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Selbsthilfeverein zu Sozialer Phobie zeigt sich erfreut über Inanspruchnahme ihres Angebots
Die Psychosoziale Beratung des Vereins Intakt – Selbsthilfe bei Schüchternheit und Sozialer Phobie – wird gut angenommen: »Mittlerweile erreichen mich regelmäßig rund fünf bis zehn Anfragen pro Monat«, erklärt Dennis Riehle, der das #Angebot verantwortet und ehrenamtlich durchführt. »Insbesondere bei der Suche nach einem #Therapieplatz benötigen viele Ratsuchende entsprechende Unterstützung. Aber auch in ganz praktischen Fragen des Umgangs mit der eigenen Erkrankung im Alltag besteht immer wieder Hilfebedarf«.
Der 37 jährige Riehle ist selbst von einer Angststörung betroffen und als Psychologischer und Sozialberater ausgebildet. Er war über viele Jahre in eigener Praxis tätig und stellt jetzt seine Kenntnisse und Erfahrungen im Rahmen des bundesweit kostenlosen Service des Intakt als erste Orientierung allen Anfragenden per E Mail niederschwellig und diskret zur Verfügung: »Betroffene wünschen sich immer häufiger auch eine Auskunft zu etwaigen Sozialleistungen, die ihnen im Falle von Krankheit zustehen. Gleichsam geht es um Erwerbsminderungsrente, Schwerbehinderung, Nachteilsausgleiche am Arbeitsplatz oder den Bezug von Krankengeld«.
Dass sich eine so konstante Zahl an Hilfesuchenden meldet, ist für den Vereinsvorsitzenden Julian Kurzidim ohnehin eine große Überraschung: »Wir haben damit keinesfalls gerechnet. Zumal unsere Klientel ja Menschen mit großer Furcht vor sozialen Kontakten und häufig eher introvertierte Personen sind, die sich zwei Mal überlegen, ob sie sich denn überhaupt an ein externes Hilfsangebot wenden sollen und nicht selten versuchen, ihre Probleme und Sorgen mit sich selbst auszumachen. Insofern ist es ein Erfolg, dass wir sie offenbar doch erreichen. Sicherlich trägt dabei auch der Umstand Rechnung, dass eine anonyme Beratung möglich ist und wir auch auf Datenschutz und Verschwiegenheit achten. Und natürlich dürfte es wohl ein echter Mehrwert sein, dass unser Berater Dennis Riehle einer von uns ist«, so Kurzidim.
Das Beratungsangebot findet sich auf der Website
Hintergrund: Unter einer #Sozialen #Phobie wird die pathologische Angst vor Bloßstellung oder Ausgrenzung durch das gesellschaftliche Umfeld verstanden. Betroffene sorgen sich, von anderen Menschen als peinlich, merkwürdig oder lächerlich empfunden und beurteilt zu werden. Sie reagieren mit körperlichen Signalen wie #Erröten, #Zittern, #Schwitzen oder #Herzrasen. Die gewöhnliche Teilnahme am sozialen Leben wird für sie oftmals bis zur Vollständigkeit verunmöglicht, da sie sich nicht selten fürchten, in der Öffentlichkeit zu essen, zu reden oder zu laufen. Häufig ist die Soziale Phobie mit einer generellen Introvertiert- und Schüchternheit verbunden. Rund zehn Prozent der deutschen Bevölkerung leidet zumindest einmal im Leben unter einer sozialen Phobie, wobei Frauen um den Faktor 1,5 bis 2 mal häufiger erkranken als Männer. Die Behandlung erfolgt meistens mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen und bei schweren und oftmals von #Depressionen und weiterer psychischer Komorbidität begleiteten Syndromen durch einen ergänzenden Psychopharmaka Einsatz.