Künstler und Kulturschaffende haben sich weiter mit den Pandemie-Gegebenheiten auseinanderzusetzen. Das gilt für ganze Ensembles ebenso wie auch für Einzelkünstler, insbesondere Soloselbstständigen. Foto: Atelier Jörg Düsterwald, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Künstler und Corona – ein theatralisches Stück in mehreren Akten
Seit mehr als eineinhalb Jahren sehen sich Kreative den Corona-Angelegenheiten ausgesetzt – und ziehen zu großen Teilen den Kürzeren. Und wie es scheint hört es auch nicht auf, immer wieder wird die ganze Branche und Szene zurückgeworfen.
Bodyart-Künstler Jörg Düsterwald betrifft das ebenso. Live-Events und damit eventuelle Buchungen für Performances sind abgesagt oder zumindest arg eingeschränkt. Einnahmen fehlen, Reserven aufgebraucht. Ein Kunstmaler wie er kann zwar immerhin im Atelier an weiteren Gemälden oder internen Auftragsarbeiten weiterarbeiten, wenngleich das angesichts der pandemiebedingten Begegnungs-Einschränkungen ein einsames Dasein sein kann. Zumal gerade jemand wie Künstler Düsterwald bei seiner besonderen Körperkunst auf das Mitwirken von Modellen und Fotografen angewiesen ist und die staatlichen Verordnungen einzuhalten sind. Als »Distance Art« könnte man es in seinem Fall betiteln.
Ein bisschen hilft ihm sein Kalender »Bodypainting in Nature«, den er für die Ausgabe 2022 dennoch realisieren und veröffentlichen konnte und über seine #Website exklusiv vertreibt, weil genug attraktive Motive vorbereitet waren, auf die er zugreifen konnte. Aber auch das ist Corona-abhängig. Manch interessierte Kundschaft hält sich entgegen der vorjährigen Begeisterung angesichts der ungewissen Wirtschaftslage dieses Jahr mit Bestellungen zurück, sodass dem Künstler auch dadurch zu generierende Einnahmen fehlen. Bei aller Leidenschaft für das kreative Schaffen muss ja aber auch ein freiberuflicher Künstler auch Kaufmann sein. »Ja, manche Fans möchten auch den neuen Kalender nicht missen und das freut mich sehr. Aber ein paar mehr dürfen es dieses Jahr schon noch sein, sonst bekomme ich spätestens im nächsten Frühjahr eventuell ein finanzielles Problem. Denn ich weiß ja nie weit im Voraus, wann es nächste Einnahmen gibt oder ich zum Beispiel ein Bild verkaufe. Als freiberuflicher Künstler bewegt man sich ja immer auf dünnem Eis", erklärt der Hamelner Düsterwald zwar seine Lage, stellt aber sein freiberufliches Wirken damit nicht grundsätzlich in Frage. "Kunst und Kultur darf, kann, soll und muss sein!«
Es bleibt ihm nichts anderes übrig als zuversichtlich zu bleiben und weiterzumachen – was er auch beides tut. Immerhin kann er an seiner aktuellen Gemälde-Serie weiterarbeiten und zumindest schon einmal vorsorglich zukünftige Ausstellungen und Verkaufs-Präsentationen vorbereiten. Ob die dann auch stattfinden, wird wohl wie in vielen anderen Bereichen die Pandemie bestimmen. Ein theatralisches Stück in mehreren Akten …