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Am Sonntag, 30. August 2009, fand die #Kommunalwahl 2009 in #Nordrhein-#Westfalen statt. Im dritten und letzten Teil des »Wahl-Specials« checkt #Gütsel die Internetauftritte der fünf Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten.
Gütsel hat kurz vor der Kommunalwahl eine neue Partnerstadt: »South Park«. Und die Viertklässler Eric, Kyle, Stan und Kenny haben neue Freunde: Die Kandidaten und Kandidatinnen der Kommunalwahl 2009 in Gütsel. Da wird so einiges ausgeheckt und die Politiker erleben unglaubliche Abenteuer. Während CDU-Bürgermeisterkandidat Heiner Kollmeyer mit Püfferkes punktet, steht Bürgermeisterin Maria Unger am »Roten Grill« und serviert heiße Würstchen.
Wer wird Bürgermeister(in)? Die Antwort auf diese Frage geben die Gütslerinnen und Gütsler am Sonntag, 30. August 2009, bei der Kommunalwahl 2009 in »Gütsel Park«. Aber nur, wenn sie auch tatsächlich wählen gehen. Eine große Wahlbeteiligung ist die wichtigste Grundlage für eine lebendige Demokratie, deshalb rufen alle Kandidaten die Gütsler und Gütslerinnen nochmals nachdrücklich dazu auf, sich an der Wahl zu beteiligen. Das tun sie unter anderem auch im Internet. Wir haben uns deshalb die Websites der Kandidaten angeschaut und stellen die Personen und ihre Wahlziele nochmals vor – die letzte Chance sich einen Überblick zu verschaffen. Mit Außerirdischen, Saddam Hussein oder Satan wird es der neue Bürgermeister oder die Bürgermeisterin zwar nicht zu tun haben, aber die Aufgaben in #Gütersloh sind nicht weniger abenteuerlich: Die Wirtschaftskrise ist längst nicht überwunden, zeitgleich wird ein neues, teures Theater gebaut, Sparmaßnahmen stehen auf der Tagesordnung und die Kaufmannschaft hat Angst vor einem großen Einkaufszentrum auf dem Wellerdiek-Areal. Aber halt: Das gleiche Problem gab es unter dem Titel »Das Böse kommt auf Wall-Marts Sohlen« auch schon in »South Park« und wurde von den neunjährigen Helden erfolgreich gemeistert. Eric, Kyle, Stan und Kenny – ganz »South Park« lernt, dass Großkonzerne ein Eigenleben führen, kaum aufzuhalten sind, und dass letztlich der Verbraucher selbst über die Einzelhandelslandschaft entscheidet. Vielleicht können wir da noch etwas lernen. Alle »South-Park«-Folgen kann man übrigens inzwischen kostenlos und legal im Internet unter www.southpark.de anschauen (die besagte Folge ist die neunte in der achten Staffel). Bleibt zu hoffen, dass den »#Gütsel #Park«-#Kandidaten weniger drastische Lösungen für die Probleme einfallen, als den »South Park«-Helden, bei denen Mord, Totschlag und saftige #Schimpfworte an der Tagesordnung sind. Noch ist der Wahlkampf in »Gütsel Park« nicht voll entbrannt, aber die Kandidaten haben sich positioniert. Die Wahlprogramme stehen und es gibt immer wieder zahlreiche Möglichkeiten, die Menschen persönlich kennenzulernen. Ein Tipp: Bei »#Freitag18«, der allwöchentlichen Kulturveranstaltung auf dem #Dreiecksplatz, wurden schon einige der Kandidaten gesichtet.
