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»Kultur Räume Gütersloh«, das Programm vom 22. bis zum 28. November 2021Zoom Button

Foto: Hans-Werner-Henze-Stiftung, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

»Kultur Räume Gütersloh«, das Programm vom 22. bis zum 28. November 2021

»Kultur Räume Gütersloh«, das Programm vom 22. bis zum 28. November 2021

Stadthalle

»Henze in Gütersloh« – das Erzählcafé

Die Geburt Hans Werner Henzes in Gütersloh ist zwar nur ein kleines Detail in seiner Biographie, er fühlte sich seinem Heimatort dennoch verbunden. Dazu führte vor allem das Engagement des damaligen Kulturreferenten Klaus Klein und seines Stellvertreters Joachim Martensmeier, die ab 1986 eine intensive Zusammenarbeit mit Henze in Form von überregional viel beachteten Festivals und Portraitkonzerten initiierten.

Im Rahmen des interaktiven Erzählcafés mit Zeitzeugen können die Gütersloher »Henze-Momente« wieder aufleben. Faszinierend, schillernd, brillant – das war Henze auch in Gütersloh, und es gibt viel zu erzählen und zu erfahren!

Mittwoch, 24. November 2021, 18 Uhr, Stadthalle, kleiner Saal jetzt Theater, Studiobühne, Anmeldung erforderlich, Anmeldung bis Freitag, 19. November 2021 unter Telefon (05241) 82-3659

»SchLaDo«, Bruno »Günna« Knust, »Klare Kante«

Seit nunmehr 30 Jahren ist Bruno »Günna« Knust als Ruhrpott-Botschafter, Phänomen-Erklärer, aufmerksamer Beobachter und Kommentator des Zeitgeschehens in seinem Dortmunder Theater Olpketal als universell einsetzbare Allzweckwaffe beheimatet. Im aktuellen Tournee-Programm sinniert er bundesweit über Lieblingsthemen und Zeitgeschehen. Dabei zelebriert er mit frischem Wind und deutlichen Worten ein umfassendes Training für die Lachmuskeln, denn wenn Günna Klare Kante redet, geschieht das offen und unverblümt – frei von der Leber weg, ohne Blatt vor dem Mund, jedoch immer respektvoll im Umgang mit dem Publikum. Günna schiebt Dinge auf die lustige Art an, ist fokussiert, schnell, direkt und – wo es sein muss – auf sehr charmante Weise unbarmherzig. Als Stimme des Ruhrpotts eine echte Institution, trägt der ehemalige BVB-Stadionsprecher das Herz auf der Zunge seiner großen Klappe und beleuchtet mit einem Augenzwinkern selbst unbequeme Wahrheiten. Günnas Reservoir an guter Laune ist nahezu unerschöpflich und so stellt er selbst Tradiertes in Frage, denn: Was nicht glücklich macht, kann weg!!

Donnerstag, 25. November 2021, 20 Uhr, Stadthalle, Kleiner Saal, Karten für den 4. März 2021 behalten ihre Gültigkeit oder können an der Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden, an der sie erworben wurden, präsentiert von »KulturPlus+«

Städtischer Musikverein Gütersloh. Ludwig van Beethoven, »Ah! Perfido«, »Messe in C-Dur«, »Chorfantasie«

Gütersloh (kh). Ein bahnbrechender Komponist wurde 250 Jahre alt und die Musikwelt wollte feiern. Doch dann machte ein fieses C-Virus vielen Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung. So auch dem Städtischen Musikverein Gütersloh und Chorleiter Thomas Berning. Nun jedoch ist endlich ist Gelegenheit, das Konzert nachzuholen und den Geburtstag Ludwig van Beethovens mit einem Programm zu feiern, das drei ganz unterschiedliche Einblicke in das vielschichtige Schaffen des „Bonner Titanen“ gewährt: Zu hören sein werden am Sonntag, 28. November um 18 Uhr in der Stadthalle Gütersloh die Szene und Arie »Ah! Perfido« opus 65, die Messe C-Dur opus 86 sowie die Fantasie für Klavier, Chor und Orchester in c-Moll opus 80. Drei Stücke, drei Welten, eine Handschrift – klanggewaltig, aufwühlend, aber ebenso durchdrungen von Empfindsamkeit und beseelt von Ruhe.

So etwa die große Konzertarie »Ah! perfido« für Sopran und Orchester, in der Beethoven einen Text des Dichters Pietro Metastasio vertont. Eine fesselnde Nummer, die einen dramatischen Augenblick aus der antiken Mythologie in Klänge meißelt: Von flammendem Schmerz und wütendem Aufbegehren zerrissen, so erlebt der Hörer die von Achill verlassene Königstochter Deidamia. Schwere Punktierungen, fiebrige Streicher, Tutti-Schläge, Seufzerfiguren – nachdrücklicher kann man die Seelenqualen, das Flehen und Sehnen einer vom Liebhaber verlassenen Frau kaum hörbar machen.

