Thea Dorn. Foto: Jule Roehr, ZDF, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»Das Literarische Quartett« im ZDF mit den Gästen Juli Zeh, Ijoma Mangold und Philipp Tingler
Thea Dorn lädt am Freitag, 4. März 2022, um 23.40 Uhr im ZDF zum nächsten »Literarischen Quartett« ein. Gäste sind die Schriftstellerin und Brandenburgische Verfassungsrichterin Juli Zeh, der Literaturkritiker und Schriftsteller Ijoma Mangold und der Schriftsteller und Literaturkritiker Philipp Tingler. Gemeinsam diskutieren sie über aktuelle Neuerscheinungen von Wolf Haas, Emmanuel Carrère, Yasmina Reza und Andreas Stichmann.
Wolf Haas »Müll«
Streng getrennt nach Sortenreinheit wird der Müll auf den Wiener Wertstoffsammelstellen. Die Ordnung gerät aus den Fugen, als in einem Sperrmüllcontainer ein menschliches Knie gefunden wird. Weitere Leichenteile tauchen in anderen Wertstoffbehältern auf, die entgegen der Trennordnung und zum großen Leidwesen der Müllmänner, allesamt nicht korrekt entsorgt wurden. Nur vom Herz des zerlegten Toten fehlt jede Spur. Die Kriminalpolizei ist ratlos. Aber zum Glück ist unter den Müllmännern ein Ex-Polizist, der nicht nur das fehlende Herz samt Begleitschreiben findet, sondern auch nie vergessen hat, was man bei Mord bedenken muss. Und damit steckt Simon Brenner nicht nur in seinem neunten Fall, sondern auch bis zum Hals im moralischen Unrat der Metropole Wien.
Emmanuel Carrère »Yoga«
Ein weises, biografisch gefärbtes literarisches Schmuckstück über Yoga sollte es werden und sein aufgeräumtes Verhältnis zur Welt und zu sich selbst spiegeln: Emmanuel Carrère fühlt sich souverän als Herr über sein gelungenes Leben. Doch dann geschieht der Terroranschlag auf Charlie Hebdo, bei dem ein enger Freund umkommt. Von einem Tag auf den anderen kippt das Leben des Schriftstellers. Carrère verbringt dunkle Monate in der geschlossenen Psychiatrie. Hier versucht er, mit Gedichten und schonungsloser Selbstanalyse sein Leben und seinen entfesselten Geist wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Was bedeutet es für das eigene Dasein, ein in den Wahnsinn der Welt geworfener Mensch zu sein?
Yasmina Reza »Serge«
Eine jüdische Familie aus Paris, ohne besonderes Bewusstsein der eigenen Wurzeln, reist nach dem Tod der Mutter nach Auschwitz, um Zugehörigkeit und Identität zu finden: Serge, verkrachtes Genie und Lebemann, sein älterer Bruder Jean, der Vermittler und Ich Erzähler, und ihre prätentiöse Schwester Nana mit ihrem spanischen Gatten. Zu Lebzeiten der Mutter haben sie sich nicht für die Familiengeschichte interessiert, schon gar nicht die alte Dame nach der Shoah und dem Schicksal ihrer ungarischen Vorfahren gefragt. Der Besuch in Auschwitz und Birkenau soll Versäumtes nachholen. Aber ist die Gedenkstätte an die unfassbaren Gräuel des Holocaust tatsächlich der geeignete Ort dafür? Während des Besuchs prallen die Temperamente aufeinander, Konflikte brechen auf und scheinen unüberwindbar.
Andreas Stichmann »Eine Liebe in Pjöngjang«
Als Präsidentin des europäischen Bibliotheksverbandes reist die fünfzigjährige Claudia Aebischer mit einer Gruppe junger Kulturschaffender nach Pjöngjang. Es wird ihre letzte große Dienstreise. Höhepunkt soll die feierliche Eröffnung der Deutschen Bibliothek in der nordkoreanischen Hauptstadt werden. Doch bereits kurz nach dem Grenzübertritt weckt eine Begegnung eine alte Sehnsucht in ihr. Sunmi ist jung, Germanistin, Dolmetscherin und Agentin des berüchtigten Geheimdiensts der kommunistischen Volksrepublik Korea. Die Begegnung wühlt Claudia Aebischer völlig auf. Eine Liebesaffäre nimmt ihren Lauf mit zwei höchst ungleichen Frauen, unterschiedlichen Lebensaltern und Kulturen.
»Das Literarische Quartett« wird im Rang Foyer des Berliner Ensembles aufgezeichnet, derzeit ohne Publikum. In der #ZDFmediathek ist die Sendung bereits am Freitag, 4. März 2022, ab 16 Uhr abrufbar. Die Sendung ist ab Montag, 7. März 2022, ab 12 Uhr auch als Podcast bei Deutschlandfunk Kultur unter https://kurz.zdf.de/f2ZR verfügbar.
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