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»WissenHoch2« in »3sat« über Wasserstoffantrieb und die EnergiewendeZoom Button

John Kantara tankt Wasserstoff. Foto: Gerald Gareis, ZDF, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

»WissenHoch2« in »3sat« über Wasserstoffantrieb und die Energiewende

Wasserstoff ist praktisch unbegrenzt vorhanden, lässt sich speichern und ist effizienter als Benzin oder Diesel. Doch die Erzeugung von klimaneutralem Wasserstoff ist teuer. Ob die Wasserstofftechnologie den Wettlauf um die grüne Mobilität bereits verloren hat und wie die Energiewende gelingen kann, ist am Donnerstag, 2. September 2021, Thema in »WissenHoch2« in »3sat«. Den Auftakt macht um 20.15 Uhr die Dokumentation »Unter Druck: Wasserstoff in der Mobilität«. Im Anschluss, um 21 Uhr, folgt die Sendung »scobel – Energiewende komplex«. Darin diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. Beide Sendungen sind fünf Jahre lang in der 3satMediathek verfügbar.

Seit 30 Jahren gilt Wasserstoff als Hoffnungsträger der Mobilitätswende. Und trotzdem hat sich bei Produktion, Distribution und Nutzung von grünem Wasserstoff nicht viel getan. Während mehr als 300.000 Batterieautos und rund eine Million Hybridfahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sind, sind derzeit gerade einmal 808 Wasserstoffautos zugelassen. Auch plant bislang kein deutscher Autohersteller eine eigene Wasserstoffflotte. Doch den Vorteilen der reinen E-Mobilität stehen neben den Umweltproblemen der Batterieherstellung ganz andere pragmatische Verteilungsprobleme im Weg: Das deutsche Stromnetz ist derzeit nicht dafür ausgelegt, dass alle Verbrennungsmotoren von batterieelektrischen Antrieben abgelöst werden. Grüne Mobilität ist also nicht die Entscheidung zwischen E-Mobilität oder Wasserstoffmobilität, sondern muss auch die Frage beantworten, welche Energienutzung für welche Anwendung am sinnvollsten ist. In der Dokumentation »Unter Druck: Wasserstoff in der Mobilität« fragt John A. Kantara, ob es gelingen kann, die Mobilität auf grünen Wasserstoff umzustellen – und welche Chancen und Risiken die Energiewende birgt.

Im Anschluss, um 21 Uhr, folgt die Gesprächssendung »scobel – Energiewende komplex«. Damit die Energiewende gelingen kann, muss sie in ihrer Komplexität verstanden und nachhaltig gesteuert werden, vielfältige und jeweils passende Lösungen müssen gefunden werden. Die Frage der Mobilität zum Beispiel zeigt, wie entscheidend es ist, die Energiewende auf differenzierte Weise zu lösen: Sie muss als dynamischer Mix von Auto, Fahrrad und öffentlichem Nahverkehr begriffen werden. Daher wird es in Zukunft sowohl Fahrzeuge mit Wasserstoff- als auch mit Elektroantrieb geben müssen – und vermutlich einen Rest an Erdöl- beziehungsweise Erdgasfahrzeugen. Wie die Energiewende gelingen und die dafür notwendige Komplexität als Chance begriffen werden kann, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen: der Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin), dem Chemiker Maximilian Fichtner (stellvertretender Direktor am Helmholtz-Institut, Ulm) sowie dem Soziologen, Volkswirt und Nachhaltigkeitswissenschaftler Ortwin Renn (Direktor am Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) in Potsdam).

»WissenHoch2« – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen, um 21 Uhr diskutiert Gert Scobel zum gleichen Thema mit einem interdisziplinären Team von Expertinnen und Experten.

