Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, Rektor Universität Magdeburg, Klaus Zimmermann, Bürgermeister Magdeburg, Birgit Münster-Rendel, Geschäftsführerin MVB, Peter Panitz, »NASA« GmbH, Prof. Dr.-Ing. Hartmut Zadek, Projektleiter, Uni Magdeburg. Foto: Olga Biletzka, Uni Magdeburg, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Der erfolgreiche Einsatz #autonomer #Fahrzeuge benötigt zwingend eine zentrale Leitstelle, die – unabhängig vom Hersteller – die #Fahrzeuge fernüberwacht und im Bedarfsfall in Sekundenschnelle mit den Fahrzeugen kommunizieren beziehungsweise in den Fahrtverlauf eingreifen kann. So lautet ein wesentliches Fazit des #Testbetriebs autonomer Shuttles in Magdeburg und Stolberg der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Auf einem Fachsymposium Anfang dieser Woche haben #Wissenschaftlerinnen und #Wissenschaftler des »Instituts für Logistik und Materialflusstechnik« der #Universität eine erste Bilanz des Pilotbetriebes der automatisierten #Elektro-#Shuttlebusse »Thyra Floh« in Stolberg und »Elbi« in Magdeburg präsentiert und gemeinsam mit der »Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH« (»#NASA«) und der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Vereinigung, Bezirksverein Mitteldeutschland über erste Erfahrungen und die nächsten Ziele des Testbetriebes berichtet. Über 80 Fachinteressierte aus allen Landkreisen Sachsen-Anhalts und über die Landesgrenzen hinaus kamen, um sich über die künftigen Einsatzmöglichkeiten von automatisiert fahrenden Bussen und vor allem über die Voraussetzungen und infrastrukturellen Bedingungen zu informieren.
»Nach unserer Befragung der Kommunen und Verkehrsgesellschaften besteht in Sachsen-Anhalt ein hohes Interesse an dem Einsatz automatisierter Fahrzeuge im öffentlichen Verkehr», erklärt Prof. Dr.-Ing. Hartmut Zadek, Leiter des Lehrstuhls für Logistik an der Uni Magdeburg und Gesamtverantwortlicher für die beiden »#EFRE«-geförderten Forschungsvorhaben »Automatisierte Shuttlebusse« – »Urbaner #ÖPNV« und »Automatisierte Shuttlebusse« – Potenzialanalyse Sachsen-Anhalt. »Dabei ist die Nachfrage in Städten höher als auf dem Land, was mit den Entfernungen für Streckenumläufe und den zurzeit noch recht geringen Geschwindigkeiten zu tun haben könnte.« Dennoch befände man sich in der Forschung erst am Anfang und für eine Weiterentwicklung der Technologien in den Fahrzeugen und der Infrastruktur benötige man noch mehr Möglichkeiten zur Erprobung in der Praxis, so Zadek weiter.
Einen hohen Stellenwert werden in den nächsten Jahren die sogenannten »Operation Control Centers«, also die Betriebsleitstellen erhalten, ist sich Prof. Zadek sicher. »Sie werden die automatisierten Fahrzeuge überwachen und, sobald es in #Deutschland erlaubt ist, auch fernsteuern.« Ohne die Unterstützung von Land, Bund und Europäischer Union werde eine Weiterentwicklung des automatisierten Fahrens im ÖPNV in den nächsten Jahren jedoch nicht möglich sein, so der Logistiker.
Hintergrund
Seit Juni beziehungsweise September 2021 laufen die ersten Pilotprojekte Sachsen-Anhalts mit automatisierten Elektro-Shuttlebussen in der Stadt Stolberg im Harz und in Magdeburg. Die Busse »Thyra Floh« und »Elbi« der Firma »EasyMile« fahren auf ausgewiesenen Pilotstrecken, im Moment noch mit einem Operator, der bei Bedarf eingreifen kann. Jeweils sechs #Fahrgäste haben in den #Bussen Platz.
Die Ziele dieser #Pilotprojekte sind es, operative Betriebsdaten zur Optimierung der Umlaufplanung und des Lademanagements zu erheben und auszuwerten sowie die Nutzerakzeptanz zu analysieren, die #Kohlendioxyd-Einsparpotenziale durch den Einsatz elektrischer Shuttlebusse zu berechnen und die Wirtschaftlichkeit zu bewerten. Basierend auf diesen Erkenntnissen sollen Empfehlungen für den potenziellen Betrieb derartiger automatisierter Shuttlebusse in Sachsen-Anhalt abgeleitet werden.
Die Forschungsvorhaben »AS-UrbanÖPNV: Automatisierte Shuttlebusse – Urbaner ÖPNV« und »AS-NaSA: Automatisierte Shuttlebusse – Potenzialanalyse Sachsen-Anhalt» werden aus Mitteln des »Europäischen Fonds für regionale Entwicklung« (»#EFRE«) finanziert.