Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.

 

 

Im Labor für Angewandte Informatik der FH Bielefeld bauen Ingenieurinformatik-Studenten das Internet im Kleinen nachZoom Button

Prof. Dr. Lutz Grünwoldt ist Professor für Informatik am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik und Leiter des Studiengangs Ingenieurinformatik. Foto: Alexander Tempel, FH Bielefeld, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Im Labor für Angewandte Informatik der FH Bielefeld bauen Ingenieurinformatik-Studenten das Internet im Kleinen nach

Bielefeld (fhb). Das weltweite Netz ist für die meisten Menschen fester Bestandteil des täglichen Lebens: Wir arbeiten am Rechner, wir benutzen unser Smartphone, tragen sogenannte Wearables, wie Smart-Watches, am Körper – und alle diese Geräte sind mit dem Internet verbunden. Auch unsere »intelligenten« Haushaltsgeräte kommunizieren ihre Daten – Stichwort Internet of Things – über das weltweite Netz zur Cloud ihres Herstellers. Im World Wide Web surfen, Nachrichten versenden per Messenger, an Konferenzen teilnehmen, Geld überweisen oder Streaming-Dienste nutzen – das Internet ist allgegenwärtig und transportiert unentwegt ungeheure Datenmengen von einem Punkt zum nächsten.

Aber wie genau funktioniert es? Das und vieles mehr können Studierende im Labor für Angewandte Informatik an der Fachhochschule (FH) Bielefeld lernen. Hier vermittelt Prof. Dr. Lutz Grünwoldt, Professor für Informatik am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik und Leiter des Studiengangs Ingenieurinformatik, gemeinsam mit seinen Kollegen grundlegendes Wissen aus den Gebieten der Informatik. Die Studierenden simulieren unter Anleitung ihrer Professoren ganze Systeme, lernen, welche technischen Elemente wie interagieren und wie diese über das große weltweite Netz miteinander sicher kommunizieren.

Ein ausfallsicheres Netzwerk aus vielen einzelnen Netzen

»Um zu verstehen, wie das Netz arbeitet, müssen zunächst zwei Fragen beantwortet werden«, erläutert Prof. Grünwoldt. »Zum einen, wie ist die Infrastruktur des Internets aufgebaut? Und zum anderen, wie finden die Daten den korrekten Weg zu ihrem Ziel?«

Was die Infrastruktur betrifft, so ist das Internet ein Netz, das aus vielen Einzelnetzwerken zusammengeschlossen ist. Eine große, weitverzweigte und hierarchisch organisierte Infrastruktur mit verschiedenen Ebenen. Die oberste Ebene stellt ein reines Leitungsnetz für höchsten Datendurchsatz dar, auf der untersten Ebene sind Internet-Serviceprovider mit Unternehmen oder Institutionen direkt verbunden. Gleichzeitig existieren zahlreiche vertikale Querverbindungen zwischen Serviceprovidern unterschiedlicher Ebenen. Aus der Perspektive der End-User ist ein System entstanden, das Hochschulen, Unternehmen, Organisationen, aber auch private Haushalte miteinander verbindet. Es wird nicht zentral gesteuert ist, sondern jeder Teil im globalen Netzwerk organisiert sich selbst. Damit ist das Internet weitestgehend ausfallsicher. »Wenn eine Verbindung zwischen zwei Netzwerken ausfällt, können die zu übermittelnden Daten immer noch über einen alternativen Weg zum Ziel gelangen«, erläutert Grünwoldt.

Host, Switch, Router – die wichtigen Knotenpunkte im Netz

Die Netzwerke sind weltweit über große Internet-Knoten miteinander verknüpft. Hier laufen die Daten aus vielen Hundert Netzwerken zusammen. In Frankfurt beispielsweise gibt es den DE-CIX, das Deutsche Commercial Internet Exchange Rechenzentrum, mit einer Datenübertragungsrate von einigen Terrabit pro Sekunde. Automatische Systeme schalten hier die Verbindungen. Was in der Mainmetropole und in den angeschlossenen multinationalen Netzwerken im Großen geschieht, exerzieren die Studierenden im Labor an der Fachhochschule im Kleinen. Dabei kommen drei Geräte mit unterschiedlichen Funktionen zum Einsatz: Host, Switch und Router.

Die einzelnen Rechner im Labor von Prof. Grünwoldt sind die Hosts. Sie sind über Leitungen mit einem Patch-Panel verbunden.  So können Verbindungen im Netzwerkschrank zu anderen Geräten aufbaut werden. Das geschieht entweder über die Ethernet-Schnittstellen oder über die Konsole, eine sogenannte Konfigurationsschnittstelle.

