Liat Grayver bei der Ausstellung »(Learning) the Grammar of the Act« 2019 an der Universität Konstanz. Foto: Universität Konstanz, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Der Pinselstrich im digitalen Zeitalter: Ausstellung »InComputable Imagery« von Medienkünstlerin Liat Grayver und Malroboter e-David ab 5. November 2021 in Konstanz
In der Ausstellung »InComputable Imagery: Den Pinselstrich neu erfinden« der interdisziplinären Medienkünstlerin Liat Grayver in Zusammenspiel mit dem Malroboter »e-David« der Universität Konstanz werden Computersprachen in die Prozesse der Malerei integriert. Die Ausstellung ist vom 5. November bis zum 5. Dezember 2021 im Richental-Saal des Konstanzer Kulturzentrums am Münster zu sehen. Der tragbare Malroboter erstellt für die einmonatige Ausstellung jeweils mehrere Stunden am Nachmittag Gemälde, wobei dieser Prozess zusätzlich über einen auf der Webseite der Ausstellung integrierten Livestream bis zum 5. Dezember 2021 verfolgt werden kann. Die dabei entstehenden Kunstwerke werden als versinnbildlichte »Evolution des Pinselstrichs« ausgestellt. Der Eintritt für die Vernissage am 5. November ab 16 Uhr ist kostenlos. Eine Vorabanmeldung und Registrierung unter Beachtung der 3G-Regelung auf der Webseite der Veranstaltung ist erforderlich.
Der Pinselstrich ist ein einzigartiges Kommunikationsmittel und als wesentlicher Akt des Malens in allen Epochen, sogar bis in die prähistorische Zeit, anzutreffen. Die Herstellung einer Linie und dessen Prozess wird von der Medienkünstlerin und Malerin Liat Grayver erforscht. Dafür arbeitet Grayver seit 2016 mit dem Roboterprojekt e-David zusammen.
Der Malroboter, entwickelt von Prof. Dr. Oliver Deussen an der Universität Konstanz, war einer der ersten seiner Art. Forschungsthema des e-David-Teams ist, ob eine Maschine – neben der Reproduktion von Bildern – eigene Maltechniken entwickeln kann. Der Roboter malt selbstständig auf dünnem Reispapier mit schwarzer Tuschefarbe und beobachtet sich dabei selbst. Dabei zeigt sich die Simulation »künstlerischer Kreativität« unter anderem in der Unkontrollierbarkeit des verwendeten Materials: »Bei der Nutzung dieser von der Kalligrafie inspirierten Maltechnik entstehen Überlagerungen von Farbe und Wasserverläufen«, erklärt Grayver. So würden Betrachter*innen nicht auf die Idee kommen, dass die dabei entstehenden Pinselstriche von einer Maschine geschaffen werden.
Die Software für die Ausstellung wurde vom Graffiti-Künstler Dr. Daniel Berio vom »Goldsmiths College« der »University of London« sowie Emily Bihler von der Universität Konstanz entwickelt. Ziel der Ausstellung ist es, über die Geste der Malerei im Zeitalter digitaler Technologien zu reflektieren.
Faktenübersicht
Ausstellung »InComputable Imagery: Den Pinselstrich neu erfinden« von Liat Grayver, Artist in Residence des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz, in Zusammenspiel mit dem Malroboter e-David.
Laufzeit Freitag, 5. November 2020, bis Sonntag, 5. Dezember 2021, dienstags bis freitags 10 bis 18 Uhr, samstags und sonntags 10 bis 17 Uhr mit zusätzlichem Livestream unter incomputable.de/InComputable-Imagery-DE/, Kulturzentrum am Münster, Richental-Saal, Wessenbergstraße 43, 78462 Konstanz, Vernissage am Freitag, 5. November 2021, 16 bis 21 Uhr, Einlass nach der 3G-Regelung, Registrierung und Zugang zum Livestream unter incomputable.de/InComputable-Imagery-DE/https://incomputable.de/InComputable-Imagery-DE/