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Seit mehr als vier Wochen sind jeden Tag rund 2.000 THW-Helferinnen und -Helfer in den Gebieten der Flutkatastrophe im Einsatz. Insgesamt waren bereits mehr als 10.000 Ehrenamtliche des THW aus ganz Deutschland vor Ort, um in der Not zu helfen. Drei Einsatzkräfte des THW berichten von ihren Erfahrungen in der Katastrophe.
Kevin, Fachgruppe Wassergefahren, Schuld
Seit mehr als zehn Jahren ist Kevin ehrenamtlicher Helfer im THW in Sachsen-Anhalt und arbeitet in der Fachgruppe Wassergefahren. In dieser Funktion kam er auch am vierten Tag nach dem Starkregen nach Schuld im Ahrtal und räumte gemeinsam mit anderen Helfenden einen vollkommen zerstörten Campingplatz. »Erst als wir in Schuld ankamen, wurde mir das Ausmaß der Zerstörung wirklich bewusst. Mein erster Gedanke war: ›So stelle ich mir den Krieg vor‹. Überall Trümmer, überall Wasser«, schildert der 26-Jährige die Situation.
Nicole, Einsatz-Nachsorge-Team (ENT), Bereitstellungsraum Nürburgring
Um die THW-Kräfte nach den Einsätzen mit teils traumatischen Erlebnissen auch psychologisch aufzufangen, sind seit Einsatzstart Einsatz-Nachsorge-Teams (ENT) vom THW im Bereitstellungsraum am Nürburgring. In einem der Teams kümmerte sich Nicole, Helferin aus Sachsen, während und nach den Einsätzen um die Helferinnen und Helfer. »Zu uns kamen Frauen und Männer, die sich selber nicht mehr wiedererkannten, so sehr hatten sie die Geschehnisse mitgenommen. Wir nehmen uns dann viel Zeit, hören zu, sind da für den Menschen. Da zu sein ist manchmal alles, was es braucht«, beschreibt die gelernte Kinderkrankenschwester ihre Tätigkeit im ENT.
Martin, Einheitenführer Fachzuglogistik, Bad Neuenahr
»Aus Erfahrung weiß ich, was ein Hochwasser anrichten kann, dies ist bereits mein vierter Hochwassereinsatz. Auf das, was uns erwartete, war ich trotzdem nicht vorbereitet. Pure Zerstörung, die Infrastruktur war weg, einfach weg. Worte können das gar nicht beschreiben«, so fasst Martin, THW-Helfer aus Sachsen, seine ersten Eindrücke aus Bad Neuenahr zusammen. Er koordinierte die Verpflegung der Einsatzkräfte und war fasziniert von dem Zusammenhalt und der Hilfsbereitschaft vor Ort.