»Beethovens Messe ist unerträglich lächerlich und abscheulich, ich bin mir nicht mal sicher, ob sie ernst gemeint ist: Ich bin verärgert und beschämt.« Nicht eben schmeichelhafte Worte, die Fürst Esterházy, Auftraggeber der Messe in C-Dur, nach der Uraufführung für die Komposition übrighatte. Eine Ansicht, die längst überholt ist: Beethoven, Großmeister der Instrumentalmusik, hat zweifelsfrei auch kirchenmusikalisch etwas zu sagen. Visionärer Experimentator, der er ist, verleiht er dem Messtext eine neue, über den liturgischen Kontext hinausweisende Bedeutung – und sprengt damit schlichtweg die musikalischen Konventionen seiner Zeit. Die Musik der Messe ist nicht mehr nur schmückendes Beiwerk zur Liturgie. Jedes Wort, jeder Satz wird auf eine sich nach dem Sinngehalt richtende Weise vertont. Die musikalische Gestaltung zugunsten einer Verdeutlichung des Textes, die ungeheure Wucht der Worte, die dem Hörer etwa im »Credo« regelrecht ins Bewusstsein gehämmert werden, die gewagten harmonischen Verläufe und scharfen dynamischen Kontraste, gepaart mit Klangspektren von ergreifender Emphase, waren für die damaligen Hörgewohnheiten äußerst fremd.

Konzert, Kantate und freudiger Hymnus auf die Kunst – das alles ist die »Chorfantasie«. Das circa zwanzigminütige Werk ist in seiner Kombination aus menschlicher Stimme, Klavier und Orchester ein Unikat. Es beginnt mit einer weit gespannten virtuosen Klaviereinleitung, deren perlende Läufe und flirrende Triller in einen variationenreichen Dialog zwischen Pianist und Orchester münden, bis zum Schluss die Sänger hinzutreten: »Wenn der Töne Zauber walten / Und des Wortes Weihe spricht / Muss sich Herrliches gestalten / Nacht und Stürme werden Licht.« Zeilen, die der Musik und dem Gesang ein Loblied singen, aber bereits den humanistischen und völkerverbindenden Geist der Neunte Sinfonie mit ihrer »Ode an die Freude« vorausahnen lassen.

Für die Interpretation dieser zwar durchaus bekannten, aber selten aufgeführten Werke konnte der Städtische Musikverein Gütersloh erstklassige Solisten verpflichten: Nadine Lehner (Sopran), Sarah Romberger (Alt), Michael Connaire (Tenor), Sebastian Pilgrim (Bass) sowie Alexander Schimpf (Klavier). Es singt der Chor des Städtischen Musikvereins Gütersloh. Unter der Leitung von Thomas Berning übernimmt die Nordwestdeutsche Philharmonie den orchestralen Part.

Sonntag, 28. November 2021, 18 Uhr, Stadthalle, großer Saal, Chor des Städtischen Musikvereins Gütersloh und Nordwestdeutsche Philharmonie, Solisten Nadine Lehner (Sopran), Sarah Romberger (Alt), Michael Connaire (Tenor), Sebastian Pilgrim (Bass), Alexander Schimpf (Klavier), Leitung Thomas Berning, das Konzert findet unter Einhaltung der 3G-Regel: (Eintritt nur mit Nachweis) bei voller Bestuhlung statt, beseelte Melodien und kühne Klänge, Städtischer Musikverein Gütersloh mit Beethoven-Programm, weitere Informationen auf www.gt-musikverein.de

Tutty Tran, »Augen zu und durch«

Dabei wird niemand verschont. Egal ob es seine ehemalige schwarze Arbeitskollegin ist, die übrigens der Meinung ist, sie sei »Karamell«, oder es aufgrund der Aussprache seines Vaters immer wieder zu Problemen im Alltag kommt. Ein ganz normaler Einkauf auf dem Markt ist genauso wie der damalige Vietnamkrieg: Kann man machen, muss man aber nicht.

Ching, Chang, Chong, Chinese im Karton. »Ich bin Vietnamese!« – Ist das nicht Jacke wie Hose? Mit solchen und anderen Sprüchen ist der gebürtige Berliner aufgewachsen und musste sich bereits im Kindesalter gegen rassistische und diskriminierende Sprüche etablieren.

