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Beim Klick auf das Bild wird eine Anfrage mit der IP Adresse des Users an Youtube gesendet und es werden Cookies gesetzt, personenbezogene Daten übertragen und verarbeitet, siehe auch die Datenschutzerklärung. LWL Direktor Matthias Löb, Andreas Stegemann, Bürgermeister von Haltern am See, LWL Chefarchäologe Prof. Dr. Michael Rind und Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock auf der Römerbaustelle Also, wo aktuell ein neues römisches Wachhaus entsteht. Foto: S. Görtz, LWL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

LWL Römermuseum, neue Sonderausstellung »Rom in Westfalen 2.0«

LWL Römermuseum, neue Sonderausstellung »Rom in Westfalen 2.0«

Mit der Sonderausstellung »Rom in Westfalen 2.0« erhält das LWL Römermuseum in Haltern am See ein »Update«. Ab Freitag, 25. März 2022, bis zum 30. Oktober 2022 ist sie als Teil der Archäologischen Landesausstellung »Roms fließende Grenzen« im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (#LWL) zu sehen.

Die Sonderausstellung zeigt die Vorgeschichte zur Entstehung des Niedergermanischen Limes, der im vergangenen Jahr zum #UNESCO Welterbe ernannt wurde. Spektakuläre Funde wie ein Legionärsdolch samt Waffengürtel, zwei Römerhelme sowie Teile eines Schienenpanzers aus Kalkriese werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das neue römische Wachhaus beherbergt ab Sommer den deutschlandweit ersten #Römer #Escape Room.

Die Schau zum UNESCO Welterbe Niedergermanischer Limes

Der Limes liegt weit entfernt und doch zeigt das LWL-Römermuseum in seiner Ausstellung die Vorgeschichte des berühmten römischen Grenzwalls. »Überspitzt könnte man sagen: Ohne Haltern hätte es wahrscheinlich gar keinen Niedergermanischen Limes gegeben«, erklärt LWL Direktor Matthias Löb. »Nach der verheerenden Niederlage der Römer in der Varusschlacht mussten sich diese aus Westfalen zurückziehen. Erst danach haben sie den Rhein zur Grenzlinie ausgebaut.« Und doch erinnere das neue römische Wachhaus auf der Römerbaustelle Aliso als Grenz- und Kontrollposten an den Grenzwall schlechthin. Löb: »Genauso wie die neuen Ausstellungsstücke und die innovativen Vermittlungsformate führt es das LWL Römermuseum in die Zukunft und zeigt, was in Haltern möglich ist. Stück für Stück nähern wir uns der originalgetreuen Rekonstruktion eines Römerlagers.«

Mit High Tech und Glück zu neuen Funden

LWL Chefarchäologe Prof. Dr. Michael Rind erwartet in Zukunft noch weitere spektakuläre Funde aus der Römerzeit: »Viele unserer Entdeckungen sind Zufallsbefunde. Zur Archäologie gehört immer auch ein Quentchen Glück, aber natürlich profitieren auch wir vom technischen Fortschritt. Neue zerstörungsfreie Methoden wie das ›Airborne Laserscanning‹ und Radar oder Magnetometermessungen liefern uns unerwartete Einblicke. Ich bin mir sicher, der Halterner Boden hält noch einige Überraschungen bereit.« Die würden regelmäßig im LWL-Römermuseum ausgestellt. 

Die Sonderausstellung »Rom in Westfalen 2.0«

Wie die Römer vor 2.000 Jahren so schlüpfen die Besucher:innen der aktuellen Sonderausstellung heute in verschiedene Rollen, wie die eines römischen Pioniers oder eines germanischen Widerstandskämpfers. An verschiedenen Mitmachstationen probieren sie römische Handwerkstechniken und moderne, archäologische Methoden aus. Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock: »Wir wollen nicht allein brandaktuelle Römer-Funde aus der Region zeigen. Die Menschen sollen tief eintauchen in die Geschichte und sich selbst als Römer:innen fühlen.«

Ausstellungsgestaltung und moderne Medien spielen dabei eine wichtige Rolle. »Figuren im Graffiti Style begleiten unserer Besucher analog und dank einer App auch digital durch die Ausstellung. Unsere Steckbriefe machen die Römer zu realen Personen«, so Mühlenbrock. Als Vorlage dienten unter anderem die Mitglieder der museumseigenen Römerkohorte. »Und die leben ihre Rollen. Das neue römische Wachhaus wird, wenn es nicht gerade als ›Escape Room‹ genutzt wird, so etwas wie ihr Clubhaus sein. In historischem Gebäude und vor römischer Einrichtung können sie den Besucher:innen das Leben der Legionäre noch intensiver zeigen.«

Andreas Stegemann, Bürgermeister der Stadt Haltern am See: »Mit dem römischen Wachhaus und den neuen Funden erwartet die Besucher:innen in Haltern ein neues spannendes Ausflugsziel. Dank dem Römer-Escape-Room verfügt die Stadt ab Sommer über ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, das Gegenwart und Vergangenheit zusammenführt.«

Römisches Wachhaus und Mitmach Programm

Das neue römische Wachhaus ist fast fertiggestellt. Bei den letzten Putzarbeiten dürfen die Besucher:innen selbst Hand anlegen und können antike Bautechniken als »Work in Process« aus-probieren. Ab Sommer erleben sie dann die letzten Stunden des römischen Militärlagers im deutschlandweit ersten »Römer Escape Room«. Das Innere des neuen Gebäudes wird mit originalgetreuen Ausstattungsgegenständen wie Stockbetten, Schränken, Tischen und Hockern versehen.

