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Postkarten für Unbekannte: Regionsschreiberin startet am 1. März im MünsterlandZoom Button

Neïtah Janzing ist von März bis Juni Regionsschreiberin für das Münsterland. Foto: Neïtah Janzing, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Postkarten für Unbekannte: Regionsschreiberin startet am 1. März im Münsterland

Postkarten für Unbekannte: Regionsschreiberin startet am 1. März im Münsterland

Münsterland, 25. Februar 2022

Was schreibt man fremden Menschen auf einer Postkarte? Das ist die Ausgangsfrage, mit der Regionsschreiberin Neïtah Janzing am 1. März 2022 ihre viermonatige »Residenz« im Münsterland beginnt. Ausgewählt wurde sie in der dritten Auflage des landesweiten #Literaturprojektes »stadt.land.text NRW«, um Geschichten aufzuspüren und die Region in literarische Worte zu fassen. Unterstützt wird sie dabei vom #Kulturbüro Münsterland des Münsterland.

Neïtah Janzing ist 25 Jahre alt und wurde in Kanada geboren. 2019 wanderte sie nach Berlin aus und schloss sich dort dem Netzwerk französischsprachiger Autorinnen an. Im Rahmen ihrer »Briefprojekte« lud sie Teilnehmende dazu ein, Briefe an ihnen unbekannte Personen zu schreiben. Das Format erprobte sie bereits in Tschechien und Deutschland und entwickelt es nun für ihre Residenz weiter: Im Münsterland erstellt sie aus ihren Fotos von der Region Postkarten und verschickt ihre Eindrücke in wenigen Worten an Unbekannte.

»Für mich liegt eine besondere Spannung zwischen der Anonymität von Sender und Empfänger und der Intimität der Worte, die ich mit Unbekannten teile«, sagt Janzing. »Das können Eindrücke vom Münsterland oder Begegnungen sein, aber auch literarische Reflexionen.« Im Laufe ihrer Residenz möchte sie Adressen von Einheimischen sammeln, die von ihr #Post bekommen möchten – auf Französisch oder Englisch.

Bis jetzt war Janzing noch nie im Münsterland. Begeistert hat sie bei der Recherche von Berlin aus vor allem ein kleiner internationaler Star aus Münster: Der Hase Felix. »Die Geschichten vom Hasen Felix, der die Welt bereist und Briefe an seine Freundin Sophie schreibt, haben mir sehr gefallen und mich neugierig auf seine ‚Heimat‘ gemacht«, sagt Janzing. »Und wenn es geht, würde ich die Autorin Annette Langen sehr gerne einmal treffen.« Doch auch die Landschaft, die Schlösser und Burgen und das viele Grün im Münsterland haben Janzing in die Region gezogen – und vielleicht auch ein bisschen an ihre Zeit »im tiefen Land« in Kanada erinnert.

Die Motive der Postkarten erstellt Janzing selbst, ebenso wie das Papier. »Durch das Schöpfen des Papiers bekomme ich ein Gefühl für verschiedene Texturen und es fließen durch die Fotos auch Aspekte visueller Kunst mit ein. Jede Postkarte ist ein Unikat«, betont die Autorin. Einige ihrer Texte und Arbeiten werden online auf www.stadt-land-text.de, auf Janzings #Instagram Kanal »letters-projects« und live bei Lesungen und Performances in ganz Nordrhein-Westfalen präsentiert.

Wohnen wird sie bei ihrem Aufenthalt im Künstlerdorf Schöppingen, wo sie sich mit 15 anderen Künstlern austauschen kann. Das Kulturbüro Münsterland des Münsterland unterstützt sie während ihrer Residenz. »Das Spannende am Konzept von Neïtah Janzing ist für mich der künstlerische Ansatz, der über die Literatur hinausgeht«, sagt Andre Sebastian, Leiter des Kulturbüros. »Die grafische und handwerkliche Gestaltung ihrer Postkarten im Zusammenspiel mit ihren Worten, die zudem noch aus verschiedenen Sprachen kommen, ist etwas Besonderes.« 

Mehr über das Projekt »stadt.land.text NRW«

Das Projekt »stadt.land.text NRW« geht zurück auf eine Idee der Kulturregion Aachen, die das Format erprobte und im Jahr 2017 erstmals für die zehn Kulturregionen in Nordrhein-Westfalen – Aachen, Bergisches Land, Hellweg, Münsterland, Niederrhein, Ostwestfalen-Lippe, Rheinschiene, Ruhrgebiet, Sauerland und Südwestfalen – federführend umsetzte. Im Jahr 2021/22 hat das Münsterland mit dem Kulturbüro die Federführung inne. Erstmals konnten sich auf die Ausschreibung für 2022 auch Literaturschaffende bewerben, die nicht auf Deutsch schreiben. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten je ein Stipendium in Höhe von 7.200 Euro. Das Projekt wird im Rahmen des Regionalen Kultur Programms NRW (RKP NRW) durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

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