Damals, wie er selbst sagt, war er ein gebrochenes Reiskörnchen. Heute weiß er gekonnt damit umzugehen und bringt seinen tiefsitzenden Schmerz mit viel Sarkasmus auf die Bühnen Deutschlands. Tutty, findest du es eigentlich schlimm, wenn man dich »Schlitzauge« nennt? »Nö, ich seh das nicht so eng«.

Sonntag, 28. November 2021, 20 Uhr, Stadthalle, kleiner Saal, Karten für den 27. Mai 2021 behalten ihre Gültigkeit oder können an der Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden, an der sie erworben wurden, Tutty Tran, der Vietnamese mit der Berliner Schnauze, präsentiert sein allererstes Soloprogramm »Augen zu und durch«!

Theater

»Orlando«, nach dem Roman von Virginia Woolf

Witzig, boshaft, schillernd, voller Provokationen und Fantastereien – Orlando gilt als Meisterwerk der literarischen Moderne. Die Geschichte des jungen Adligen setzt im 16. Jahrhundert ein: Gutaussehend und wortgewandt wird er Geliebter der Königin, Gesandter des Sultans in Konstantinopel und erwacht nach einem rauschenden Fest am Ende des Ramadan geweckt durch einen Fanfarenstoß (»Die Wahrheit!«) – als Frau. Kaum alternd, durchstreift Orlando nun die Jahrhunderte, wird Poetin, Prinzessin, Liebende und am Ende freischaffende Künstlerin und alleinstehende Mutter im 20. Jahrhundert sein.

Virginia Woolf, selbst zwischen den Welten wandelnd, hat ihrer Geliebten Victoria Sackville-West 1928 diese »Biografie« gewidmet. Sie demontiert in Orlando scheinbar Unverrückbares: Stand, Status, Geschlecht und Geschichtsschreibung, Macht, Posen und Konventionen.

»Das ist Regisseurin Lily Sykes hervorragend gelungen. […] Bei diesem ›Orlando‹ räumt nämlich keineswegs nur Starschauspielerin Corinna Harfouch ab – ohne die speziellen Fertigkeiten ihres Partners Oscar Olivo wäre das alles verlorene Liebesmüh. […] Nach 90 Minuten gibt‘s großen Jubel für einen großen kleinen Abend«, »Neue Presse«.

Samstag, 27. November 2021, 19.30 bis 21 Uhr, Theater, Theatersaal, Schauspiel Hannover, Regie Lily Sykes, Bühne Jelena Nagorni, Kostüme Jelena Miletić, Musik: David Schwarz, es spielen Corinna Harfouch, Oscar Olivo

»Theaterspionage«, »Theater-Picknick«, abgesagt

Das Picknick an frischer Luft muss im Winter und manchmal auch im Frühjahr noch etwas warten. Das ist aber kein Grund, zu Hause zu bleiben. Raus aus dem Wohnzimmer – rein ins Theater! Noch besser als Zuschauen ist Selbermachen, und dazu sind die Sonntagnachmittage eine prima Gelegenheit. Kinder und ihre Eltern können hier einmal gemeinsam ausprobieren, welche Figuren, Rollen und Talente in jedem schlummern: improvisieren, bekannte und unbekannte Geschichten in Szenen verwandeln, Schauspielübungen kennenlernen, verkleiden und bei alldem natürlich ganz viel Spaß haben.

Sonntag, 28. November 2021, 15 bis 18 Uhr, Theater, Studiobühne, Theaterworkshop für Eltern oder Großeltern und Kinder ab sechs, Leitung Christine Ruis

Kindertheater, »Frederick«, frei nach dem Kinderbuch von Leo Lionni

Ein Klassiker des Puppentheaters: »#Rotkäppchen«! Die Darstellerin ist bereit, Rotkäppchen auch und los geht’s! Aber Moment mal?! Da räumt doch tatsächlich eine komplette Mäusebrigade den fein vorbereiteten Korb für die kranke Großmutter leer? Dem muss nachgegangen werden, und so begeben sich eine Puppenspielerin, Rotkäppchen und der Wolf in Fredericks phantastische Geschichte auf der Suche nach dem Überlebenswichtigen. Denn während Fredericks Kumpane fleißig für den Winter Vorräte sammeln, scheint es fast so, als würde dieser in der Sonne auf der herbstlichen Blumenwiese faulenzen. Weit gefehlt, liebe Mäusefreunde! Für kalte, einsame Wintertage benötigt man mehr als Nüsse, Mais, #Kuchen und #Wein.

​Sonntag, 28. November 2021, 11 und 15 Uhr, Theater, Theatersaal, Kompanie »Handmaids«, für Kinder ab vier Jahre

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