Führungen

Darüber hinaus bieten museumspädagogische Programme und Führungen für alle Altersgruppen den Besucher ab sofort Entdeckungstouren durch die Sonderausstellung und über die Römerbaustelle Aliso.

Der Museumsmaulwurf Kalle zum Beispiel nimmt Kinder von 5 bis 6 Jahren mit auf seine Baustelle. Auf die älteren Kinder warten in der Ausstellung Adler, Maultier und Skorpion, um sie auf dem Feldzug zu begleiten. Und auch für Jugendliche und Erwachsene gibt es ein abwechslungsreiches Programm. Von Rollenführungen mit dem Legionär Fenestela oder der Sklavin Fortunata bis hin zu praktischen Übungen zur römischen Vermessung.

Nähere Informationen zur aktuellen Sonderausstellung und dem Begleitprogramm finden Sie unter: http://www.lwl-landesausstellung-haltern.de.

Hintergrundinformationen
Besondere Funde
Legionärsdolch samt Gürtel
LWL-Archäolog:innen stießen im Frühjahr 2019 im römischen Gräberfeld von Haltern auf zwei außergewöhnliche Funde: den kunstvoll verzierten Dolch eines römischen Legionärs und den dazugehörigen Waffengürtel. Diese Entdeckung hat Seltenheitswert: Europaweit gibt es keine weitere derartig gut erhaltene Kombination von dieser Waffe mit Scheide und dem dazu pas-senden Gürtel. Der kunstvoll verzierte Dolch aus Eisen, Silber, Buntmetall und Emaille sowie der Gürtel wurden nach ihrer Entdeckung in einem aufwendigen Verfahren fast ein Jahr lang in der LWL-Restaurierungswerkstatt in Münster wiederhergestellt.

Römerhelme

2017 entdeckten LWL Archäologen bei Ausgrabungen am Westtor des Hauptlagers von Haltern einen besonderen Fund: 2 ineinandersteckende Legionärshelme. Die eisernen Helme waren stark korrodiert und mussten aufwendig restauriert werden. Das überraschende Ergebnis: Es handelt sich um Halbfabrikate.

Das heißt, die Helme waren in unfertigem Zustand und noch dazu schadhaft. Vermutlich waren es Fehlproduktionen, die in einer Grube nahe dem Westtor entsorgt wurden.

Schulterplatten eines römischen Schienenpanzers

Eine Sensation war 2018 der Fund eines fast vollständig erhaltenen Schienenpanzers in Kalkriese bei Osnabrück. Es ist das am besten erhaltene und derzeit älteste bekannte Exemplar dieses Rüstungstyps in der römischen Welt. Er besteht aus Eisenplatten, Silber und Lederresten. Einzigartig ist auch die Form: Anders als spätere Schienenpanzer hatte dieser noch keinen Extra Schutz für Oberarme und Achseln. Auch hier ist die Restaurierung aufwendig. Bisher sind nur die Schulterplatten fertiggestellt. Die Brustplatte eines anderen Schienenpanzers aus Kalkriese sowie eine Schließe vervollständigen dieses Bild römischer Schutzausrüstung.

Daten und Fakten zum Wachhaus

Das Wachhaus liegt zwölf Meter südlich vom Westtor hinter dem LWL Römermuseum. Es um-fasst eine Fläche von 119 Quadratmetern und ist fünf Meter hoch. 86 Quadratmeter entfallen auf das Gebäude, 33 Quadratmeter auf den Portikus. Wie das Westtor entsteht das historische Gebäude am Originalstandort in römischer Bauweise. Es wurden 15 Kubikmeter Eichenholz verbaut und 2,5 Kubikmeter Lärchenholz. Insgesamt kamen circa 170 Kubikmeter Holzdachschindeln zum Einsatz.

Archäologische Landesausstellung NRW »Roms fließende Grenzen«

»Roms fließende Grenzen« ist eine gemeinsame Veranstaltung des NRW Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR), dem Landesverband Lippe und der Stadt Köln. Die »Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen« präsentiert bis Oktober 2022 neue Forschungsergebnisse zum Leben am und mit dem Niedergermanischen Limes.

Unter dem Titel »Roms fließende Grenzen« machen 6 Museen an den fünf Ausstellungsstandorten Detmold, Xanten, Bonn, Haltern am See und Köln mit spektakulären Neufunden, Modellen und Aktionen den Alltag in der Provinz Niedergermanien und den angrenzenden Gebieten lebendig, www.roemer.nrw. Die Ausstellung »Rom in Westfalen 2.0« im LWL Römermuseum in Haltern am See wird gefördert von der LWL Kulturstiftung.

Webserie »Rom in Westfalen«

Wer mehr über die Römer in Westfalen erfahren will, kann sich auch über den #YouTube Kanal des LWL Römermuseums die Webserie »Rom in Westfalen« des LWL Medienzentrums anschauen. Einen Eindruck vermittelt dieser Trailer.

Besucher werden automatisch weiterverlinkt zu den Folgen …

  1. Rekonstruktion eines Römerlagers, youtu.be/35T1qGL7tZc
  2. Alltag eines Legionärs, youtu.be/zSwkQrLlrQY
  3. Marschlager und Wasserwege ab 31. März 2022
LWL Römermuseum Haltern

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