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Kommentare

Norbert Haarmann: Guten Tag sehr verehrte Damen und Herren, ich habe gestern in Ihrer Sendung „Scobel – Energiewende komplex „ hinein gesehen und bin immer wieder entsetzt, wenn von Theoretikern, teilweise politisch motiviert, Aussagen zur Energiewende gemacht werden. Die Sendungen von Herrn Scobel haben mich ansonsten immer wieder beeindruckt wegen der Gesprächsführung und der Gesprächsinhalte. Gestern in der Sendung, um 21:00 Uhr war ich regelrecht enttäuscht. Der einzige sachdienliche Hinweis zur Energiewende kam vom Soziologen. Die Menschen mitnehmen, die Menschen berücksichtigen und für die Menschen etwas bauen war sein zentrales Thema und das kann ich nur in vollem Umfang unterstützen. Die Aussage, dass in Deutschland zur Zeit 3700 TWh Energie verbraucht werden und man mithilfe der Elektrifizierung nur 1500 TWh pro Jahr verbrauchen würde ist pure Dialektik oder Dummheit. Von einem Chemiker hätte ich aber mehr erwartet und deswegen unterstelle ich Dialektik. 1500 TWh Strom mit 3700 TWh, dem Mix aus Primärenergie und Strom, zu vergleichen ist wie „wir sprechen über den Tag und der eine meint den Tag während die Sonne scheint und der andere meint die 24 Stunden, nämlich die tatsächliche Zeit“ – oder man sagt auch Äpfel mit Birnen … usw.. Das Wasserstoff ein völlig anderes Volumengewicht bei Umgebungsdruck aufweist als z.B. Oel ist bekannt. Aber dass ein Chemiker der Meinung ist, man müsse Wasserstoff zum Transport auf – 260 grd. C abkühlen, daß zeigt mir, der Chemiker will Zuhörer narren und außerdem von 300 Tankern fantasiert. Sowas sagt kein ernstzunehmender Praktiker! Weil Wasserstoff bei – 260 grd. C. kristallin wird. Also überhaupt nicht mehr zum Transport geeignet ist – abgesehen vom Energieaufwand für die Kühlung. Aber warum kommt ein Chemiker nicht auf die Idee, daß man den Wasserstoff zu Ethanol umwandeln könnte, den man z.B. nur mit wenig Umrüstung als Treibstoff für alle gängigen Fahrzeuge einsetzen könnte und an Tankstellen problemlos anbieten könnte – was man ja bereits mit E85 teilweise tut! – Kein Allheilmittel, aber eine schnelle Übergangslösung, die hilft zu reduzieren – und zwar überall auf der Welt! Aber worum geht es denn hier eigentlich? Geht es um Energie oder geht es um CO2 Reduzierung und geht es um Wortgefechte über irgendwelche Zahlen oder geht es um die Umsetzung zur schnellstmöglichen Reduzierung von CO2 bzw. um eine technisch/wirtschaftlich optimierte Umsetzung, die auch schnell in den übrigen Ländern dieser Welt greifen könnte? Und damit sind wir bei der vorhandenen Infrastruktur, mit der man aber in all den Diskussionen nur eines will: Möglichst viel und schnell abreißen, verschrotten oder neu bauen! Man nennt es subsumiert: Energiewende! Was mir bei allen Diskussionen viel zu kurz kommt: Viele kluge Köpfe in unserem Land haben in der Vergangenheit dazu beigetragen, dass wir eine außerordentlich starke Wirtschaftsnation in der Welt werden konnten, weil Technologien entwickelt wurden, die man in der Welt haben möchte. Und viele kluge Köpfe werden auch in Zukunft technische Ideen entwickeln, gleichgültig ob für den Einsatz von grünem Strom oder Wasserstoff. Aber z.Zt. werden sie in einem fanatisch/ideologischen Cocon seitens der Politik behindert oder gebremst oder demotiviert durch Vorschriften und immer wieder neue Vorschriften! Wir reden immer über unser Land bzw. die EU. Aber im Grunde geht es darum weltweit Ergebnisse zu erzielen und die erzielen wir nur, wenn wir es schaffen, technisch wirtschaftlich optimierte Lösungen umzusetzen, zu entwickeln und zu verkaufen. Möglichst viel vorhandene Infrastruktur mit wenig Umrüstungsaufwand nutzbar machen plus bereits vorhandene und noch zu erwartende technische Entwicklungen! Wir schaffen die Umsetzung nicht mit fanatisch und ideologisch bzw. politisch motivierten Theorien. Mit diesen Grundsätzen ist bereits einmal ein Teil Deutschlands gescheitert, die DDR! Mit freundlichen Grüßen Norbert Haarmann, 3. September 2021, 16.36 Uhr

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