Mischa Henschke spielt gerne mit dem Dobermann »Tabu« im Garten. Foto: Henrike Hochschulz, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Vierbeinige Begleiter im LWL Pflegezentrum Lengerich tun gut
Lengerich (lwl). »Nero«, »Tabu« und »Emma« sind »Therapeuten« auf vier Beinen, sie besuchen regelmäßig ältere Menschen im Pflegezentrum Lengerich des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), die aufgrund ihres Alters oder einer Behinderung auf persönliche Pflege und Betreuung angewiesen sind. Die Hunde vermitteln Zuneigung und erfreuen Menschen. Sie lassen sich gerne streicheln - das menschliche Bedürfnis nach Zärtlichkeit wird befriedigt, Körperwärme wird wahrgenommen. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen kann das Streicheln sogar einen hohen #Blutdruck senken. Die kleine graue, französische Bulldogge Nero ist verspielt. Es entsteht wegen ihr Kommunikation auch bei Menschen, die sonst viel schweigen.
#Hunde aktivieren Menschen auf vielfältige Weise. Es fängt an beim Beobachten der Tiere: Wo sind sie, was tun sie gerade? Der Dobermann Tabu geht manchen Morgen mit auf die Weck-runde. »Das sind die schönsten Morgen, wenn Tabu mich weckt«, erzählt eine Bewohnerin. »Sie und andere Bewohner:innen sind viel motivierter aufzustehen, wenn der Hund da ist«, erzählt Betreuungskraft Nicole Lange. Tabu hat mit seiner Besitzerin sogar trainiert, Socken zu apportieren und beim An- und Ausziehen von Jacken behilflich zu sein.
Nicole Lange hat langjährige Erfahrung mit tiergestützter Therapie. Sie erlebt, dass Hunde mit ihren unterschiedlichen Wesensarten auch unterschiedliche menschliche Bedürfnisse befriedigen können. Ihre achtjährige Hündin Emma hat ein ruhiges Wesen und liegt gerne bei Menschen und kuschelt mit ihnen. »Emma ist eine gute Trauerbegleiterin und Trösterin«, sagt sie. Ihr jüngerer Hund Tabu dagegen tobt auch gerne. Das findet zum Beispiel Mischa Henschke toll. Der Rollstuhlfahrer liebt es, mit Tabu im Garten zu sein und mit ihm zu spielen. »Wir erleben es auch, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner durch das Spiel mit den Hunden plötzlich beweglicher sind. Sie bücken sich, um einen Ball aufzuheben oder den Hund zu streicheln, auch wenn es ihnen sonst schwerfällt«, berichtet Einrichtungsleiterin Barbara Titze. »Die Hunde haben oft eine Brückenfunktion zwischen den Bewohnern und zwischen Bewohnern und Therapeuten.« »Die meisten Bewohner und Bewohnerinnen mögen die Anwesenheit der Hunde und man merkt eine größere positive Lebendigkeit«, so Titze. Mit den Hunden im Pflegezentrumsalltag werde mehr gelacht und miteinander gesprochen, sowohl bei den Bewohnern als auch den Mitarbeitern. »Die Hunde sind eine Bereicherung«, davon ist Pflegefachkraft Jule Frühauf überzeugt, sie ist die Besitzerin von Nero.