Heiner Kollmeyer, CDU
Der Bürgermeisterkandidat der #CDU titelt auf seiner #Website mit dem Slogan »Heiner Kollmeyer – Bewegung für Gütersloh«. Neben einem Newsticker mit aktuellen Meldungen der Gütersloher CDU und einer Terminübersicht (»Genießen Sie leckere #Püfferchen und kommen Sie ins Gespräch mit Heiner Kollmeyer und dem Wahlkreiskandidaten Raphael Tigges.«) gibt es einen Countdown, der die Zeit bis zur Kommunalwahl herunterzählt, Links zu Videos mit Heiner Kollmeyer und sogar einen Fanshop, in dem T-Shirts, Pullover und Taschen mit der Internetadresse des Kandidaten bestellt werden können. Hinter dem Menü verbergen sich umfangreiche Informationen zu den Zielen von Heiner Kollmeyer und der Gütersloher CDU, aber auch Persönliches: Heiner Kollmeyer wurde 1955 als zweites von drei Kindern in Gütersloh geboren – sein Vater Heinrich war von 1964 bis 1979 Bürgermeister. Nach dem Besuch der Freiherr-vom-Stein-Realschule absolvierte er eine landwirtschaftliche Ausbildung im elterlichen Betrieb und machte 1974 das Fachabitur in Paderborn. Seit 1983 darf sich Heiner Kollmeyer Diplom-Agraringenieur nennen. Mit seiner Frau Magdalene und seinen drei Kindern lebt er auf dem eigenen Hof, der auf Schweinemast und Kartoffelanbau spezialisiert ist. Nach seinem langjährigen ehrenamtlichen Engagement im landwirtschaftlichen Bereich ging Kollmeyer 1999 in die Politik und gewann im selben Jahr das Direktmandat für den Stadtrat. Als Bürgermeisterkandidat tritt er mit einem Zehn-Punkte-Plan an: Die Themen Wirtschaftsförderung und Arbeitsplätze sollen zur Chefsache werden, außerdem geht es um Bildung und Ausbildung, Familienfreundlichkeit, die Verwaltung als Dienstleister, Finanzen, Soziales, Bewältigung des demographischen Wandels, Integration, Umwelt und Stadtentwicklung. Kollmeyer will im Falle eines Wahlsieges außerdem veranlassen, dass in den ersten drei Monaten alle Ablehnungsbescheide über seinen Schreibtisch gehen.
Maria Unger, SPD
Maria Ungers bekannter Leitspruch steht auch auf ihrer Website ganz oben: »Mensch Maria«. Es werden zahlreiche aktuelle Meldungen angezeigt, Termine wie der »Rote Grill« oder der »Rote Dienstag« aufgelistet und umfangreiche Hintergrundinformationen zu Maria Unger und ihrem Wahlprogramm angeboten. Die SPD-Bürgermeisterin wurde 1952 in Trier geboren, erreicht 1969 in Dudeldorf die Mittlere Reife und lebt seit 1977 mit ihrem Ehemann Manfred und ihren zwei Kindern in Gütersloh, vorher war sie Bahnangestellte der Deutschen Bahn in Trief und Mannheim. Schon 1982 trat Maria Unger in die SPD ein. 1989 wurde sie Sachkundige Bürgerin und 1991 Mitglied des Rates der Stadt Gütersloh. Von 1993 bis 1994 war sie Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Gütersloher Frauenverbände. Von 1994 an war Maria Unger ehrenamtliche Bürgermeisterin der Stadt Gütersloh und Vorsitzende des Finanzausschusses und des Hauptausschusses, seit 1999 ist sie hauptamtliche Bürgermeisterin. Ihre Wahlkampf-Ziele und Themen zur Kommunalwahl 2009 sind: »Für ein bürgernahes Gütersloh«, »Für ein wirtschaftsstarkes Gütersloh«, »Für ein soziales Gütersloh«, »Für ein chancenreiches Gütersloh« und »Für ein umweltbewusstes Gütersloh«. Unter dem Label »Ich unterstütze Maria« hat sich eine »WählerInnen-Initiative« gebildet, deren Mitglieder auf der Website ebenfalls ihre persönlichen Statements abgeben. Neben SPD-Mitgliedern finden sich in der Initiative viele Menschen, die Maria Unger privat begleiten, die sie als aktive Bürgermeisterin schätzen und ihren Einsatz in damit unterstützen möchten.
