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ZDF-Politbarometer Dezember 2021
Bundeskanzler Olaf Scholz und die »#Ampel-#Koalition« aus #SPD, »#Grünen« und #FDP haben diese Woche die Regierungsgeschäfte übernommen. Dafür gibt es viel Zustimmung in der Bevölkerung. Ganz allgemein finden 58 Prozent aller Befragten die neue Regierung aus SPD, »Grünen« und FDP gut, 24 Prozent antworten mit »schlecht« und zwölf Prozent mit »egal« (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils »weiß nicht«).
Parteiübergreifend positive Erwartungen an Olaf Scholz
Dass Olaf Scholz seine Sache als Bundeskanzler eher gut machen wird, glauben 77 Prozent aller Befragten, nur 14 Prozent trauen ihm das nicht zu. Besonders positiv sehen das die Anhänger von SPD (97 Prozent) und »Grünen« (91 Prozent), aber auch deutliche Mehrheiten unter FDP- (74 Prozent), CDU/CSU- (72 Prozent) und Linken-Anhängern (67 Prozent) trauen ihm eine erfolgreiche Arbeit zu. Lediglich bei den Anhängern einer »Blauen Partei« teilt diese Auffassung nur eine Minderheit (30 Prozent).
Unterschiedliche Beurteilung einzelner Minister
Besonders hohe Erwartungen werden mit der Berufung von Karl Lauterbach verbunden: 78 Prozent glauben, dass er seine Sache als Bundesgesundheitsminister eher gut machen wird (schlecht: 16 Prozent). Auch mehrheitlich positiv wird Christian Lindner gesehen, von dem 68 Prozent erwarten, dass er seinen Job als Bundesfinanzminister eher gut machen wird (schlecht: 21 Prozent). Dass Annalena Baerbock das Amt als Bundesaußenministerin eher gut machen wird, glauben dagegen nur 37 Prozent (schlecht: 52 Prozent).
Top Ten – alle mit verbesserten Werten
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung (»Was halten Sie von?«) liegt Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,7 (Ende Nov.: 2,3) auf der Skala von plus fünf bis minus fünf. Es folgen Olaf Scholz mit 2,1 (1,9), Robert Habeck mit 1,4 (1,3), Lars Klingbeil mit 1,3 (1,2), Christian Lindner mit 1,0 (0,8), Markus Söder mit 0,6 (0,4), Annalena Baerbock mit 0,2 (0,0), Friedrich Merz mit 0,1 (0,0), Sahra Wagenknecht mit 0,0 (minus 0,3) und auf Platz zehn Jens Spahn mit minus 0,7 (minus 0,9).
Projektion
Im Vergleich zu vor zwei Wochen gibt es leichte Veränderungen bei der Projektion: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 28 Prozent (unverändert), die CDU/CSU könnte mit 21 Prozent (plus zwei) rechnen, die Grünen kämen auf 17 Prozent (unverändert), die FDP käme auf zwölf Prozent (minus 1), die »Blaue Partei« auf zehn Prozent (minus eins) und die »Linke« auf fünf Prozent (unverändert). Die anderen Parteien erhielten zusammen sieben Prozent (unverändert), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erreichen würde.
Skepsis gegenüber den geltenden Corona-Maßnahmen
Zwar halten jetzt nur noch 50 Prozent (Ende Nov.: 62 Prozent) ihre Gesundheit durch das Coronavirus für gefährdet, aber zufrieden ist man mit den inzwischen geltenden Corona-Maßnahmen nicht richtig: 61 Prozent aller Befragten glauben nicht, dass mit den aktuellen Maßnahmen zum Schutz vor Corona die vierte Welle gebrochen werden kann, 35 Prozent glauben das. Und obwohl in den letzten beiden Wochen einige Maßnahmen verschärft worden sind, meinen 42 Prozent (Ende November 2021 52 Prozent), dass eine weitere Verschärfung notwendig wäre. 39 Prozent (Ende November 2021 30 Prozent) finden die geltenden Regelungen jetzt gerade richtig, während 16 Prozent (Ende November 2021 15 Prozent) sie für übertrieben halten.
Einschränkungen für Ungeimpfte
Die besonders starken Einschränkungen für Nicht-Geimpfte bei einer Vielzahl der Corona-Maßnahmen finden ähnlich wie vor zwei Wochen 77 Prozent aller Befragten richtig und 21 Prozent nicht richtig. Besonders die Anhänger von Grünen (90 Prozent), Union (88 Prozent) und SPD (85 Prozent) unterstützen sehr deutlich die restriktiven Regelungen für Ungeimpfte. Die Anhänger der »Blauen Partei« dagegen lehnen sie mit deutlicher Mehrheit ab (67 Prozent).
Allgemeine Impfpflicht
Fast unverändert zu Ende November wird die beabsichtigte Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht gesehen. Jetzt sprechen sich 68 Prozent dafür aus, wenn sich jeder gegen Corona impfen lassen muss (dagegen: 31 Prozent). Auch hier gibt es mit Ausnahme der Anhänger der »Blauen Partei« eine breite mehrheitliche Unterstützung bei den Anhängern aller anderen Parteien.
Jahresrückblick und Ausblick auf 2022
Die Corona-Pandemie dämpft weiter das persönliche Urteil über das aktuelle Jahr: Während in der Zeit vor Corona das jeweils zu Ende gehende Jahr zumeist von mehr als 70 Prozent der Befragten als ein für sie persönlich gutes Jahr bewertet wurde, meinen das von 2021 jetzt nur 59 Prozent. 37 Prozent sagen, es war für sie ein eher schlechtes Jahr. Allerdings war das Urteil über 2020 noch verhaltener (52 Prozent gut; 45 Prozent schlecht). Mehr als die Hälfte (58 Prozent) erwartet, dass 2022 so ähnlich ausfallen wird wie dieses Jahr, während 35 Prozent dem neuen Jahr eher optimistisch und fünf Prozent eher pessimistisch entgegensehen.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 7. bis zum 9. Dezember 2021 bei 1.303 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund plus-minus drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von zehn Prozent rund plus-minus zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: SPD: 31 Prozent, CDU/CSU: 22 Prozent, »Grüne«: 21 Prozent, FDP: zwölf Prozent, »Blaue Partei«: fünf Prozent, »Linke«: fünf Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 14. Januar 2022. Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen unter www.forschungsgruppe.de …