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Der Gastgeber geht vor
Generell gilt: Wer zum gemeinsamen Essen im Restaurant einlädt, geht vor. Das ist insbesondere bei größeren Gruppen zu beachten. Bei Paaren ist es noch immer häufig so, dass der Mann der Frau die Tür aufhält und das Restaurant auch zuerst betritt. Eine Ausnahme gilt, wenn die Frau zum Essen eingeladen und den Tisch reserviert hat.
Mantel und Jacke werden immer an der Garderobe des Restaurants abgelegt. Diese befindet sich meistens im Eingangsbereich, sodass die Jacke nicht über den Stuhl gehängt werden muss. Wurde ein Tisch reserviert, wird bei einem der Mitarbeiter freundlich danach gefragt. In der Regel begleitet er die Gäste dann auch zum Tisch.
Bei einem Restaurantbesuch gilt es immer Rücksicht auf die anderen Gäste zu nehmen. Dies beginnt bereits beim Weg zum Tisch, der alles andere als ein Laufsteg ist. Das heißt: Es wird ruhig, aber zielgerichtet zum ausgesuchten oder reservierten Tisch gegangen.
Bekannte und Freunde dezent grüßen
Natürlich ist es möglich, im #Restaurant anderen bekannten Gesichtern zu begegnen. In diesem Fall sollte jedoch nur freundlich und auch dezent gegrüßt werden. Lange Gespräche zwischen den Tischen und im schlimmsten Fall noch über andere Restaurantbesucher hinweg sind unfreundlich und unangemessen. Die anderen Gäste können sich dadurch rasch gestört fühlen.
Zur Begrüßung reichen ein freundliches Lächeln und ein leises Hallo aus. Natürlich darf auch freundlich mit dem Kopf genickt werden.
Generell wird das Handy im Restaurant entweder vollständig aus oder zumindest stumm geschaltet. Es kann sonst schnell andere Gäste stören, die sich auf ein entspanntes und ruhiges Abendessen gefreut haben. Ebenso verschwindet das Handy am besten in der Tasche und liegt nicht auf dem Tisch.
Die Serviette gehört im Restaurant noch immer zu den Tischbasics und wird demnach jedem Gast zur Verfügung gestellt. Vor dem Essen wird die Serviette auf den Schoß gelegt. Sie dient während, aber auch nach dem Essen dazu, den Mund vorsichtig abzutupfen.
Neben dem Handy gibt es zwei weitere Dinge, die am Tisch tabu sind. Hierbei handelt es sich um Zahnstocher und Lippenstift. Auch wenn die Lippen nach dem Essen nachgezogen werden müssen, erfolgt dies generell nicht am Tisch, sondern immer in den Waschräumen des Restaurants.
Zur Restaurant-Kunde zählt ebenso die richtige Haltung. Es gilt darauf zu achten, dass alle aufrecht am Tisch sitzen. Die Arme befinden sich dabei natürlich nah am Oberkörper. Auch wenn der Abend so entspannt wie möglich sein soll, ist es schlichtweg unangemessen, sich in den Stuhl fallen zu lassen. Diese Haltung signalisiert immer eine gewisse Unaufmerksamkeit.
Der richtige Umgang mit dem Weinglas
Zu einem leckeren Essen im Restaurant gehört natürlich auch ein gutes Glas Wein. Damit der Wein angemessen genossen wird, gilt es auf einige Besonderheiten zu achten. So ist es immer der Gastgeber, der sein Glas zuerst erhebt und seinen Gästen zuprostet. Weiterhin werden die Gläser nicht am Kelch, sondern immer am Stiel gegriffen. Das hat zwei ganz unterschiedliche Gründe. Zum einen kann das Glas am Stiel besser geschwenkt werden, was dafür sorgt, dass der Wein sein Aroma deutlich besser entfalten kann.
Zum anderen verhindert der Stiel aber auch, dass der Wein im Glas zu schnell die Temperatur verändert. Wer das Glas am Kelch festhält, erwärmt unweigerlich den Wein. Dadurch verändert sich aber auch der Geschmack und sein ursprüngliches Aroma kommt nicht mehr so gut zum Vorschein.
Brot wird noch immer gebrochen und nicht geschnitten
In vielen Restaurants erwartet die Gäste am Tisch ein kleiner Korb mit Brot. Brot hat im Christentum eine lange Tradition und ist auch aus der Gastronomie schon seit Jahren nicht mehr wegzudenken. So gehört es gerade in Frankreich zum guten Ton, ein wenig Baguette zu reichen, solange die Gäste auf das Essen warten.
