesem Problem auf kreative Weise begegnen können? Nutzen Sie Plastik für Ihre Kunstwerke. Plastik ist ein stabiler Kunststoff, der sich leicht und gut weiterverarbeiten lässt. Von der fancy Blumenvase über den kreativen Kerzenständer bis hin zum Blumentopf sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Verwenden Sie einfach alten Plastikmüll und hauchen Sie diesem neues Leben ein.

Vintage-Möbel restaurieren
 
Alte Möbelstücke umgibt ein ganz eigener Charme. Sie haben Charakter und atmen gelebte Geschichte. Fehlerhafte oder defekte Stellen sind bei alten Möbeln allerdings keine Seltenheit. Die Zeichen der Zeit gehen an den einst modernen Möbelstücken nicht spurlos vorüber. Viele Besitzer entschließen sich dann, die Möbel zu entsorgen, zu verkaufen oder zu verschenken. Dabei erhält eine Wohnung ihren ganz eigenen Charme, wenn sie mit liebevoll restaurierten Vintage-Möbelstücken versehen ist. Achtung: Nicht alle Möbelstücke eignen sich zur Restaurierung. Weist ein Möbelstück Wasserschäden, Schimmel oder andere gröbere Schäden auf, dann sollten Sie lieber davon absehen sie zu restaurieren. Verfügt das Möbelstück lediglich über kleinere defekte Stellen, steht dem DIY-Projekt nichts mehr im Wege. Weist das Möbel Kratzer auf, sollten Sie es in einem ersten Schritt vorsichtig abschleifen und neu lackieren. Bessern Sie defekte Stellen aus und tauschen Sie Scharniere aus. Türschlösser sind hingegen nicht so leicht austauschbar. Natürlich sollten diese auch in ihrer Art erhalten bleiben. Fragen Sie einfach im Metallwarengeschäft oder beim örtlichen Schlüsseldienst nach, ob Sie das defekte Schloss reparieren können. Aus liebevoll restaurierten Möbeln werden oft richtige Kunstwerke.
 
Nachhaltig malen
 
Neben Upcycling gibt es weitere Möglichkeiten seinen Kunstherstellungsprozess nachhaltig zu gestalten. Wenn Sie gerne malen, gibt es so einige Möglichkeiten. Beim morgendlichen Kaffee holen ist der Einwegbecher inzwischen längst verpönt. Also, wieso sollte das nicht auch für Einweg-Mal-Paletten-Papp-Teller gelten? Verzichten Sie auf Einweg-Handschuhe, Küchenpapier und Pappteller. Stattdessen gibt es viel nachhaltigere Optionen. Nutzen Sie statt der Einwegplatte beispielsweise stabile Deckel von Acrylbinder-Eimern oder alte Plexiglasplatten. Sie müssen auch nicht gleich in den nächsten Künstlerbedarfs-Laden rennen und die hochwertigsten Werkzeuge kaufen. Im Gegenteil - sehen Sie nach, was Sie schon zu Hause haben. Gummiabzieher, Spülbürsten oder Topfschwämme können hervorragend für den künstlerischen Prozess verwendet werden. Grundieren Sie Ihre Bilder mit Resten von weißer Wandfarbe, die noch irgendwo im Keller steht. Oder verwenden Sie ein Gemisch aus Sonnenblumenöl und Spülmittel, um das Lösungsmittel für die Ölfarbe zu ersetzen. Wenn Sie sich Künstlerbedarf zulegen, achten Sie auf nachhaltige Materialien. Investieren Sie zum Beispiel in vegane Pinsel, die auf Schweineborsten oder Ponyhaar gänzlich verzichten.
 
Aus alten Klamotten kleine Kunstwerke machen
 
Ein weiteres gesellschaftliches Problem – unsere Kleiderschränke sind zum Bersten voll. Der Durchschnitts-Deutsche kauft etwa 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr. Die Konsequenz – vieles davon wird nie angezogen, landet auf dem Müll oder wird in die Altkleidersammlung gegeben (ob die Kleidung bei den Betroffenen ankommt, ist jedoch leider fraglich). Bevor Sie das nächste Mal ein T-Shirt, Kleid oder eine Hose aussortieren, zaubern Sie doch einfach etwas Neues daraus. Aus einem T-Shirt lassen sich ganz einfach Einkaufstaschen mit Statement basteln. Oder werten Sie Ihr altes T-Shirt auf und probieren Sie doch mal die Batik-Technik.
 
Gläser aus Flaschen
 
In Ihrem Keller stapeln sich die leeren Glasflaschen? Bei Menschen, die bereits weitestgehend auf Plastik verzichten, fällt oft viel Altglas an. Leider handelt es sich nicht bei allen Glasflaschen um Pfandflaschen. Bevor das aufwendig produzierte Glas jedoch in den Müll wandert, können Sie es für diverse Kunstprojekte nutzen. Mit Glas lassen sich viele tolle Kunstwerke wie Trinkgläser, Vasen oder Lampenschirme kreieren. Gerade Lampenschirme aus upgecyceltem Glas verleihen Ihrer Wohnung einen besonderen Flair.
 
Fazit von Rocco Indovina
 
Der internationale Smartphone-Artist Rocco Indovina kreiert digitale Kunstwerke, die später auf Graspapier gedruckt werden. Darüber hinaus wird er für seine exklusiven Hundeportraits geschätzt. Mensch, Tier und Natur sieht er als eine Einheit. Der Vegetarierer verwendet für seine Kunst weder tierische Pinsel noch Farbstoffe, durch den Verzicht auf Farbe wird kein Mikroplastik genutzt. Der Künstler setzt sich stark für Themen wie Nachhaltigkeit ein und gibt regelmäßig Tipps, wie Hobbykünstler ihren Herstellungsprozess nachhaltiger gestalten können. Überprüfen Sie stets, ob Sie bestimmte Tools zur Herstellung ihrer Kunst nicht ohnehin schon zu Hause haben. Wenn Sie sich neues Material anschaffen, achten Sie auf eine nachhaltige Herstellung. Vegane Pinsel, der Verzicht auf Farbstoffe und Einweg-Mal-Paletten machen bereits einen großen Unterschied. Wer dann noch Kunst aus Abfall entstehen lässt ist ein wahrer Pro in Sachen Kreativität und Nachhaltigkeit.

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