Schwester M. Clara Lüers bedankte sich in der Katholischen Akademie Schwerte für die Verleihung des Communio-Preises und verwies dabei auch auf die Leistungen ihrer Mitschwestern sowie vieler weiterer Menschen, welche die Hilfen der Franziskanerinnen Salzkotten in Malawi unterstützen. Foto: Michael Bodin, Erzbistum Paderborn, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Ehre für ein Lebenswerk in Malawi, Schwester M. Klara Lüers FCJM in Schwerte mit dem Communio Preis ausgezeichnet
Schwerte, Salzkotten, 23. Juli 2022
Nahezu ihr halbes Leben verbrachte Schwester M. Klara Lüers FCJM im ostafrikanischen Malawi. Für ihr dort geschaffenes Lebenswerk wurde die 80-jährige Ordensfrau der Franziskanerinnen Salzkotten am Freitag in der #Katholischen Akademie Schwerte mit dem Communio Preis für Dialog, Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet.
In ihrer Dankesrede wies Schwester M. Klara sofort darauf hin, dass es nicht allein ihr Werk sei, sondern ebenso das ihrer deutschen und indonesischen Mitschwestern sowie der zahlreichen Freunde und Förderer aus Deutschland und auch der Missionarinnen und Missionare auf Zeit, welche dort regelmäßig einen Freiwilligendienst leisten. So war es mit Anna Klasen eine ehemalige Missionarin auf Zeit, die Schwester M. Klara für den Communio-Preis vorgeschlagen hatte. Die Auszeichnung verleihen die Gesellschaft zur Förderung der Katholischen Akademie Schwerte und die Campus Weggemeinschaftan Persönlichkeiten, »die sich in herausragender Weise im Geist christlicher Wertorientierung um eine Kultur des Dialogs, der Verständigung und Versöhnung bemühen und zum Aufbau einer menschenwürdigen und lebenswerten #Gesellschaft in versöhnter Verschiedenheit beitragen«.
Schule für Aids Waisen
Schwester M. Klara ging 1984 für ihren Orden nach Malawi, zunächst um dort die Leitung eines Krankenhauses zu übernehmen. »Im Krankenhaus erlebten wir immer mehr, wie viele Eltern an Aids starben und die Kinder als Waisen zurückblieben«, beschreibt sie die damalige Situation. Die Kinder hätten dann auf den Feldern arbeiten müssen und keine Schulbildung mehr erhalten. »So entstand die Idee, eine Schule für Aids-Waisen zu gründen und den Kindern auch eine emotionale Zuwendung zu geben«, erläutert Schwester M. Klara weiter. Bewusst habe man kein Internat geschaffen, damit die Kinder ihre Kontakte zur Dorfgemeinschaft nicht verlieren. 2002 gaben die #Franziskanerinnen die Leitung des Krankenhauses ab und widmeten sich fortan vollständig den Hilfen für die Aids-Waisen. Inzwischen besuchen 1.400 Kinder die Schule der Franziskanerinnen in Madisi, weitere 320 werden in einem Kindergarten betreut. Nicht alle von ihnen sind Waisenkinder, manche stammen auch aus besonders armen Verhältnissen. Aktuell engagieren sich die Schwestern in Madisi außerdem für den Bau von Brunnen und für weitere Hilfen in den Dörfern. »Es konnten bereits 38 Brunnen gebaut werden, welche die Menschen mit sauberem #Wasser versorgen«, berichtete Schwester M. Klara.
Bildung für Kinder und Jugendliche
In seiner Laudatio hob Bischof Heinrich Timmerevers, Bischof des Bistums Dresden Meißen hervor, dass bis heute insgesamt 6.000 malawische Kinder und Jugendliche durch die Schule für Aids-Waisen eine Bildung erhalten hätten die über den Standard der staatlichen Schulen hinausgehe. Manchmal erscheine die Not jedoch wie ein Fass ohne Boden, aber Schwester M. Klara lebe in der tiefen Überzeugung, dass jeder Mensch ein Geschöpf Gottes sei und man immer etwas machen könne.
Bischof Timmerevers kennt Schwester M. Klara bereits seit vielen Jahren aus seiner Zeit als Kaplan und später Pfarrer in Visbek im Landkreis Vechta woher die Preisträgerin stammt. Von dort war auch ein Teil ihrer Familie zur Preisverleihung nach Schwerte gekommen. Die Feierstunde wurde musikalisch von der internationalen Künstlerinnengruppe »Gen Verde« gestaltet, die nach einem Gottesdienst in der Kapelle der Katholischen Akademie noch ein Konzert zu Ehren der Preisträgerin in der #Gaststätte #Freischütz gab.
Hintergrund, Communio Preis
Der »Communio Preis« wurde 2014 im Gedenken an den 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs gestiftet und im gleichen Jahr erstmalig an Ruprecht Polenz, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und langjähriger Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag, verliehen. Auf ihn folgten als Preisträger 2016 Kurt Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, 2018 Philipp Rösler, ehemaliger FDP Vorsitzender, #Wirtschaftsminister und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland, sowie 2020 Pater Hans Stapel OFM, Gründer der »Fazenda da Esperança«.
Der »Communio Preis« von der Gesellschaft zur Förderung der Katholischen Akademieund der Campus-Weggemeinschaftbesteht aus einer Glasskulptur der Künstlerin Susanne Precht und wird alle zwei Jahre verliehen. Der Jury gehören namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen und kirchlichen Lebens an, die sich mit der Katholischen Akademie Schwerte und dem #Erzbistum #Paderborn verbunden fühlen.
Das Erzbistum Paderborn – lebendige Kirche für mehr als 1,4 Millionen katholische Christen
Das Erzbistum Paderborn ist eine Ortskirche der katholischen Kirche. Rund 4,8 Millionen Menschen leben im Erzbistum Paderborn, davon sind mehr als 1,4 Millionen katholisch. In den Einrichtungen des Erzbistums sind annähernd 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Sie und viele ehrenamtlich Engagierte setzen sich täglich dafür ein, einen lebendigen Glauben zu gestalten und den Auftrag der Kirche zu erfüllen – in der Feier von Gottesdiensten, der Seelsorge, in Bildungseinrichtungen und mit caritativen Angeboten.
Das Erzbistum Paderborn gliedert sich in 19 Dekanate mit 617 Pfarrgemeinden in 108 Seelsorgeeinheiten (Pastorale Räume, Pastoralverbünde, Gesamtpfarreien). Geleitet wird das Erzbistum Paderborn von Erzbischof Hans-Josef Becker, sein Generalvikar ist Alfons Hardt.
Geografisch erstreckt sich das Erzbistum Paderborn auf einer Fläche von rund 15.000 Quadratkilometern – von Minden im Norden bis nach Siegen im Süden und von Höxter im Osten bis nach Herne im westlichen Ruhrgebiet. Zusätzlich zu den Gebieten in Westfalen zählen Teile des Kreises Waldeck-Frankenberg (Hessen) und die Stadt Bad Pyrmont (Niedersachsen) ebenfalls zum Erzbistum Paderborn. Metropolitankirche ist der Hohe Dom Sankt Maria, Sankt Liborius, Sankt Kilian zu Paderborn, der im Wesentlichen aus dem 13. Jahrhundert stammt.