Was jedoch nur die Wenigsten wissen, ist, dass in der Gastronomie das Brechen des Brotes weiterhin erlaubt ist. Diese alte biblische Tradition wird keineswegs als unhöflich angesehen. Wichtig ist allerdings, dass immer nur so kleine Brocken abgebrochen werden, dass sich diese mit einem Handgriff in den Mund stecken lassen. Dadurch muss nicht noch einmal abgebissen werden, wodurch das Essen des Brotes viel eleganter aussieht.
Auch abgebrochene Stückchen Brot werden am besten mit Salz und Butter gegessen. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel und diese gibt es auch beim servierten Brot. Reichen die Wirte nämlich kein Baguette, sondern Schwarz- oder Toastbrot-Scheiben, darf natürlich auch die ganze Scheibe mit Butter bestrichen und verzehrt werden. Hier ist es nicht erforderlich, ein Stück abzubrechen.
Übrigens ist das Brot in den meisten deutschen Restaurants eine kostenlose Zugabe zur Bestellung. In Spanien und Italien sieht das schon anders aus. Hier wird in der Regel ein kleiner Aufpreis fällig.
Der Gastgeber gibt bei der Bestellung den Ton an
Gerade in größeren Gruppen sind sich die Gäste oft unsicher, was sie von der Speisekarte bestellen dürfen und worauf verzichtet werden sollte. Hier ist es hilfreich, wenn der Gastgeber eine kleine Hilfestellung liefert und zum Beispiel bewusst das empfohlene Menü anspricht. So wissen die eingeladenen Gäste, dass sie sich auch für ein ganzes Menü entscheiden dürfen und nicht nur ein Hauptgericht bestellen müssen.
In besonders noblen Restaurants ist es übrigens noch immer so, dass der Herr die Bestellung für die Dame aufgibt. Wer es nicht ganz so konservativ mag, achtet aber zumindest darauf, dass die Frau ihre Bestellung zuerst aufgeben kann.
Der richtige Umgang mit dem Besteck
Ist das Essen serviert, sollte der Gastgeber immer zuerst zum Besteck greifen. Er erklärt das gemeinsame Dinner damit für eröffnet und erteilt unbewusst so auch die Freigabe für die anderen Gäste. Doch auch während des Essens gibt es noch das eine oder andere Fettnäpfchen, in das Gäste treten können. So kommt es hier auf den richtigen Umgang mit dem Besteck an.
Auch wer nicht genau weiß, welches Messer für welchen Gang gedacht ist, kann sich hier sehr einfach zurechtfinden. Hier gilt: Es wird sich von außen nach innen vorgearbeitet. Der erste Gang wird also immer mit dem Besteck verzehrt, das ganz außen liegt. Dieses wird dann zur Seite gelegt.
In einem Restaurant wird übrigens bei jedem Gang darauf verzichtet, das Besteck abzulecken, auch wenn das Essen noch so lecker war. Nicht immer ist es möglich, eine Portion direkt aufzuessen. Eine kleine Pause tut durchaus gut und sorgt auch dafür, dass das gemeinsame Essen entspannt und ohne Zeitdruck abläuft.
Wer beim Essen kurz pausieren möchte, legt das Besteck auf den Teller. Dabei gilt die Position »Zwanzig nach Sieben« als Maß der Dinge. Erst wenn das Essen auch wirklich beendet ist und Teller sowie Besteck von den Mitarbeitern abgeräumt werden sollen, wird es in die Position »Zwanzig nach Vier« gelegt.
Im Restaurant wird fast immer mit Messer und Gabel gegessen. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, zum Beispiel, wenn Muscheln und Austern serviert werden. Bei #Meeresfrüchten oder auch Artischocken ist es durchaus legitim, nur mit den Händen zu essen. Das Restaurant signalisiert dies mit einem Schälchen mit Wasser und Zitrone. Sobald dieses zu den Meeresfrüchten gereicht wird, steht dem Essen mit der Hand nichts im Weg.
Regeln bei der #Bezahlung
Auch wenn beim Restaurantbesuch hin und wieder wirklich konservative Regeln gelten, spricht nichts dagegen, dass die Frau für ihr Essen selber bezahlt. Eine Ausnahme gibt es bei Gruppen oder Einladungen. In diesem Fall übernimmt immer der Gastgeber, wobei er nicht am Tisch, sondern direkt beim Kellner bezahlt.