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Die Seat S.A. hat im Werk Martorell den größten Roboter in ihrer Unternehmensgeschichte in Betrieb genommen. Mit einer Höhe von mehr als zweieinhalb Metern und einem Gewicht von jeweils drei Tonnen sind nun gleich zwei Exemplare dieses Giganten für die millimetergenaue Montage der schwersten Fahrzeugkomponenten zuständig. Sie gehören damit zu den mehr als 2.200 Robotern, die in Martorell bei der Produktion der neuesten Fahrzeuge eingesetzt werden. Wir stellen die neuen Riesen der Automobilindustrie vor.
Drei Tonnen schwer und trotzdem feinfühlig
Wie ein Puzzlespiel setzt sich ein Fahrzeug aus vielen Einzelteilen zusammen, die mitunter Hunderte Kilogramm wiegen können. Zusammengebaut vervielfacht sich das Gewicht entsprechend. »Damit bei dem Transport und der Montage dieser sperrigen Bauteile der Fahrzeugkörper nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, musste ein größerer Roboter her«, erklärt Miguel Pozanco, Leiter der Robotikabteilung bei der Seat S. A. Mit seiner Höhe von fast drei Metern und einem Gewicht von drei Tonnen ist der neue Riesenroboter mühelos in der Lage, die schwersten Automobilkomponenten millimetergenau zu montieren: die Seitenteile mit einem Gewicht von beinahe 400 Kilogramm.
Zwei von 2.200
Im Werk Martorell arbeiten künftig zwei dieser Roboter. Sie sind damit die jüngsten Mitglieder einer Familie von mehr als 2.200 Robotern, die Seite an Seite mit rund 1.700 menschlichen Mitarbeitenden arbeiten. Durch diese effiziente Mensch-Roboter-Kooperation läuft alle 68 Sekunden eine fertige Karosserie vom Band. Mithilfe der Roboter wird nicht nur ein Teil des Montageprozesses vereinfacht; sie benötigen auch weniger Platz. »Unsere neuen Roboter montieren wesentliche Fahrzeugkomponenten, zum Beispiel die Seitenwände. Sie können mehr Gewicht heben als bislang und somit gleichzeitig zwei Arbeitsgänge ausführen. Dadurch erreichen wir eine noch höhere Qualität der Bauteile«, erläutert Miguel Pozanco.
Giganten mit einer Nutzlastkapazität von 400 Kilogramm
Zwar besitzt die Seat S. A. Roboter, die sogar bis zu 700 Kilogramm heben können, doch verfügen diese nicht über dieselbe Reichweite wie die neuen Roboter, nämlich ganze vier Meter. »Es besteht eine Relation zwischen dem Gewicht, das ein Roboter tragen kann, und seiner Reichweite. Wir kennen das von uns selbst auch: Ein Eimer Wasser fühlt sich schwerer an, wenn wir ihn mit ausgestrecktem Arm halten, als wenn wir den Arm an der Seite unseres Körpers lassen. Die neuen Riesenroboter können ein Gewicht von 400 Kilogramm in einem Abstand von fast vier Metern zu ihrer Mittelachse heben«, erklärt der Robotik-Experte. Und das ist eine absolute Neuheit, denn so kann ein und derselbe Roboter drei Seitenteile zusammenfügen und direkt in den Schweißbereich heben, ohne sie an einen anderen Roboter weitergeben zu müssen. Erreicht wurde dies durch den Einbau einer linearen Achse, durch die der sanfte Riese eine Reichweite von bis zu vier Metern erhält.
Industrie 4.0
Durch ihre spezielle Software können per Remote-Überwachung alle Betriebsdaten der Roboter wie Motorverbrauch, Temperatur, Drehmoment und Beschleunigung kontrolliert werden. »Wir analysieren diese Daten, um unvorhergesehene Ereignisse vorhersehbar zu machen. Mit anderen Worten, wir können eine vorausschauende Instandhaltung durchführen, um zu gewährleisten, dass die Roboter kontinuierlich mit derselben hohen Qualität und Präzision arbeiten«, erklärt Miguel Pozanco abschließend.