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»Kultur Räume Gütersloh«, das Programm vom 10. bis zum 16. Januar 2022Zoom Button

Foto: N. N., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

»Kultur Räume Gütersloh«, das Programm vom 10. bis zum 16. Januar 2022

»Kultur Räume Gütersloh«, das Programm vom 10. bis zum 16. Januar 2022

Stadthalle

»SchLaDo«, Wilfried Schmickler, »Es hört nicht auf«

Wilfried Schmickler ist einer der großen Politkabarettisten dieses Landes, vollkommen zurecht ausgezeichnet mit den vier wichtigsten Kabarett-Preisen. Er war fast 30 Jahre bei den WDR-Mitternachtsspitzen (»Aufhören, Herr Becker«) und jeden Montag um kurz vor 11 stellt er auf WDR 2 die »Montagsfrage«.

Es hört nicht auf mit dem Kampf gegen die Idiotie und Ungerechtigkeiten in dieser Welt, gegen soziale Ungleichheit, gegen Hass und Intoleranz! Seine Lust dem etwas entgegen zu setzen, hört aber auch nicht auf! Und so reist er wieder über die Bühnen dieser Republik, bewaffnet mit den Worten der Wahrheit, die er gnadenlos und messerscharf zu führen versteht wie ein Scharfrichter seine Axt, und bereitet dem Publikum einen fulminanten, atemberaubenden Abend.

Donnerstag, 13. Januar 2022, 20 Uhr, Stadthalle, großer Saal, Karten für den 3. Dezember 2020 und den 27. Mai 2021 behalten ihre Gültigkeit oder können an der Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden, an der sie erworben wurden, präsentiert von »KulturPlus+«

Junge Bläserphilharmonie NRW, »Aufbruch«

Die Junge Bläserphilharmonie NRW begrüßt das neue Jahr mit sanften Tönen und satten Harmonien und stellt dabei alles auf den Kopf, was man sich gemeinhin unter sinfonischer Blasmusik vorstellt. Dabei unternehmen die jugendlichen Musiker*innen eine musikalische Reise durch die Kontinente und zeigen, wie vielseitig Komponisten für Bläserensembles geschrieben haben. Von den an Volkslieder angelehnten Klängen der »Suite Francaise« des Amerikaners Edvard Gregson über ein romantisch gedachtes Werk des modernen Komponisten Paul Hindemith bis zum brillanten Mix aus Blasmusik und Klezmer in Adam Gorbs »Yiddish Dances« – die Junge Bläserphilharmonie NRW zeigt sich virtuos und beweglich.

Unter der Leitung ihres Chefdirigenten Timor Chadik zieht das Orchester wieder durch NRW und garantiert erhabene Gefühle zum neuen Jahr. Die Junge Bläserphilharmonie NRW wird als eines der Spitzenensembles im Rahmen der Talentförderung vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt. In Auftritten auf internationalen Festivals und Konzertbühnen in ganz NRW festigt das Ensemble seinen Ruf als eines der besten jungen sinfonischen Blasorchester in ganz Europa. Im aktuellen Programm zieht das Orchester im wahrsten Sinne des Wortes alle Register.

Samstag, 15. Januar 2022, 19 Uhr, verlegt auf den 4. September 2022, Stadthalle, großer Saal

Theater

»Klangkosmos Weltmusik«, »Jako el Muzikante«

Im Café Aman in Konstantinopel versammelten sich 1902 Griechen, Türken, Armenier und sephardische Nachkommen der 1492 aus Spanien vertriebenen Juden heimlich, um zu singen.

Kurz nach dem Untergang des Osmanischen Reiches übernahmen und adaptierten Musikensembles in Griechenland, der Türkei und Armenien diese Musik innerhalb ihrer neuen Landesgrenzen.

Vor rund 20 Jahren begann Xurxo Fernandes sich mit den Liedern dieser Zeit in der Türkei und in Israel zu beschäftigen, was ihn zum Repertoire der »Café-Aman-Lieder« führte. Er präsentiert mit »Jako el Muzikante« ein Projekt, das über Jahre der Forschung gereift ist und mit dem er der sephardischen Klangfülle in der Originalsprache Ladino nachspürt.

