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Übersichtsplan von der Bahnhofsbefestigung aus dem Jahr 1875. Abbildung: Mindener Museum, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Bahnhofsbefestigung bietet städtebauliches Potenzial

Minden (lwl). Maßstäbe für die Stadtentwicklung setzt das »#Denkmal des Monats Oktober« des #Landschaftsverbandes #Westfalen-#Lippe (#LWL). Ausgezeichnet wird das Fort A der Bahnhofsbefestigung in Minden, für deren Umfeld vor kurzem ein städtebaulich-denkmalpflegerischer Rahmenplan erarbeitet wurde. »Die Bahnhofsbefestigung der Stadt Minden ist ein verstecktes Juwel«, so Dr. Nina Overhageböck, Denkmalpflegerin beim LWL, »Der Rahmenplan zeigt die vielfältigen Potenziale zur denkmalgerechten Weiterentwicklung dieses Stadtraums.«

»Die Bahnhofsbefestigung der Stadt Minden zeugt von der einstigen Bedeutung der Weserstadt als militärstrategisch wichtiger Verkehrsknotenpunkt«, ergänzt ihre LWL-Kollegin Marriet Boutez. Errichtet wurde die Anlage, als im Jahr 1848 am östlichen #Weserufer – und damit außerhalb der bis dahin existierenden #Stadtbefestigung - der Mindener Bahnhof entstand. Drei Forts sicherten den unmittelbar an der Grenze zum Königreich Hannover gelegenen Endpunkt der Köln-Mindener Eisenbahn und der Hannoverschen Staatseisenbahn, den Güterbahnhof und den alten Weserhafen. »Dem nördlich gelegenen Fort A kommt eine herausragende Bedeutung zu, da es die militärstrategisch besonders wichtige Eisenbahndurchfahrt nach Hannover sicherte«, so Boutez.

Heute sind von dem seit 2000 als Denkmal eingetragenen »Fort A« neben dem »Reduit« (Teil des Verteidigungsbaus) verschiedene Teile im Boden erhalten. »Das hochkarätige Denkmal kommt in seinem derzeit vernachlässigten Umfeld kaum zur Geltung«, sagt Overhageböck, »ebenso ergeht es den erhaltenswerten und teilweise denkmalgeschützten Anlagen des Güterbahnhofes.« Umso mehr begrüßt die Denkmalpflegerin die Initiative der Stadt Minden: Mit Unterstützung der LWL-#Denkmalpflege, #Landschafts- und Baukultur in Westfalen veranlasste die Stadt die Erarbeitung eines Rahmenplans für das Areal rund um das »Fort A«. »Damit lassen sich Potenziale aufspüren«, so die LWL-Denkmalpflegerin, »Anhand einer Analyse und Bewertung des historischen Bestandes sowie des stadtplanerischen Bedarfs werden Entwicklungsmöglichkeiten des Plangebiets ermittelt. Hierauf aufbauend unterbreitet der Rahmenplan konkrete Vorschläge.«

Hintergrund

Das Architektur- und Stadtplanungsbüro Spital-Frenking+Schwarz schlug vergangenes Jahr in einem Rahmenplan die Anlage eines archäologischen Parks vor. Rundherum und vor allem im Umfeld der Maschinengebäude und Lokschuppen des Güterbahnhofs wurden Bereiche zum Wohnen und Arbeiten sowie für Gewerbe, Erholungs- und Freizeitangebote konzipiert, außerdem Vorschläge zur infrastrukturellen Einbindung. »Eine Weiterentwicklung des denkmalgeschützten Gebäudebestandes und eine Gestaltung der Freiflächen würden eine wechselseitige Stärkung der historischen Substanz und der Neubauten bewirken«, erläutert Nina Overhageböck, »Die Stadt Minden wäre um ein attraktives Quartier reicher und die Denkmallandschaft in beispielhafter Weise erlebbar.«

Das Reduit im Zentrum des denkmalgeschützten »Fort A« ist ein Rückzugswerk für den Fall der Erstürmung. Einst war es abgeschirmt von einem Wall, der mächtigen Befestigungsmauer und einem Graben mit vorgelagertem Glacis. Nach dem Wegfall der Notwendigkeit zur Verteidigung ab 1873 wurde das Reduit des Forts A zu einer #Kaserne umgebaut. Ab 1918 folgten auf die militärische Nutzung Zeiten des Leerstandes und verschiedene Zwischennutzungen.

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