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Weniger Behandlungsfehler seit Coronapandemie
Hamburg, 16. März 2022
Eine Krankenkasse hat bei ihren Versicherten einen leichten Rückgang bei den Behandlungsfehlern verzeichnet. 5.981 Versicherte haben sich 2021 an die Kasse gewendet, weil sie bei sich eine ärztliche Fehlbehandlung vermuteten, teilte die Kasse mit. Das sind rund 40 Versicherte weniger als im Vorjahr (2020 6.017). »Verglichen mit dem Vorpandemiejahr 2019 liegt der Rückgang bei knapp 5 Prozent«, so der Medizinrechtsexperte Christian Soltau. Die meisten Beschwerden gab es über Behandlungen bei Chirurgen (30 Prozent der Verdachtsfälle). Danach folgten Zahnärzte (17 Prozent), Allgemeinmediziner (10 Prozent) und Geburtshilfe sowie Gynäkologie (10 Prozent). 7 Prozent der gemeldeten Verdachtsfälle bezogen sich auf Pflegefehler, 5 Prozent auf Behandlungen bei Orthopäden.
Etwa jeder dritte Verdacht bestätigt sich
Christian Soltau: »In etwa jedem dritten Fall bestätigt sich im Verlauf der Überprüfung der Verdacht.« Er geht zudem von einer hohen Dunkelziffer aus. Betroffene Versicherte sollten sich nicht scheuen, ihre Krankenkasse anzusprechen, um Vorwürfe im Zusammenhang mit vermuteten Behandlungsfehlern zu klären. Die Kasse unterstützt ihre Versicherten mit einer Beratungshotline unter +49404606612140, einem Online Lotsen und einer Beratungsbroschüre. Die Kasse könne zudem beispielsweise beim Medizinischen Dienst (MD) für Betroffene kostenfreie Gutachten in Auftrag geben, die der Versicherte später für seine juristische Auseinandersetzung nutzen kann, so Soltau weiter.
Mehr Sicherheit bei medizinischen Behandlungen
Die Krankenkasse setzt sich aber auch intensiv dafür ein, dass Fehlgriffe bei der medizinischen Behandlung gar nicht erst passieren. In einem Informationspaket finden sich die verschiedenen Projekte für mehr Patientensicherheit sowie Tipps und Tricks für Patientinnen und Patienten, denn auch sie selbst können einen wichtigen Beitrag zu ihrer Sicherheit leisten.