Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.

 

 

VDI, Dürresommer, ist Landwirtschaft ohne Bewässerung noch möglich?Zoom Button

Kreisberegnungsanlage auf einem Kartoffelfeld. Foto: Dr. Katrin Drastig, ATB, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

VDI, Dürresommer, ist Landwirtschaft ohne Bewässerung noch möglich?

VDI, Dürresommer, ist Landwirtschaft ohne Bewässerung noch möglich?

Düsseldorf, 29. August 2022

2022 erleben wir einen weiteren trockenen, heißen #Sommer. #Flüsse führen wenig #Wasser, Böden trocknen aus, es drohen Ernteverluste. Ob Bewässerung wirklich die Lösung ist, verrät Dr. Katrin Drastig vom #Leibniz #Institut für #Agrartechnik und #Bioökonomie.

Wie kann die Landwirtschaft am besten mit Dürresommern umgehen? Ist Bewässerung die Lösung? »Trockenheit ist für #Kartoffeln, Zuckerrüben und Braugerste besonders problematisch. Auch wasserhaltige Produkte wie #Obst und #Gemüse sowie Blumen und Zierpflanzen reagieren bei Trockenheit sehr empfindlich mit Qualitätsverlusten«, sagt Katrin Drastig auf vdi.de. Getreide kann laut der Expertin zeitweiligen Trockenstress in einzelnen Entwicklungsphasen gut kompensieren. »Aber wenn der Niederschlag wie in diesem Sommer zu lange ausbleibt, lohnt sich in einigen Regionen Deutschlands sogar die Beregnung von Winterweizen.«

Welche Bewässerungssysteme gibt es in Deutschland?

In Deutschland sind mobile Beregnungsmaschinen, die sogenannten »Wasserkanonen«, am weitesten verbreitet. Sie sind bei noch vertretbaren Kosten flexibel einsetzbar . »Allerdings machen die notwendigen hohen Wasserdrücke von 7 bis 9 bar das Verfahren energieintensiv. Pro Millimeter Beregnungswasser bei 50 Kubikmetern pro Stunde Wasserförderung muss 1 Liter Dieselkraftstoff eingesetzt werden«, erklärt Drastig. In Ostdeutschland mit seinen großen Feldeinheiten sind zunehmend die, durch hohen Grad der Automatisierung, kostengünstigen Kreisberegnungsmaschinen im Einsatz. Diese teilmobile Beregnungstechnik braucht im Vergleich zu den zuvor genannten Starkregnern weniger Energie. Im Gartenbau wird aktuell meist die oberirdische, wassersparende Tropfbewässerung eingesetzt.

Wie digital sind die Bewässerungstechniken? »Aktuell ist eine Transformation der Bewässerung in Deutschland hin zur Digitalisierung und Automatisierung von Bewässerungssystemen, zu Präzisionsbewässerung bzw. teilflächenspezifischer Bewässerung zu verzeichnen. Zunehmend kommen auch, teilweise mit Sensorik ausgestattet, Bewässerungssteuerungssysteme zum Einsatz, die es möglich macht, die effektiven Wassergaben zu ermitteln«, so die Expertin vom Leibniz-Institut.

Ist #Landwirtschaft mit Bewässerung noch wirtschaftlich?

Mit zunehmendem Auftreten und stärkerer Ausprägung von Trockenjahren steigt die Beregnungswürdigkeit sowohl bereits beregneter Standorte als auch solcher, die bislang mit der Niederschlagsmenge zurechtkamen. »Ob eine Bewässerung wirtschaftlich ist, hängt auch ab von der Entwicklung der Kosten für Wassermanagementsysteme sowie der Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktpreise. Ein steigendes Produktpreisniveau könnte eine Bewässerung für einige Fruchtarten und Standorte rentabel machen, während fallende Preise zum Verlust der Rentabilität auf Grenzstandorten führen«, schätzt Drastig gegenüber dem #VDI ein.