Simulation und realer Test – auf die Konfiguration kommt es an

Neben dem Host ist das zweitwichtigste Gerät im Labor der Switch. Dieser ermöglicht es, Geräte auf verschiedenen Etagen in einem Gebäude mit einer hohen Bandbreite zu verbinden. Soll hingegen mit einem ganz anderen Standort kommuniziert werden, kommt der Router ins Spiel. Dieser nimmt Datenpakete entgegen und »entscheidet« weitgehend selbständig, über welche Schnittstellen er sie weiterleitet.

»Die Konfiguration all dieser Geräte und des gesamten Netzwerks gehört zu den spannendsten Tätigkeiten der Studierenden im Labor«, so die Erfahrung von Prof. Grünwoldt. »Unsere Studenten begeistert die Arbeit mit der Technik. Nach der Erstellung eines IP-Konzepts starten wir in der Regel mit einer Simulation des Zielnetzwerks. Es ist ungemein wichtig, dass unsere Studierenden auch mit echten Netzgeräten arbeiten, etwas aufbauen und dann am physischen Netzwerk testen, ob es funktioniert. So kann die Theorie aus den Vorlesungen viel besser durchdrungen werden, und die Studenten erhalten ein direktes Feedback.«

Diverse Protokolle bilden die Sprache des Internets

Nicht nur die Infrastruktur des Internets, auch die Datenübertragung wird im Labor hautnah erlebt: Damit Daten, die von einem Punkt A verschickt werden sollen, auch am gewünschten Punkt B ankommen, benutzt das Internet eine einheitliche Sprache. Zentrales Element dieser Sprache sind die sogenannten Internet Protokolle, abgekürzt IP. Zunächst erhält jedes Endgerät, mit dem Daten versendet und empfangen werden können, eine eindeutige IP-Adresse. Sie stellt die Übermittlung der Datenpakete an den richtigen Ort sicher. Nun kommen Transport-Protokolle zum Einsatz. Sie gewährleisten je nach Anwendungsprotokoll, dass die Datenpakete auch tatsächlich vollständig übermittelt werden, können fehlende Daten neu abrufen oder doppelt gesendete Pakete eliminieren.

Internetsicherheit als zentraler Studieninhalt

Wie sicher ist das Internet? Wie schützt man persönliche Daten oder Firmengeheimnisse vor dem Zugriff Unbefugter? Auch das sind Fragen, die im Netzwerk-Labor auf der Tagesordnung stehen: »Beim ganz konkreten Umgang mit der Technik bauen wir nicht nur das Netzwerk auf, verbinden die Geräte und konfigurieren die einzelnen Elemente – wir kümmern uns auch um die Absicherung des Netzes«, berichtet Grünwoldt. Und so lernen die Studenten als festen Bestandteil der Arbeit im Labor, welche Mittel zur Verfügung stehen, um auf der Netzwerkebene für Daten- und Zugriffssicherheit zu sorgen.

Sinnvolle Verknüpfung mit der industriellen Praxis

Praxisnähe durchzieht das Ingenieurinformatik-Studium an der Fachhochschule Bielefeld. In nahezu jedem Modul des Studiums gibt es begleitende Praktika. Das Labor für Angewandte Informatik ist deshalb nicht nur mit Netzwerktechnik ausgestattet: Das dritte Semester beispielsweise hält für die Studierenden regelmäßig ein Laborprojekt bereit, in dem diese in Gruppen einen sechsbeinigen Roboter zum Laufen bringen.

Die Studenten entscheiden selbst, wer welche Rolle im Projekt übernimmt. Die Verantwortlichkeiten für das Management, die Einrichtung der entsprechenden Server und Infrastruktur, die Programmierung der Modelle – alles wird im Team aufgeteilt. Die Gruppen bauen jeweils einen Roboter auf und konfigurieren ihn so, dass die beweglichen Automaten einen vorgegebenen Parcours überwinden können: Wer ist der Schnellste? Wer kann Hindernisse am besten überwinden? „All das bringt Spaß in das Studium und lässt die Studierenden motiviert zusammenarbeiten“, erzählt Prof. Grünwoldt.

Kooperation mit der Cisco-Networking-Community und dem IT-Bildungsnetz Deutschland

Ein weiteres Beispiel für die Praxisorientierung des Studiums ist die Kooperation mit dem internationalen IT- und Netzwerkhersteller Cisco. Auf Wunsch bereitet der Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik die Studierenden auf die Zertifizierung als Cisco Certified Network Associate (CCNA) vor.

Während des Studiums gibt es zudem mehrere Praxisphasen, in denen die Studierenden mit regionalen Unternehmen zusammenarbeiten. Grünwoldt: »Studenten des Studiengangs Ingenieurinformatik haben gelernt, ingenieurtechnische Probleme zu lösen, und können praktisch in jedem Unternehmen, das informatische oder informationstechnische Strukturen aufweist, als Absolvent arbeiten!«

Content bei Gütsel Online …

 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

November 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
November 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30
Dezember 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031
Februar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
September 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
Oktober 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031
November 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30