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Gütersloh, Senf Knappheit steht bevor, Versorgungsprobleme wegen des Krieges in der #Ukraine, Video
Ab dem Herbst 2022 könnte neben Sonnenblumenöl auch Senf knapp werden. Schon jetzt sei eine Rohstoffverknappung festzustellen, so Markus Weck, Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbandes Kulinaria, gegenüber der »Welt«. In den kommenden Wochen und Monaten werde sich diese Verknappung weiter verschärfen. Der Verband vertritt rund 130 Unternehmen, die unter anderem Senf herstellen.
Der Krieg in der #Ukraine und die damit zusammenhängenden, wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland haben auch drastische Auswirkungen auf die deutsche Ernährungsindustrie. Betroffen ist die Herstellung kulinarischer Lebensmittel – dabei insbesondere die Produktion von Senf und Mayonnaise sowie anderer emulgierter Saucen.
Russland und die Ukraine sind Deutschlands Hauptlieferanten für Senfsaat und auch Sonnenblumenöl. Insgesamt fast 80 Prozent der nach Deutschland importierten Senfsaat kommen aus den beiden Ländern (51,9 Prozent aus Russland und 27,6 Prozent aus der Ukraine). Ebenso wird der Bedarf an Sonnenblumenöl zu 94 Prozent über Importe – vornehmlich aus diesen Ländern – gedeckt. Der Krieg in der Ukraine sowie die Sanktionen gegen Russland werden eine unmittelbare Auswirkung auf die europäischen Agrarmärkte und Lieferströme von Rohstoffen aus den betroffenen Gebieten haben. Schon jetzt ist eine Rohstoffverknappung für Sonnenblumenöl und Senfsaat festzustellen, die sich in den kommenden Wochen noch verschärfen wird – bis hin zu vollständigen Lieferausfällen. Auch die Situation auf dem Stärkemarkt – ebenfalls wichtiger Grundstoff für kulinarische Produkte – ist angespannt. Die möglichen Auswirkungen auf die Herstellung von Produkten wie Senf und Mayonnaise, aber auch von Trockenerzeugnissen, sind greifbar.
»Es ist mit akuten Rohstoffengpässen und Lieferausfällen zu rechnen, die nicht ohne Weiteres aufgefangen werden können. Schließlich handelt es sich um Naturprodukte, die angebaut, gepflegt, geerntet und exportiert werden: Ein solches Volumen ist nicht ad-hoc durch andere Länder auszugleichen«, erläutert Stefan Durach, Präsident von Kulinaria Deutschland, die ernste Situation. Der Weltmarkt muss sich nun erst einmal neu sortieren; die internationalen Warenströme werden sich erst langfristig auf die neue Situation auf dem Rohwarenmarkt einstellen.
Die Mitglieder von Kulinaria Deutschland setzen alles daran, die Engpässe bestmöglich aufzufangen und die Versorgung auch bei steigenden Kosten zu gewährleisten. Die aktuelle Krisensituation fordert von allen Beteiligten in der Lieferkette ein hohes Maß an Sensibilität [Was immer das bedeuten soll, Anm. d. Red.].
Quelle: Statistisches Bundesamt, siehe Marktdaten Senf auf www.kulinaria.org