Für Winterroggen und Silomais ist die Beregnung weder aktuell noch bei einem Preisanstieg von bis zu 20 Prozent rentabel, während Beregnung für Kartoffeln sogar bei einer Preisminderung von bis zu 20 Prozent auf 97 Prozent der Flächen rentabel bleibt .

Angesichts der aktuell hohen Dieselpreise wandelt sich zudem das Bewusstsein hin zu mehr Energieeffizienz und zum Energiesparen in der Landwirtschaft. Alternative Energieträger wie Solartechnik, Windenergie etc. könnten einen bedeutenden Beitrag leisten, um hier die Unabhängigkeit von fossiler Energie für den Betrieb von Pumpen in der Bewässerung zu erhöhen.

74 Prozent des Bewässerungswassers in Deutschland stammen aus dem Grundwasser, etwa 13 Prozent aus Oberflächengewässern, also Speichern, Seen und Fließgewässern. Weitere etwa 12 Prozent stammen aus öffentlichen oder privaten Versorgungsnetzen, also Trinkwassernetzen. Spitzenreiter ist hier das Bundesland Rheinland-Pfalz, das 72 Prozent des Wassers aus dem Trinkwassernetz nimmt.

Verbesserte Ausnutzung des Niederschlagswassers, ackerbauliche Maßnahmen

Zu den ackerbaulichen Maßnahmen, die eine verbesserte Ausnutzung des Niederschlagswassers und auch des Bewässerungswassers ermöglichen können, zählen unter anderem …

  • Fruchtfolgen und Zwischenfrüchte optimieren

  • Bodenbearbeitung, insbesondere Aufrauen der Oberfläche beziehungsweise Aufbrechen von Krusten, um eine bessere Infiltration des Niederschlagswassers zu ermöglichen

  • Hohe Bestandsdichte, Ziel ist eine schnelle und lückenlose Bodenbedeckung und tiefe Durchwurzelung

  • Möglichst früh und zügig sähen, Saatgut eventuell vorkeimen, um der Frühjahrstrockenheit zu begegnen

  • Humuswirtschaft, Ausbringen organischer Substanz, Mulchen, um die Evaporation von der Bodenoberfläche zu vermindern

  • Wahl trockenheitstoleranter Sorten bzw. von Sorten mit hoher Transpirationseffizienz

Katrin Drastig betont jedoch: »Es besteht weiterhin dringender Forschungsbedarf zum Einsatz wassersparender (Bewässerungs-)Techniken und auch zur verbesserten Ausnutzung des Niederschlagswassers. Wir brauchen mehr Studien zur Bewertung von Maßnahmen für ein verbessertes Wassermanagement in der deutschen Landwirtschaft. Aktuell arbeiten wir beispielsweise in der Arbeitsgruppe ›Wasserproduktivität in der Landwirtschaft‹ am Leibniz Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) daran, die Produktivität des technischen Wassers und des Niederschlagswassers im landwirtschaftlichen Betrieb zu verbessern.«

VDI als Gestalter der Zukunft

Seit mehr als 165 Jahren gibt der VDI wichtige Impulse für den technischen Fortschritt. Mit seiner einzigartigen Community und seiner enormen Vielfalt ist er Gestalter, Wissensmultiplikator, drittgrößter technischer Regelsetzer und Vermittler zwischen Technik und Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Er motiviert Menschen, die Grenzen des Möglichen zu verschieben, setzt Standards für nachhaltige Innovationen und leistet einen wichtigen Beitrag, um Fortschritt und Wohlstand in Deutschland zu sichern. Der VDI gestaltet die Welt von morgen – als Schnittstelle zwischen Ingenieuren, #Wissenschaft, #Wirtschaft, #Politik und #Gesellschaft. In seinem einzigartigen multidisziplinären Netzwerk mit mehr als 135.000 Mitgliedern bündelt er das Wissen und die Kompetenzen, die nötig sind, um den Weg in die Zukunft zu gestalten.

Verein Deutscher Ingenieure (VDI)

Content bei Gütsel Online …

 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

November 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
November 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30
Dezember 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031
Februar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
September 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
Oktober 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031
November 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30