Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Wiesbaden (ots) Im zweiten Quartal 2021 sind die Umsätze im zulassungspflichtigen Handwerk in Deutschland gegenüber dem zweiten Quartal 2020 um 11,4 Prozent gestiegen. Nach einem Umsatzrückgang von 7,5 Prozent im 1. Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahresquartal ist dies eine deutliche Erholung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren Ende Juni 2021 im zulassungspflichtigen Handwerk jedoch 1,0 Prozent weniger Personen tätig als Ende Juni 2020. Damit setzt sich der Beschäftigtenrückgang fort. Bereits Ende März 2021 waren 1,7 Prozent weniger Personen im zulassungspflichtigen Handwerk tätig gewesen als ein Jahr zuvor.
Umsatzplus von 28,9 Prozent im Gesundheitsgewerbe
In allen Gewerbegruppen des zulassungspflichtigen Handwerks wurden im zweiten Quartal 2021 höhere Umsätze als im Vorjahresquartal erwirtschaftet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie im zweiten Quartal 2021 weniger umfangreich waren als noch im zweiten Quartal 2020.
Den stärksten Umsatzzuwachs verzeichnete das Gesundheitsgewerbe (plus 28,9 Prozent). Hierzu trugen besonders die Augenoptiker (plus 43,5 Prozent) und die Hörakustiker (plus 36,4 Prozent) mit den höchsten Umsatzsteigerungen im Vergleich zum Vorjahresquartal bei. Auch das Kraftfahrzeuggewerbe (plus 26,8 Prozent) erwirtschaftete deutlich mehr Umsatz. Treibende Kraft waren dabei die Umsatzsteigerungen bei den Kraftfahrzeugtechnikern (plus 28,9 Prozent). Bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf (plus 12,1 Prozent), den Handwerken für den privaten Bedarf (plus 8,3 Prozent), dem Ausbaugewerbe (plus 7,8 Prozent) und dem Lebensmittelgewerbe (plus 3,4 Prozent) gab es weniger starke Umsatzsteigerungen. Die geringsten Umsatzsteigerungen verzeichnete das Bauhauptgewerbe (plus 0,6 Prozent). Insgesamt kam es nur bei drei der veröffentlichten Gewerbezweige des zulassungspflichtigen Handwerks zu geringen Umsatzrückgängen im Vergleich zum Vorjahresquartal.
In vier von sieben Gewerbegruppen waren Ende Juni 2021 weniger Personen tätig als Ende Juni 2020. Die Beschäftigung nahm in den Handwerken für den privaten Bedarf (minus 8,1 Prozent) am stärksten ab. Hauptgrund für diese Entwicklung ist der Rückgang bei den Friseurunternehmen (minus 9,9 Prozent). Das Ausbaugewerbe (plus 0,7 Prozent), das Gesundheitsgewerbe (plus 0,6 Prozent) und das Bauhauptgewerbe (plus 0,1 Prozent) steigerten die Zahl der Beschäftigten minimal.
Methodische Hinweise
Die vorläufigen Ergebnisse des zweiten Quartals 2021 basieren auf der Novellierung der Handwerksordnung im Jahr 2020. Dadurch sind zwölf Gewerbezweige vom zulassungsfreien Handwerk in das zulassungspflichtige Handwerk gewechselt.
Zusätzlich wurden in das zulassungsfreie Handwerk die beiden Gewerbezweige Holz- und Bautenschützer sowie Bestatter mitaufgenommen. Aufgrund der Veränderungen werden die Ergebnisse nach dem neuen Basisjahr 2020 dargestellt und die zeitliche Vergleichbarkeit der Insgesamt-Positionen mit früheren Ergebnissen ist eingeschränkt.
Detaillierte Ergebnisse über die konjunkturelle Entwicklung des Handwerks enthalten die Tabellen der Handwerksberichterstattung (53211) in der Datenbank »Genesis-Online«. Zusätzlich sind die Informationen in der Fachserie Vier, Reihe 7.1 »Beschäftigte und Umsatz im Handwerk« veröffentlicht.