So wird der Kohlenstoffgehalt im Boden technisch ermittelt. Schematische Darstellung: lbl.gov, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Neutronenbeschuss verrät beste CO2 Fresser
Berkeley, 1. April 2022
Forscher am Lawrence Berkeley National Laboratory haben eine berührungslose Methode entwickelt, mit der sich der Kohlenstoffgehalt in der Erde mit einer Auflösung von fünf Zentimetern ermitteln lässt. Es entsteht ein 3D Bild von der Verteilung des Kohlenstoffs im Boden. Dazu wird die Erde mit Neutronenstrahlen beschossen. Unterschiedliche Elemente, die sich im Boden verstecken, reagieren darauf verschieden. Kohlenstoff etwa emittiert, wenn er von Neutronen angeregt wird, schwache Gammastrahlen, die von Sensoren empfangen werden. Aus den Signalen errechnet eine Software dann ein 3D Bild des Untergrunds.
Suche nach effektivsten Pflanzen
»Dieses Instrument ermöglicht wiederholte Messungen bestimmter Flächen, um die Veränderungen des Kohlenstoffgehalts über die Zeit zu ermitteln«, sagt Forschungsleiter Arun Persaud. Pflanzen »atmen« #CO2 ein und geben Sauerstoff, den wiederum Menschen und Tiere zum Leben benötigen, ab. Der Kohlenstoff verbleibt in der Pflanze und wird verwendet, um Biomasse aufzubauen. Ein großer Teil dieses Kohlenstoffs gelangt durch die Wurzeln der Pflanze in den Boden. Dort lebende Mikroben nehmen ihn auf und wandeln ihn in organische Substanz um, die für Jahrzehnte, Jahrhunderte oder noch länger im Untergrund verbleibt. Indirekt wird das CO2 damit der Atmosphäre entzogen und in anderer Form endgelagert.
Große Mengen an Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen, ist eine wichtige Komponente in praktisch allen Plänen, die globale Erwärmung auf 2 Grad Celsius oder weniger zu begrenzen. Das war der Anstoß für die »Carbon Negative Initiative« des Berkeley Lab. Diese zielt darauf ab, Technologien zur Abscheidung, Bindung und Nutzung von CO2 zu entwickeln. Pflanzen und Mikroben sind Experten darin, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu ziehen – sie tun es seit Milliarden von Jahren. Mit der neuen Analysemethode kann es gelingen, jene Pflanzen zu identifizieren, die dies am effektivsten tun.