CD Neuerscheinung »Liebe auf den ersten Schluck«., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
CD Neuerscheinung am 22. Februar 2022, »Liebe auf den ersten Schluck«, musikalisches Kammerspiel voll Wiener Humor
München, 2. Februar 2022
»Liebe auf den ersten Schluck« heißt die neueste CD des jungen preisgekrönten Wiener Ensembles »Verbotene Frucht«. Sie erscheint beim Musiklabel »ars vobiscum« und wird am 22. Februar 2022 in den Handel kommen.
Schon auf ihrer Debut CD »Morbides mit Charakter« hat sich das aus der klassischen Instrumentalmusik und Oper kommende Quartett mit Charme und schrägem Humor der Seele ihrer Heimatstadt Wien verschrieben. Auf ihrer neuen CD »Liebe auf den ersten Schluck« formt sich diese Wiener Authentizität in Verbindung mit ausgeprägter Musikalität und Wandlungsfähigkeit zum Markenzeichen und liefert musikalisches Entertainment erster Klasse. Die vier Musiker:innen, Elisabeth Wimmer (Sopran), Carina Wimmer (Violine), Gabriel Hopfmüller (Violoncello) und Alexander Gergelyfi (Hammerklavier und Cembalo), lösen Klassiker der Musikliteratur und Liedkunst aus dem Kontext der ernsten Musik heraus und transformieren sie patchworkartig in die unbeschwerte Welt der Unterhaltung – mit einem Hauch von Wiener Flair. Mit selbstverständlicher Leichtigkeit fließen Kunstlieder, Arien, Kantaten, Songs und Volkslieder unterschiedlicher Epochen ineinander und entwerfen in einem musikalischen Kammerspiel den Topos einer verrückten Welt.
Schon der groteske Titel »Liebe auf den ersten Schluck« und der mit wienerischem Akzent vorgetragene Prolog stecken voller Absurditäten. Sofort wird deutlich: Schmunzeln ist erlaubt, es wird amüsant. Die tragikkomische Liebesgeschichte zwischen der Kaffeplantagen Erbin Maria und dem Kaffehausbesitzer Leopold wird auf humorige Weise musikalisch vorgetragen. Ihre eigentliche Wirkung entfaltet die Komik durch das hohe Niveau der Stimmkunst und das spritzige Ensemble-Zusammenspiel. Eigenarrangements und maßgeschneiderte Neukompositionen von Cindy Weinhold und Josef Peppone Ortner bilden das musikalische Material, auf dem sich der beeindruckende Facettenreichtum des Quartetts präsentiert.
Selbstironie zwischen Hochkultur und Unterhaltung
Alexander Gergelyfi, Erzähler und Cembalist am Hammerklavier, kündigt seinem Publikum »eine Oper für Kaffeeliebhaber« an und bereitet es auf ein musikalisches Kammerspiel vor, das die schwüle Leichtigkeit der Wiener Kaffeehaus-Atmosphäre mit der heißblütigen Expressivität des argentinischen Tangos verknüpft. Den vier exzellenten Musiker:innen gelingt es dabei, eine reizvolle Dramaturgie aufzubauen, die mit überraschenden Stilwechseln in Spannung hält. Die klassische Besetzung und Instrumentation – Sopran, Violine, Violoncello und historisches Hammerklavier - stehen in einem bizarren Kontrast zu den Musiknummern, die teils bis ins 21. Jahrhundert hineinreichen. Die beeindruckende Virtuosität und Wandelbarkeit der Sängerin und ihrer Instrumentalpartner:innen machen es dem Hörer leicht, sich in das musikalisch inszenierte Kammerspiel hineinzudenken und auf das kurzweilige Geschehen einzulassen. Dabei präsentieren sich die Musiker mal im Stile großer Oper oder leichter Operette, mal im Stile hoher Liedkunst oder beschwingter Musicals. In den abwechslungsreich gestalteten instrumentalen Intermezzi zeigt sich die ganze Ausdruckskraft der Instrumentalist:innen, denen das klassische Repertoire ebenso überzeugend gelingt wie die Einladung zum Tanz.
In einem gekonnten Stilmix, der Musik von Bach bis Prokofjew, von Schumann bis Strauß, von Mozart über Tango bis zum Volkslied und Hits der Popmusik verarbeitet, reisen die vier Musiker:innen in zwei Akten einmal quer durch die Musikgeschichte. Die einzelnen Szenen, die zunächst musikkabarettistisch anmuten, entpuppen sich als exzellent musizierte und intelligent aufeinander abgestimmte Kleinode. Die Arien, #Lieder und #Instrumental Nummern erzählen die verzwickte Komödie zweier Liebenden. Während der Conférencier uns in das Jahr 1889 nach Wien entführt, assoziiert die Musik ganz andere Stil-Epochen: wir reisen musikalisch mit Piazzollas energiegeladenem Tango »Yo soy Maria« von Buenos Aires nach Wien, wo wir von Johann Sebastian Bachs Kaffeekantate empfangen werden und direkt in einen Wiener Walzer taumeln. Die klassisch mit Continuo-Begleitung auskomponierten Rezitative bilden die Klammer und treiben die Handlung voran. Die Komik lebt dabei von überraschenden Stilbrüchen, witzigen Kontrasten und selbstironisch überzogenen Interpretationen ebenso wie von den mit romantischem Sentiment aufgeladenen Musik-Zitaten. So kippt Mozarts Rache Arie, in diesem Falle der betrogenen Verlobten, Frau Sacherl, ins haltlos Kreischende, während man sich kurze Zeit später mit einer romantischen Phantasie Piazzollas sehnsuchtsvoll nach Buenos Aires zurückträumt. Die glücklich Wiedervereinten liegen sich am Ende mit Mahlers »Liebst Du um Schönheit« in den Armen und entfliehen unter den Klängen eines melancholischen Tangos nach Argentinien.
Diese Einspielung fasziniert durch das hohe künstlerische Niveau der Musiker:innen und die genialen kompositorischen Verbindungen musikalischer Höhepunkte aus verschiedenen Jahrhunderten. Das Hörerlebnis bietet höchsten Genuss, der nur noch von einer »Sacherl Torte« übertroffen werden könnte.