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Wie können Unternehmen die Anforderungen aus der Klimaschutzgesetzgebung erfüllen und dabei gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben? Welche Geschäftspotenziale liegen im Bereich Nachhaltigkeit? Diese Fragen stellen insbesondere kleine und mittlere Betriebe vor Herausforderungen. Antworten und Denkanstöße diskutierten der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Dirk Messner, und Expertinnen und Experten aus OstWestfalenLippe am Freitag bei der solutions-Auftaktveranstaltung im Kreishaus Herford, zu der die »OstWestfalenLippe GmbH«, die Interkommunale Wirtschaftsförderung des Kreises Herford und die Universität Paderborn eingeladen hatten. 80 Interessierte aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichem Leben erhielten konkrete Beispiele und Handlungsempfehlungen. Dabei wurde deutlich, dass Digitalisierung und Klimaschutz die Treiber für den Strukturwandel sind. Ostwestfalen-Lippe hat mit innovativen Unternehmen gute Voraussetzungen, die Wachstumsmärkte erfolgreich zu erschließen. Mit der neuen Regionalentwicklungsstrategie »OstWestfalenLippe 2025« werden konkrete Angebote und Projekte auf den Weg gebracht, um den Mittelstand zu unterstützen.
Landrat Jürgen Müller, stellvertretender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der »OstWestfalenLippe GmbH«, macht die Stoßrichtung deutlich: »Wir bündeln in Ostwestfalen-Lippe die Kräfte in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Gemeinsam wird es uns gelingen, die ökologischen Herausforderungen für die Wirtschaft anzupacken. Im Kreis Herford haben wir das im Klimaschutzkonzept unter anderem mit dem Netzwerk ›Unternehmen Zukunft‹ bereits erfolgreich umgesetzt. Das Projekt ›Hydrive Ostwestfalen-Lippe‹ hat das Thema ›Mobilität und Wasserstoff‹ auf der Agenda und die Strategie OstWestfalenLippe 2025, unter der Koordination der Ostwestfalen-Lippe GmbH, beschäftigt sich mit neuen Lösungen und Angeboten in den Bereichen Innovation, berufliche Bildung und Gründung.«
Klimaschutz und Digitalisierung als Treiber des Strukturwandels
Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamt, unterstreicht die Bedeutung des Klimaschutzes für die wirtschaftliche Entwicklung: »Die fünf größten ökonomischen Risiken für die Weltwirtschaft sind umweltbezogen, über die Hälfte des globalen BIP hängt von Ökosystemdienstleistungen ab. Die Klimaschutzziele erfordern daher eine schnelle Transformation der Wirtschaft. Dabei wird der Klimaschutz neben der Digitalisierung zum größten Treiber des Strukturwandels. Fossil basierte Produkte und Technologien werden vom Markt verdrängt. Neue Märkte, Techniken und Geschäftsmodelle mit großen Beschäftigungschancen entstehen. Darauf müssen sich alle Regionen in Deutschland einstellen.«
Nach einer Untersuchung von Roland Berger werden die klimaschutzrelevanten Leitmärkte Energiemanagement, Rohstoff- und Materialeffizienz, nachhaltige Mobilität und Kreislaufwirtschaft werden bis 2030 jährlich um durchschnittlich 6,3 Prozent wachsen. Die deutsche Wirtschaft hat auf vielen Märkten für Umwelttechnologien eine führende Position und zeichnet sich durch eine hervorragende Wissensbasis und hohe Innovationskraft aus, was beispielsweise durch die hohe Anzahl an Klimaschutzpatenten deutlich wird. Risiken sind mangelnde ökonomische Anreize, Schwächen bei der Marktdiffusion von Innovationen und ein wachsender Wettbewerbsdruck durch andere Anbieter (zum Beispiel aus China und Südkorea). Der Mangel an Fachkräften und Spezialqualifikationen birgt für die deutsche Wirtschaft die die Gefahr, dass Umwelt- und Klimaschutzziele nicht erreicht werden. Digitalisierung ist ein »enabler« für nachhaltige Entwicklung. Neue Technologien wie KI und Maschinelles Lernen, Big Data und digitaler Zwilling tragen dazu bei, Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft sowie Ressourcen- und Energieeffizienz in der Wirtschaft zu verbessern.
»OstWestfalenLippe 2025« – neue Ansätze für die Regionalentwicklung
Die »OstWestfalenLippe GmbH« geht diese Herausforderungen gemeinsam mit Wirtschaftsförderungseinrichtungen der Kreise und der Stadt Bielefeld, den Kammern, den Hochschulen und den Innovationsnetzwerken in Ostwestfalen-Lippe gemeinsam an. »Mit unserer neuen Strategie ›OstWestfalenLippe 2025‹ wollen wir insbesondere kleine und mittlere Unternehmen unterstützen, die digitale und ökologische Transformation in Einklang zu bringen. Dazu haben wir bereits 18 Projekte auf den Weg gebracht«, erläutert Wolfgang Marquardt, Prokurist der Ostwestfalen-Lippe GmbH. »So bieten wir beispielsweise mit dem neuen Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr Ostwestfalen-Lippe Unternehmen kostenlos Potenzialanalysen, Qualifizierungen, Strategieentwicklungen, Transferprojekte und Coaching an. Im Spitzencluster ›it’s Ostwestfalen-Lippe‹ werden die Unternehmen und Forschungseinrichtungen gemeinsam neue Technologiefelder und Geschäftsmodelle in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klimaschutz erschließen. Und mit der ›Smart Recycling Factory‹ im Kreis Minden-Lübbecke entsteht im Rahmen der ›Regionale 2022‹ ein dynamischer Umschlagplatz für wiederverwertbare Rohstoffe und Entwicklungsort für innovative Recycling-Produkte.«
Über »solutions«
Die Veranstaltung bildete den Auftakt des Veranstaltungsprogramms »solutions«. »solutions« ist das Forum für Unternehmen, Forschungseinrichtungen und wirtschaftsnahe Organisationen, um neue Entwicklungen rund um die digitale und ökologische Transformation zu diskutieren und in die Praxis zu tragen. 23 »solutions«-Partner organisieren in diesem Jahr 38 Veranstaltungen, Workshops und Messen sowie digitale Workshopreihen. Dabei geht es um intelligente Fertigung, digitale Prozessoptimierung und Arbeitswelt, zirkuläre Wertschöpfung und Nachhaltigkeit.
Veranstalter von solutions sind die Innovationsnetzwerke, Kammern, Wirtschaftsförderungseinrichtungen, weitere Organisationen und die »OstWestfalenLippe GmbH«, die das Programm koordiniert. Eine Übersicht über die Veranstaltungen findet sich unter www.solutions-Ostwestfalen-Lippe.de. Das Programmheft kann bei der »OstWestfalenLippe GmbH« angefordert werden, Telefon (0521) 967330, E-Mail info@ostwestfalen-lippe.de.