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Immer mehr Rauschtrinker in Deutschland
Hannover, 13. Dezember 2021
In der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel steigt der Alkoholkonsum für gewöhnlich an, denn die Versuchung durch Glühwein, Sekt & Co. ist groß. Besonders gefährdet sind Menschen, die ihren Konsum nicht kontrollieren können. Wie Daten der #KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen, ist die Zahl der sogenannten Rauschtrinker in Deutschland deutlich gestiegen. So wurden im ersten Corona-Jahr 2020 bundesweit rund 34 Prozent mehr Versicherte wegen einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Rausches oder psychischer Probleme aufgrund von Alkohol ärztlich behandelt als noch zehn Jahre zuvor. Den größten Anstieg registriert die KKH mit rund 67 Prozent in Thüringen, das geringste Plus von fast zehn Prozent in Hamburg.
Im ersten Corona-Jahr 2020 haben einer KKH-Hochrechnung zufolge rund 1,3 Millionen Menschen in Deutschland einen exzessiven Alkoholkonsum an den Tag gelegt, rund doppelt so viele Männer wie Frauen.
Und wie beeinflusst die #Corona-#Krise den #Alkoholkonsum?
Vergleicht man das Jahr 2019 direkt vor der Pandemie mit dem vergangenen Jahr 2020, so verzeichnet die KKH beim Rauschtrinken noch keine nennenswerte Veränderung. Welchen Einfluss Corona auf den Alkoholkonsum in der Bevölkerung hat, wird sich auch erst in einigen Jahren zeigen. Denn bis sich Betroffene ein Alkoholproblem eingestehen und sich zu einem Arztbesuch überwinden, kann viel Zeit vergehen. Eine von der KKH beauftragte #Online-#Umfrage aus dem Jahr 2020 deutet allerdings darauf hin, dass die Zahlen weiter steigen könnten. Darin hatte fast ein Viertel der regelmäßigen Alkoholkonsumenten zugegeben, seit der Pandemie häufiger zur Flasche zu greifen. Darüber hinaus fühlen sich viele Menschen, die wegen ihrer Alkoholsucht bereits in Therapie sind, aufgrund der Corona-Pandemie im Stich gelassen. Etliche Hilfsangebote mussten wegen der Krise vorübergehend eingestellt werden, was wiederum zu vermehrten Rückfällen führen kann.
Das richtige Maß – gibt es das überhaupt?
Das Tückische: Schon kleine Mengen Alkohol steigern das Risiko für zahlreiche Krankheiten, unter anderem Bluthochdruck, Übergewicht, Leberzirrhose und Krebs. Vor allem Rauschtrinken ist besonders gefährlich, weil es darüber hinaus akute Schäden wie Alkoholvergiftungen und Verletzungen sowie Gewalt nach sich ziehen kann. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (»BZgA«) spricht von Rauschtrinken, wenn bei einer Gelegenheit große Mengen Alkohol konsumiert werden, beispielsweise bei einem Treffen mit Freunden. Bei Frauen ist dies bei mindestens vier Gläsern und bei Männern bei mindestens fünf Gläsern der Fall. Zur Orientierung: Als Maß dient ein kleines Glas Bier oder ein Glas Sekt mit einem reinen Alkoholgehalt zwischen zehn und zeölf Gramm.
Bleibt die Frage: Wo liegt die Grenze zum riskanten Konsum? Laut »BZgA« bewegen sich gesunde Frauen bereits bei mehr als 0,3 Liter Bier und gesunde Männer bei mehr als 0,6 Liter Bier pro Tag in einem gesundheitlich riskanten Bereich. Egal, ob Mann oder Frau: Mindestens zwei Tage in der Woche sollten alkoholfrei sein.
Hilfe zum Thema Suchtprävention
KKH-Broschüre zum Thema Sucht
www.kkh.de/content/dam/kkh/dokumente/flyer-broschueren/sucht-verstehen-vermeiden-und-ueberwinden.pdf …
Test: Trinke ich zu viel Alkohol?
www.kkh.de/leistungen/praevention-vorsorge/suchtpraevention/alkohol/alkoholtest …