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Lesetipps für Gütersloh, »Der kultivierte Gärtner«, die Welt, die Kunst und die Geschichte im Garten
Wenn ein Althistoriker über den Garten schreibt, dann kann man daran nicht vorbei lesen. Stefan Rebenich ist Autor einer Gartenkolumne in der Frankfurter Allgemeine Zeitung und macht sich Gedanken, die er in Essays formuliert. Das muss man wissen, denn aus diesen Stücken ist jetzt »Der kultivierte Gärtner« entstanden – ein feines Büchlein, dessen kurzweiligen Geschichten man gerne Aufmerksamkeit schenkt. Thematisch geht es so wild durcheinander, wie es nur eine Kolumne erlaubt. Auch wenn versucht wurde, die einzelnen Essays fünf Teilen zuzuordnen: »Durch das Jahr«, »Um die Welt«, »In der Geschichte«, »Mit Feder und Pinsel«, »Für die Gesellschaft« – so ist der Versuch zwar ehrenwert, tut aber nicht weiter viel zur Sache.
Rebenich erinnert in seinem Ton an den Schriftsteller und leidenschaftlichen Gärtner Rudolf Borchardt (1877 bis 1945), aber da wo Borchardt in die Tiefe geht, bleibt er kratzend an der Oberfläche. Auch Borchardt ist übrigens in dem Buch ein Essay gewidmet. Aber wenn es spannend wird, ist auch dies leider schnell zu Ende. Insofern passt das Werk gut in die Gegenwart, in dem es munter durch die Zeiten, die #Botanik, die Geographie, die (Kultur-)Geschichte bis in die Jetztzeit der Blumentöpfe und Schädlingsbekämpfung im Garten galoppiert. Wie gesagt, es ist ein schönes Buch, man hält es gern in der Hand, kann es gut verschenken, es erfreut das Lesebändchen, die schöne Aufmachung und durchaus auch der Inhalt. Ja, der Garten hat wahrlich viel mit #Kultur zu tun.
Klett Cotta, 2022, 208 Seiten, 13,9 mal 21,9 Zentimeter, gebundene Ausgabe, ISBN 978-3608986341