Wibke Brems, Die »#Grünen«
Die Bürgermeisterkandidatin der »Grünen« stellt sich im Internet gleich mehrfach vor. Auf der Website der Gütersloher »Grünen« gibt es alle Informationen rund um den Ortsverband und den Kreisverband, darüber hinaus existieren ein Blog, eine #Facebook-Seite und ein #Twitter-Kanal. Im frisch und jugendlich gestalteten #Blog erfahren interessierte Wähler, was Wibke Brems im Endspurt zum Wahlkampf bewegt und was sie unternimmt, darüber hinaus Informationen zur Person und zur Politik. Wibke Brems wurde 1981 geboren und machte 2000 ihr Abitur am #Städtischen #Gymnasium in Gütersloh. Ihr Studium der Elektrotechnik, Fachrichtung »Erneuerbare Energien«, an der Fachhochschule Bielefeld schloss sie als Diplom-Ingenieurin ab. Seit 1998 ist die Mitglied der »Grünen« und war seitdem aktiv als Sachkundige Bürgerin im Jugendhilfeausschuss. 2004 wurde sie in den Rat der Stadt Gütersloh gewählt und ist seit 2008 Beisitzerin im Vorstand des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen. Von 2004 bis 2008 war Wibke Brems selbstständig in den Bereichen Projektierung von #Photovoltaikanlagen und #Energieberatung von Kommunen, seit 2009 ist sie Leiterin des Technischen Supports bei einem Paderborner #Photovoltaik-Großhändler. Ihre erklärten Ziele zur Kommunalwahl 2009 sind neue Jobs durch #neue #Energie, echte #Integration, der »Gütersloher #Bildungsgutschein«, #Kultur und #Mobilität für alle und »starke Frauen«.
Er ist das »Enfant terrible« unter den Bürgermeisterkandidaten. Der Vorsitzende des lokal agierenden Vereins »Bürger für Gütersloh« stellt auf seiner Website sein Leben, seine Ziele und Vorhaben und Fotos dar. Geboren wurde er 1951 in Bad Segeberg, Schleswig Holstein. Seine schulische Laufbahn beendete er 1968 mit der Mittleren Reife und begann danach eine Ausbildung als Industriekaufmann im #Bertelsmann-Konzern. 1973 machte er sich in der Hohenzollernstraße mit dem »Musikladen« selbstständig und gründete die »noa-Konzertagentur« und zeitgleich Tips, ein Veranstaltungsmagazin für #Ostwestfalen. 1993 heiratete er die Fotografin Susanne Clemens, mit der er zwei Kinder bekam. Damit Vorschläge und Anregungen nicht in den Schubladen von Politik und Verwaltung verschwinden, wurde dann im Juni 1999 zusammen mit Freunden die BFGT ins Leben gerufen. Der #BFGT geht es um Mitgestaltung und Mitplanung der Gütersloher. Die Ziele sind die Vereinfachung der Verwaltungsspache, eine Bürgerbefragung zur Neuorganisation der Verwaltungsangebote, die Einrichtung eines Bürgerrates, die Einbeziehung der Bürgerschaft in wichtige Planungs- und Entscheidungsprozesse, ein regelmäßiger Informationsaustausch mit #Kindern, #Jugendlichen und den #Beiräten, offene Information der Bürgerschaft, Erstellung eines eigenen Profils, #Stadtmarketing und #Wirtschaftsförderung als Chefsache, die Umstrukturierung von Fach- und Geschäftsbereichen, eine Verschlankung der Verwaltung, die Einrichtung eines Wirtschaftsrates und eine enge Zusammenarbeit und gleichberechtigte Behandlung aller im Rat vertretenen Fraktionen.
Dr. Wolfgang Büscher, #FDP
Dr. Wolfgang Büscher tritt nicht als Bürgermeisterkandidat an. Die FDP hat auf ihrer Website dennoch reichlich Informationen rund um die Kandidaten und den Ortsverband zu bieten, darunter auch einen umfangreichen Newsbereich mit aktuellen Meldungen. Das Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2009 steht unter dem Motto »Stark vor Ort« und geht auf sieben Punkte ein: Raum für Wachstum durch Innovation, Bildung, Erziehung und Integration, Sicherheit für Gütersloh, Fusion der Krankenhäuser, gute Verkehrswege, Konzentration auf Kernaufgaben und eine attraktive Innenstadt. Spitzenkandidat der »#Liberalen« ist Dr. Wolfgang Büscher, 55 Jahre alt, verheiratet, zwei erwachsene Kinder und seit 25 Jahren Gütsler. Seit 1976 ist der am #Städtischen #Gymnasium tätig, Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Kommissionen und häufig als Buchautor tätig. Büscher ist seit 1999 Ratsmitglied, seit 2003 in der FDP und seit 2008 deren Fraktionsvorsitzender. Sein Hauptanliegen ist eine starke FDP, die im neuen Rat dafür kämpfen will, dass Gütersloh eine lebenswerte, dynamische und zukunftsorientierte Stadt wird: »Wir werden die beschriebenen Probleme pragmatisch und ohne ideologische Einengungen angehen. Als Ihr Wahlkreisvertreter, der auch hier wohnt, ist es mir ein besonderes Anliegen, neben übergeordneten Gütersloher Themen unser direktes Wohnumfeld zu verbessern. In unserem Bereich wird oft zu schnell gefahren, trotz Begrenzung auf Tempo 30. Rund um die Fröbelstraße sind jugendliche #Raser eine ständige Bedrohung. Auch gegen die nächtlichen #Autorennen auf dem Nord- und Westring mache ich mich stark«, so Dr. Wolfgang Büscher auf der Website der Gütersloher FDP.
