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Aktueller Bericht des Weltklimarats warnt: Uns läuft die Zeit davon, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Fairtrade fordert globale Klimagerechtigkeit, denn die wirtschaftlich Schwächsten sind am stärksten betroffen.
Zur Bundestagswahl fordert die Fair-Handels-Bewegung eine öko-soziale Transformation
Es ist keine Überraschung: Eindringlich warnt der Weltklimarat IPCC, dass die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht erreichbar sind, wenn nicht sofort und mit starken Maßnahmen gehandelt wird. 2015 einigte sich die Staatengemeinschaft, die Erderhitzung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Nach dem IPCC-Sachstandsbericht, der heute veröffentlicht wurde, läuft die Zeit davon, dieses Ziel noch zu erreichen. Die aktuellen Ereignisse – Brände in Südeuropa, Fluten in Deutschland und Belgien, eine Hungerkatastrophe in Madagaskar nach Jahren der Dürre – geben einen düsteren Ausblick darauf, was uns erwarten könnte.
Ohne Klimagerechtigkeit kein Klimaschutz
Die Klimakrise trifft die am stärksten, die keine Rücklagen haben, die auf ihre Ernten angewiesen sind und nicht auf Unterstützung des Staates hoffen können. So sind schon heute viele Kleinbauern in Anbauländern des globalen Südens von der Klimakrise betroffen. Um ihnen eine sichere Zukunft zu ermöglichen, brauchen wir einen globalen fairen Handel. Klimagerechtigkeit, Klimaschutz und fairer Handel sind eng verknüpft.
Kaffeekonsum auf der Kippe?
Beispiel Kaffee: Brasilien, eines der größten Kaffeeproduzierenden Länder der Welt, erlebt zunehmende Dürren, zuletzt Anfang des Jahres. Vor wenigen Wochen richtete Frost weitere starke Schäden in den Kaffeeanbaugebieten an, sodass mit Ernteeinbrüchen zu rechnen ist.
Auch andere Kaffeeanbauregionen sind immer öfter von Extremwetterereignissen, von neuen Pflanzen- oder Schädlingsarten betroffen. Manche Anbauflächen werden sich in Zukunft schlicht nicht mehr für den Kaffeeanbau eignen und ein „Umsiedeln“ ist nicht überall möglich oder erwünscht, wenn beispielsweise Naturwälder dafür weichen müssten. Deshalb ist es wichtig, Kleinbäuer*innen zu unterstützen, ihre Resilienz zu stärken, Diversifizierung und Artenvielfalt zu fördern.
Kontra Klimakrise: Fairtrade setzt auf verschiedenen Ebenen an
Fairtrade setzt auf verschiedenen Ebenen an: Einerseits bieten der Mindestpreis und die Prämie Stabilität bei volatilen Preisen – nach oben offen, ist der Mindestpreis wie ein Sicherheitsnetz, wenn der Kaffeepreis am Weltmarkt nach unten fällt. Der zusätzliche Aufschlag – die Prämie – dient Anschaffungen und Investitionen, die von den Bauern als besonderes wichtig betrachtet werden.
Fairtrade-Kaffeeorganisationen profitieren von Trainings und Beratung durch die örtlichen Produzentennetzwerke, etwa zu Themen wie ressourcenschonendem Anbau, Bodenfruchtbarkeit, oder der Umstellung auf Kaffeeanbau unter Schattenbäumen.
Mit verschiedenen Partnern setzt Fairtrade immer wieder Projekte um, um den Menschen vor Ort Wissen und Techniken an die Hand zu geben, damit sie gezielt negative Klimafolgen bekämpfen und Maßnahmen für einen nachhaltige und zukunftsfähigen Anbau sichern.
Fairer Aufbruch – jetzt!
Nicht nur in den Anbauländern, auch hierzulande ist Fairtrade aktiv. Denn jenseits von freiwilligen Initiativen müssen endlich politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die einen fairen und nachhaltigen Handel zur Norm machen. Der IPCC-Bericht zeigt in aller Deutlichkeit: Die Klimakrise ist menschengemacht. Jetzt ist es an uns, alles Menschenmögliche zu bewegen, um die Auswirkungen zu begrenzen – weltweit.
Der nächste Bundestag könnte für einen »Klima-Wendepunkt« in Deutschland sorgen, falls Politiker mutige Entscheidungen für eine öko-soziale Transformation treffen. Gemeinsam mit dem »Forum Fairer Handel« und dem Weltladen-Dachverband fordert Fairtrade Deutschland: #FairerAufbruch nach der Bundestagswahl!