Montag, 10. Januar 2022, 18.30 bis 19.30 Uhr, Theater, Theatersaal, Xurxo Fernandes (Gesang, Pandero, Akkordeon), Wafir Sheik El Din (Oud), Andrea Szamek (Violine), sephardische Musik aus dem Café Aman, Spanien, mit Unterstüzung der sogenannten »Bürgerstiftung Gütersloh«

»Der erste Mensch«, anstelle von »The Shape of Trouble to come«

Die Schule ein Ort, der einem den Blick auf das Leben öffnet? Ein junger Schüler, für den das Lernen ein wildes Abenteuer ist, bei dem ihm täglich neue Welten erschlossen werden?  Der kleine Albert Camus hat das so erlebt. Moderne Bildungspolitiker und Pädagogen müssen sich irritiert die Augen reiben, wenn sie seine Geschichte hören. In einem erzählerischen Parforceritt entführt Joachim Król sein Publikum als Ich-Erzähler in eine Welt voller Armut, Lebensfreude und »natürlicher Schönheit«. Die Musik des »Orchestre du Soleil« liefert den mitreißenden Soundtrack zu diesem hochaktuellen Stück über das »Abenteuer Bildung«,  an dessen Ende ein Mann, der als Kind in einer Familie  von Analphabeten aufwächst, mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wird.

Es ist die Kindheits-Geschichte des Literaturnobelpreisträgers Albert Camus. In dessen autobiographischen Roman »Der erste Mensch« begibt sich der Protagonist auf die Suche nach seinem Vater, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist und den er nie kennengelernt hat. Damit beginnt für den Erzähler eine Reise zurück in seine Kindheit. Er kehrt heim in die Hitze Algiers, in die Armut und die Unschuld.

Er lässt seine Kindheit Revue passieren, beschreibt – so humorvoll wie berührend und in einer Sprache von poetischer Schönheit – die freie Schwerelosigkeit am Strand, in der Sonne, im Meer. Er erzählt von seiner schweigsamen Mutter im Armenviertel Algiers und der dominanten Großmutter, die nur durch die Unterstützung seines Volksschul-Lehrers davon überzeugt werden kann, dass der Junge ins Gymnasium gehört. Dort, »geworfen in eine unbekannte Welt«, der »unschuldigen Welt entrissen«, begreift er, »dass ich alles, was ich wollte, erreichen würde, und dass nichts, was von dieser Welt ist, mir jemals unmöglich sein würde.«

Mittwoch, 12. Januar 2022, 19.30 bis 21.30 Uhr, Theater, Theatersaal, die unglaubliche Geschichte einer Kindheit nach Albert Camus mit Joachim Król und dem l’Orchestre du Soleil, Christoph Dangelmaier (Bass, Bass-Ukulele, Komposition), Maria Reiter (Akkordeon), Samir Mansour (Oud), Jerome Goldschmidt (Percussion), Ekkehard Rössle (Bass-Klarinette, Saxofon)

»Der Mann der sich Beethoven nannte«

Das Ende des Beethovenjahres 2020: Die Berliner Philharmonie ist zerstört, das Orchester findet sich feinstaub-bedeckt und mit Atemmasken vor dem verwüsteten Gebäude wieder und inmitten des Geschehens behauptet ein eigenartiger Fremder, Beethoven höchstpersönlich zu sein. Während der Star-Dirigent rücksichtslos versucht, alle Konzerttermine des Orchesters einzuhalten und eine junge Musikerin gegen diesen Alleinherrscher rebelliert, verfolgt der Mann, der sich Beethoven nennt, mit humanistischer Mission das Ziel, nicht nur seine prometheischen Werke zu überarbeiten, sondern auch gleich die gesamte Menschheit:

Es kommt zu einer furiosen wie augenzwinkernden Abrechnung mit einer Gesellschaft, die auch nach der Aufklärung keinen Deut schlauer geworden zu sein scheint. Unter Beschuss steht eine (Hoch-) Kultur, die statt der künstlerischen Schöpfung nur deren Warenwert im Blick hat und eine Welt, die ihren natürlichen Lebensraum systematisch vernichtet. So liefern sich Beethoven, der Maestro und die junge Frau eine verbale Schlacht darüber, was es heißt, den Mensch im Menschen zu erkennen.

Der preisgekrönte Autor Moritz Rinke, Regisseur Mathias Schönsee und das transkulturelle Trickster Orchestra verweben humorvolles Schauspiel mit dem musikalischen Kosmos Beethovens – und fordern damit in »un-erhörter« Weise die west-weiß-europäische Musikgeschichte heraus.

Samstag, 15. Januar 2022, 19.30 bis 20.45 Uhr, Sonntag, 16. Januar 2022, 19.30 bis 20.45 Uhr, Theater, Theatersaal, Musiktheater von Moritz Rinke und Mathias Schönsee (Text) und Cymin Samawatie, Ketan Bhatti, Trickster Orchestra (Musik), eine Produktion der Neuköllner Oper, Berlin in Koproduktion mit dem Theater Gütersloh, Uraufführung, musikalische Leitung Cymin Samawatie, Ketan Bhatti, Regie: Mathias Schönsee, Bühne und Kostüme Rebecca Raue

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