Projektleiter Rolf Sleeboom (rechts) beobachtet mit Marek Schäffer (Bauleiter) den Durchstoß in der Zielgrube. Foto: Stadtwerke Gütersloh, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Gütersloh, saubere Sache. Stadtwerke setzen beim Glasfaserausbau auf umweltschonende Bohrtechnik
In vielen Straßenzügen sieht man sie: die #Baukolonnen, die im Auftrag der Stadtwerke Gütersloh den Glasfaserausbau im Stadtgebiet vorantreiben. Doch bis die #Glasfaser in den heimischen 4 Wänden ankommt, legt sie oft zig Meter zurück – durch Parkanlagen, unter Gehwegen, Bachläufen und Straßen. Dass die Arbeiten weder Natur noch Infrastruktur schaden, bestätigt Rolf Sleeboom bei einem Besuch auf der #Baustelle.
Der erfahrene Projektleiter, der den Glasfaserausbau in Gütersloh im Auftrag der Stadtwerke Gütersloh und in enger Zusammenarbeit mit der Stadtwerke-Tochter Netzgesellschaft Gütersloh seit Jahren verantwortet, begleitet an diesem Vormittag eine Bohrmaßnahme in Isselhorst. Vom Multifunktionsgehäuse im Usedomweg soll ein Rohrkanal bis in das nahegelegene Neubaugebiet gezogen werden. Entfernung: rund 80 Meter. Dazwischen: Gehwege, ein Bachzulauf, ein Spielplatz und alte, hohe Bäume. Kein Problem für Rolf Sleeboom und das bauausführende Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh.
Geschlossene Bauweise schont die #Natur und Infrastruktur
Um Gehwege, Straßen und Natur zu schonen, begrüßen die Stadtwerke die Anwendung der sogenannten geschlossenen Bauweise. Sie ist insbesondere bei langen Distanzen vorteilhaft und kommt daher in Gütersloh vielerorts zum Einsatz. »Ein offener Rohrgraben entfällt. Wir haben lediglich eine Startgrube und eine Zielgrube«, erläutert Sleeboom. Das heißt: Mittels einer großen Bohrmaschine wird unterirdisch ein Bohrkanal gezogen. »Damit weder Wurzelwerk noch bestehende Versorgungsleitungen beschädigt werden, bohren wir in rund 4 Metern Tiefe«, erklärt der Projektleiter, der bereits in Städten wie Berlin und München derlei Bohrungen umgesetzt hat.
Unter strenger Überwachung der Arbeiter vor Ort erfolgt zuerst die sogenannte Pilotbohrung. Stück für Stück bahnt sich der Bohrkopf, der mit einem Sender ausgestattet ist, vorsichtig den Weg in das Erdreich. Oberirdisch folgen die Arbeiter dem Bohrkopf die gesamte Strecke entlang mit ihren Messgeräten. So können kleinste Abweichungen und unterirdische Hindernisse, beispielsweise Steine, direkt erkannt werden.
Beim sogenannten »Gesteuerten Bohrverfahren und Spülverfahren«, das in Isselhorst zum Einsatz kommt, wird Bentonit verwendet. Das Mineralgemisch sorgt für die Stabilität des Bohrlochs, erleichtert den Bohrprozess und schont das Material. Die überschüssige Bentonitmasse wird zum Schluss vor Ort abgesaugt, umweltfreundlich aufbereitet und entsorgt.
Doch zurück zum Bohrvorgang: Nach rund einer halben Stunde ist der Bohrkopf wie geplant in der Zielgrube angekommen. Gehwege, der Bachlauf, ein Grünstreifen und zahlreiche Bäume sind unterquert worden. Auf dem Rückweg wird der Sender des Gestänges gegen einen Räumer ausgetauscht, um den Bohrkanal auf die gewünschte Größe aufzuweiten. Anschließend wird ein 110er Leerrohr eingezogen, durch das später das Glasfaserkabel verlaufen soll.
Nach rund drei Stunden sind die Arbeiten komplett abgeschlossen; ebenso sind Startgrube und Zielgrube wieder geschlossen. »Es ist wieder alles nach Plan gelaufen«, ist Sleeboom zufrieden.
Akribische Planung ist das A und O
Doch der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Rund 6 Monate hat Rolf Sleeboom mit der Planung der Gebietserschließung – inklusive dieser Bohrmaßnahme – verbracht: Kampfmittelfreigaben eingeholt, Baumschutzverordnungen und Tiefbauverordnungen berücksichtigt. »Ich schaue mir in jedem Ausbaugebiet jede einzelne Straße im Voraus und vor Ort an«, betont der Tiefbau-Experte. Seine Erfahrung zeigt: Es sind immer wieder individuelle Lösungen gefragt. Schließlich seien die Rahmenbedingungen in keinem Bauabschnitt gleich. Was aber immer gleich ist: »#Naturschutz, #Sicherheit und der #Schutz bestehender Leitungen stehen für uns an erster Stelle«, unterstreicht Sleeboom. Deshalb werde bei Bohrungen grundsätzlich immer mindestens einen Meter unterhalb der Versorgungsleitungen gebohrt.
Mehr Bandbreite für immer mehr Gütersloher
In das neu gezogene Leerrohr wird schon bald die Glasfa#ser eingeblasen. Sie führt dann vom Multifunktionsgehäuse bis zum 80 Meter entfernten Verteilerkasten im Neubaugebiet. Von dort aus gelangt die Glasfaser dann in die Häuser. Auch hier ist Projektleiter Rolf Sleeboom für die Netzgesellschaft Gütersloh erster Ansprechpartner vor Ort. Er koordiniert die Baukolonnen, berechnet die Standorte der Schaltkästen – und pflegt den intensiven Austausch mit allen Anwohnern, damit immer mehr Gütersloher von hohen Bandbreiten profitieren können. So kommt es denn auch häufig vor, dass sich Anlieger während der Bauphase noch für einen Anschluss entscheiden, weil sie nicht nur von der Technologie, sondern auch von der hohen Qualität der Bauausführung überzeugt werden konnten.