Peter Kalley, #UWG
Für die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) tritt Peter Kalley als Bürgermeisterkandidat an. Die gerade fertig gewordene Website informiert über die Ziele des Vereins, die Kandidaten und aktuelle Termine wie den UWG-Stammtisch. Außerdem können Interessierte etwas gewinnen, wenn sie der UWG schreiben, was zukünftig in Gütersloh anders oder besser gemacht werden soll. Peter Kalley will sich als Bürgermeister dafür einsetzen, dass allen Kindern der gleiche Zugang zur Bildung ermöglicht wird. Er ist für die Ganztagsschule ab der ersten Klasse und begleitende #Jugendsozialarbeit. Schulabgängern will er bei der #Ausbildungsplatzsuche helfen und das Geld des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zum Aus- und Umbau der Schulen und Kindertagesstätten einsetzen. Vorrangig möchte Kalley das Städtische Gymnasium und die Anne-Frank-Gesamtschule modernisieren. Alle #Schüler sollten kostenlos und uneingeschränkt den öffentlichen #Personennahverkehr nutzen können. In Gesprächen mit der Wirtschaft strebt Kalley an, mehr Betriebskindergärten und familienfreundliche Teilzeitarbeitsplätze zu schaffen. Zur Belebung der Innenstadt befürwortet er ein Einkaufszentrum, damit auch wieder Lebensmittel in der Innenstadt gekauft werden können und er setzt sich dafür ein, dass die ortsteilnahe ärztliche Versorgung und der Erhalt unseres #Städtischen #Klinikums gewährleistet sind. Das #Ehrenamt auch finanziell zu fördern ist ihm besonders wichtig, da dieses bürgerschaftliches Engagement nicht nur das Zusammenleben bereichert, sondern in vielen Fällen notwendig ist.
Manfred Reese, »Die #Linke«
Auch die »Linke« stellt – wie die FDP – keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten. Die Website des Ortsverbands Gütersloh ist sehr boulevardesk aufgemacht und titelt aggressiv mit dem Slogan »Soziale Unruhen? Yes we can!«. Vor allem der umfangreiche Newsbereich fällt ins Auge, es wird aber auch über Aktionen, Themen, die Ortsgruppe und die Kandidaten informiert. Manfred Reese ist 54 Jahre alt, verheiratet, hat ein Kind und ist von Beruf Dipl.-Ing. Architekt. 2005 war er in die WASG eingetreten, um der immer größer werdenden sozialen Ungleichheit und Ungerechtigkeit entgegenzuwirken. Er engagiert sich ehrenamtlich in der Bodendenkmalpflege und wünscht sich eine starke Linke für soziale Gerechtigkeit, umfassende #Demokratie und eine #ökologisch nachhaltige Entwicklung im Kreis Gütersloh. Am dringendsten sind in Gütersloh nach Reeses Meinung eine Verbesserung des #ÖPNV und SPNV sowie kostenloser Transport, eine Verbesserung der Schul- und Ausbildungssituation für alle Kinder und mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung in der Verwaltung erforderlich. Die »Linke« engagiert sich stark gegen die Bertelsmann-Stiftung, die sie kritisch sieht und der sie die Gemeinnützigkeit aberkennen will: »Wir halten die Bertelsmann-Stiftung für eine undemokratisch und anti-parlamentarisch agierende Einrichtung« – eine ganze Rubrik auf der Website beschäftigt sich mit diesem Thema. Der Kreisverband fordert »Stopp, Halt, Kurswechsel«: soziale Sicherheit für alle Bürgerinnen und Bürger, Arbeitsplätze statt Militäreinsätze, gleiche Rechte für alle, gerechte Verteilung der Ergebnisse gesellschaftlicher Arbeit, ein Recht auf Arbeit und Ausbildung für jede Frau und jeden Mann, einen kostenlosen Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung und lebendige Demokratie in Gemeinde, Land, Bund und Betrieb.