Prof. Dr. Diana Lengersdorf ist Sprecherin des Organisationskomitees des 41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie an der Universität Bielefeld. Foto: A. C. Kardinal, Universität Bielefeld, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Forscher diskutieren in Bielefeld über »Polarisierte Welten«, Kongress im September 2022
Der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) ist die älteste und größte Soziologiekonferenz im deutschsprachigen Raum. Im Herbst kommt der 41. DGS Kongress nach #Bielefeld. Die DGS richtet die Konferenz gemeinsam mit der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld aus. Der Titel: »Polarisierte Welten«. Rund 200 Vorträge, Workshops und weitere Veranstaltungen werden dazu organisiert. Nachdem die beiden vorhergehenden Kongresse digital ausgerichtet wurden, planen die Veranstalter diesmal wieder einen Kongress mit Begegnungen und Diskussionen vor Ort. Mehr als 2.500 Wissenschaftler werden vom 26. bis zum 30. September 2022 in der Universität Bielefeld erwartet.
Das Vorprogramm steht fest. Forscher können sich an den unterschiedlichen Formaten beteiligen und jetzt ihre Konzepte einreichen.
»Die Kontroversen rund um die Coronapandemie führen deutlich vor Augen, wie sehr unsere Gesellschaft durch Polarisierungen geprägt wird. Auf dem Kongress beleuchten wir Polarisierung aus unterschiedlichen Perspektiven«, sagt Prof. Dr. Diana Lengersdorf von der Universität Bielefeld, Sprecherin des Organisationsteams.
[Wieder zeigt sich an dieser Aussage, dass nicht nur Verständnis nottut, sondern vor allem Einsicht. Der menschliche Geist neigt gezwungenermaßen zur »Polarisierung«, das ist der Logik geschuldet. Gleichzeitig neigt er aber auch zum Gegenteil, was ebenfalls der Logik geschuldet ist. Anm. d. Red.]
»Polarisierung trennt Menschen, aber sie führt auch zu Zugehörigkeiten. Das ist doch verzwickt«, so Lengersdorf. Polarisierung kann politische Orientierung ebenso wie religiöse Zugehörigkeit, kulturelle Praktiken oder Konsumstile umfassen. »Wir diskutieren auf dem Kongress: Wie entstehen Polarisierungen, wie verlaufen sie und mit welchen Folgen sind sie verbunden? Aber auch: Was läuft ihnen zuwider, irritiert oder hebt sie auf?« Mit vielfältigen Perspektiven wollen die Forscher Antworten auf diese Fragen finden. Der Kongress richtet sich aber nicht nur an Soziologen, sondern auch an Wissenschaftler aus Disziplinen wie Erziehungswissenschaft, Geschichtswissenschaft, Medizin, Psychologie, Rechtswissenschaft, Data Science oder auch Digital Humanities (Digitale Geisteswissenschaften).
[Ja, das ist »verzwickt«. Bleibt zu hoffen, dass der Kongress nicht auf so einem Kindergartenniveau stattfindet. Anm. d. Red.]
Vorprogramm steht fest
Der Kongress wird am 26. September 2022 in Präsenz im Saal der Stadthalle Bielefeld eröffnet, Professorin Dr. Mirjam Wenzel hält die Eröffnungsrede. Die Direktorin des Jüdischen Museums in Frankfurt am Main ist ausgewiesene Expertin für die #Digitalisierung von Museen und widmet sich stark der Vermittlung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die deutsch-jüdische Kunst und Kulturgeschichte. Auf dem Programm zur Eröffnung steht außerdem die Verleihung des Preises für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie.
[Beim Begriff »Jüdisches Museum« wird das Adjektiv großgeschrieben. Dieser Fehler wurde korrigiert. Anm. d. Red.]
Zum Kongress gehört auch ein Rahmenprogramm, das für Interessierte geöffnet ist. Beteiligt sind unter anderem die Universitätsgesellschaft und das Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld. Zum Programm gehört eine Exkursion zur Gedenkstätte Stalag 326 in Schloß Holte-Stukenbrock. Für eine Vortragsveranstaltung zu Sozialem Protest und Sozialen Bewegungen kooperieren die Bielefelder Graduiertenschule für Geschichtswissenschaft und Soziologie und die Volkshochschule Bielefeld. Ebenfalls Teil des Rahmenprogramms ist ein Museumsrundgang zur Bielefelder Stadtgeschichte im Historischen Museum der Stadt Bielefeld. Der Rundgang wird von Studenten und Doktoranden der Fakultät für Soziologie erarbeitet. Neben weiteren Veranstaltungen steht auch eine neue Ausgabe der Science Show »Brainstorm: Wissenschaft trifft Improtheater« auf dem Programm, dafür kooperieren die Kongressveranstalter mit dem Wissenschaftsbüro der Stadt Bielefeld.
[In der Originalfassung heißt es, das Rahmenprogramm sei für »alle« (!) Interessierten geöffnet. Das ist natürlich Unsinn. Bestenfalls für »jeden« Interessierten. Was freilich nicht stimmen würde. Man sollte sich da nicht festlegen. Anm. d. Red.]
Call for Papers, Termine
Wissenschaftler, die sich mit eigenen Beiträgen an dem Kongress beteiligen wollen, können sich für verschiedene Formate bewerben. Die Abgabefrist hängt vom Format der Veranstaltung ab. Noch bis zum 31. März 2022 sind Bewerbungen für Plenarveranstaltungen möglich – per E Mail bei den jeweiligen Juroren. Bis zum 11. Mai 2022 läuft die Frist für Vorschläge für Veranstaltungsbeiträge wie Abstracts für Plenar, Sektions und Ad hoc Veranstaltungen. Nominierungen für den Preis für herausragende Abschlussarbeiten, den Dissertationspreis, René König Lehrbuchpreis und Thomas A. Herz Preis für Qualitative Sozialforschung werden bis zum 12. Mai 2022 entgegengenommen.
Mitausrichter des Kongresses, die Fakultät für Soziologie
Mit insgesamt 11 Arbeitsbereichen und mehreren interdisziplinären Forschungsinstituten zählt die Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld zu den größten sozialwissenschaftlichen Forschungs und Lehreinrichtungen in Deutschland und Europa. Erster Professor der Gründungsfakultät war Niklas Luhmann, einer der bedeutendsten deutschen Soziologen und Vertreter der soziologischen Systemtheorie. Die Fakultät ist mit einer Reihe von interdisziplinären Forschungsinstituten verbunden: dem Institut für Weltgesellschaft (IW), dem Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung (IZG), dem Institut für interdisziplinäre Konflikt und Gewaltforschung (IKG), dem Centre for German and European Studies und dem Sonderforschungsbereich 1288 »Praktiken des Vergleichens«.
[Wieder zeigt sich, dass es schon an Verständnis mangelt. Vor allem aber an Einsicht. Anm. d. Red.]