Die Journalistin und Autorin Alice Hasters, weiß, was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten. Foto: Marc Vorwerk, ZDF, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Mainz (ots) »Woher kommst du eigentlich« – so lautet eine der häufigsten Fragen, die #Schwarze in Deutschland gestellt bekommen. Ebenso üblich ist der Griff ins #Haar. #Vorurteile, #Ignoranz und #Rassismus prägen bis heute den Alltag schwarzer #Deutscher beziehungsweise #Europäer. Wie gehen #Afrodeutsche mit ihrer Geschichte um? Welche kolonial-rassistischen Muster prägen auch heute noch unsere Gesellschaft? Das »#3satThema: Schwarz.Weiß.Afropäisch» am Mittwoch, 29. September, ab 20.15 Uhr, zeigt die neue #Doku »Woher kommst du eigentlich? Schwarze in Deutschland« von Claire Wilisch sowie »Die Macht der Vorurteile« von Denise Dismer und John A. Kantara. Ab Ausstrahlung sind die #Filme auch in der »#3sat«-#Mediathek zu sehen.
Wann und warum kamen #Afrikanerinnen und #Afrikaner nach Europa, und welche Interessen standen im Vordergrund? Welche Rolle spielten Schwarze während der #Weltkriege, und wie war der Umgang mit Afrodeutschen nach dem #Nationalsozialismus? Deutschland rühmt sich, nur kurz Kolonien gehabt zu haben. Doch viele Mitteleuropäer beteiligten sich schon früh am außereuropäischen Handel, eng verbunden mit dem #Sklavenhandel des 17. bis 19. Jahrhunderts. Die #Hocharistokratie »hielt« sich schwarze Kammerdiener, die geraubte #Kinder und als #Erwachsene im besten Fall Sklaven im goldenen Käfig waren. Im #Ersten #Weltkrieg verloren die Deutschen ihre Kolonien und als die #Franzosen mit ihren schwarzen Kolonialsoldaten 1919 das Rheinland besetzten, war die Kränkung der Deutschen groß.
Die damals geschürte Angst vorm »schwarzen Mann« wirkt bis heute, so #Historiker Prof. Dr. Jürgen Zimmerer. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es diesmal afroamerikanische Soldaten, die kamen. Und auch diesmal wusste die deutsche Gesellschaft nicht, wie sie mit schwarzen deutschen Kindern aus eingegangenen Beziehungen umgehen könnte. Viele von ihnen wurden ins Ausland adoptiert oder in Kinderheimen von der restlichen weißen Bevölkerung getrennt.
Deutsch und schwarz sein war in den 1950er-Jahren für die #Mehrheitsgesellschaft nicht vorstellbar. Die #Historikerin Yara-Colette Lemke Muniz de Faria hat sich jahrelang mit den #Kindern dieser #Besatzungssoldaten beschäftigt: »Es war eine durch und durch #biologistische #rassistische Sichtweise auf diese Kinder. Und sie wurden mit allen Attributen belegt, die Jahrhunderte alt sind.« Filmemacherin Claire Wilisch trägt die facettenreiche #Geschichte zusammen und zeigt anhand von Archivmaterial #Einzelschicksale und #Familiengeschichten und deren koloniale und euroafrikanische Zusammenhänge auf. Gleichzeitig schlägt sie den Bogen ins Heute und beleuchtet das Entstehen und Wachsen der »Schwarzen #Community« und ihrer Anliegen in Deutschland.